Hirslanden Fachartikel

Der akute Hexenschuss (medizinisch: Lumbago) ist ein plötzlich auftretender, stechender und anhaltender Schmerz im Bereich der Lendenwirbelsäule. Hohe Beanspruchung, Bewegungsmangel, monotone Belastung und das Alter sind häufige Ursachen.

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Schmerzen im Rücken können die Lebensqualität beeinträchtigen.

Zwei von fünf Personen in der Schweiz sind von Rücken- oder Kreuzschmerzen betroffen. Dies ist einerseits auf die hohen Belastungen zurückzuführen, denen die Wirbelsäule standhalten muss, andererseits aber auch auf Bewegungsmangel und monotone Belastung. Der akute Hexenschuss wird durch die Reizung der Nerven, die die Wirbelsäule versorgen, ausgelöst. Dieser Schmerz setzt plötzlich ein, ist meistens punktuell und führt oft zu einem Lähmungsgefühl, zu Zwangshaltung, Bewegungsunfähigkeit und Muskelhartspann. Eine akute Lumbago wird mit Ruhe und Entspannung, Schmerzmitteln und manueller Behandlung gelöst. Weitere Abklärungen wie Röntgenaufnahmen, Computertomogramm (CT) oder Magnettomogramm (MRI) werden je nach Schmerzverlauf notwendig, um die Ursache zu finden. Um die Schmerzen zu reduzieren sowie die Belastbarkeit der Wirbelsäule und die Lebensqualität markant zu verbessern, stehen verschiedene Behandlungskonzepte zur Verfügung. 

Konservative Behandlung 

An erster Stelle steht die konservative, sprich nicht-operative, Behandlung. Dazu gehören Schonung, Entspannung, Stressabbau, die Einnahme von schmerz- und entzündungshemmenden Medikamenten sowie Chiropraktik, Osteopathie und Physiotherapie. Wird die erwünschte Schmerzlinderung nicht (mehr) erreicht, kommt die sogenannte interventionelle Schmerztherapie ins Spiel. Dabei werden Medikamente – meist lokale Betäubungsmittel und/oder Kortisonpräparate – mit einer sehr feinen Nadel direkt in die schmerzhafte Stelle am Rücken injiziert. Dieser Vorgang wird als Infiltration bezeichnet und wird unter radiologischer Kontrolle ambulant in Lokalanästhesie durchgeführt. Die Infiltration wird immer mit den konservativen Massnahmen kombiniert.

Chirurgische Behandlung

Eine chirurgische Intervention ist nur in seltenen Fällen notwendig. Bei einer akuten Erkrankung werden Operationen nur beim Auftreten von Lähmungen oder bei nicht kontrollierbaren Schmerzen eingesetzt. Mit verschiedenen radiologischen, laborchemischen und klinischen Untersuchungen muss zuerst die Ursache genau definiert werden. Die zum Einsatz kommende operative Technik ist abhängig vom Resultat der Abklärung.

Modernes Behandlungskonzept

Das moderne Behandlungskonzept der Hirslanden Klinik Linde reicht von nicht operativen (konservativen) Behandlungen – inklusive invasiver Schmerztherapie – über verschiedene mikro-chirurgische, perkutane (unter der Haut) und minimal-invasive Eingriffe bis hin zu klassischen Operationstechniken. Am Publikumsvortrag erhalten Sie einen Überblick über diese Behandlungsmethoden. Ziel jeder Behandlung ist eine möglichst kurze Rehabilitation, eine zügige berufliche Reintegration und eine Minimalisierung der Folgeschäden an der Wirbelsäule. 

Unser Spezialist

Facharzt für: Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates