Die gutartige Vergrösserung der Prostata, im Fachjargon auch als benigne Prostatahyperplasie (BPH) bezeichnet, ist die häufigste Erkrankung bei Männern. Schätzungen zufolge sind schweizweit rund 40% aller Männer über 50 Jahren davon betroffen, bei Männern über 80 Jahren sind es sogar rund 80%.
Bemerkbar macht sich die Krankheit durch Probleme beim Wasserlassen. Zu den typischen Symptomen gehören ein vermehrter Harndrang, ein abgeschwächter Harnstrahl, nächtliche Toilettengänge sowie das Nachtröpfeln von Urin nach der Blasenentleerung.
Je nach Ausprägung der Beschwerden wird die Prostatavergrösserung mit spezifischen Medikamenten oder mittels eines chirurgischen Eingriffs behandelt. Die regelmässige Einnahme dieser Medikamente kann jedoch unerwünschte Nebenwirkungen wie Schwindel infolge von Blutdrucksenkungen oder Erektionsprobleme zur Folge haben. Die operative Entfernung des Prostatagewebes über die Harnröhre mittels Elektroschlinge oder Laserverfahren ist mit einem gewissen Risiko der Inkontinenz und Beeinträchtigung der Erektionsfähigkeit behaftet.
RezumTM-Therapie als innovative Behandlungsmethode
Neu steht Patienten am Urologie Zentrum der Hirslanden Klinik Aarau die so genannte RezumTM-Therapie zur Verfügung. Mithilfe der minimal-invasiven Behandlungsmethode wird die Prostata durch Wasserdampf verkleinert. Der Urologe platziert unter Sicht in einer Kurznarkose eine dünne Nadel in der Prostata, durch die er anschliessend kontrollierte Mengen an Wasserdampf ins betroffene Gewebe injiziert. Durch den Wasserdampf stirbt das Prostatagewebe ab und wird vom Körper abgebaut.
Schon nach kurzer Zeit nehmen Patienten in der Regel eine Verbesserung der Beschwerden beim Wasserlassen wahr. Nach rund 3 Monaten hat sich das Gewebe so weit reduziert, dass der Patient vom vollen Effekt der Therapie profitiert. Die Probleme beim Urinieren haben sich bis dahin deutlich verringert.
Kleiner Eingriff mit grossen Vorteilen
Der minimal-invasive Eingriff bringt viele Vorteile mit sich: Die Behandlung dauert gerade einmal 5 bis 10 Minuten und erfolgt ohne einen äusseren Schnitt durch die Harnröhre. Der Spitalaufenthalt ist dadurch für Patienten kürzer als bei einer herkömmlichen Operation. Darüber hinaus hat die neue Therapieform kaum einen Einfluss auf die Erektionsfähigkeit des Patienten. Gleiches gilt in der Regel für die Kontinenz. Die neue, schonende Therapieform ermöglicht damit Patienten, nach einer vergleichsweise kurzen und schmerzfreien Therapie zu ihrer alten Lebensqualität zurückzukehren. Der Eingriff kann problemlos wiederholt werden, sollte die Prostata im Laufe der Zeit nachwachsen.
Unsere Fachärzte am Urologie Zentrum der Hirslanden Klinik Aarau informieren Sie gerne über die RezumTM-Therapie und beantworten Ihre Fragen.