Hirslanden Fachartikel

Die Hand ist viel mehr als nur ein nützliches Greifinstrument. Funktioniert dieses faszinierende Universalwerkzeug aufgrund von Erkrankungen, Unfallfolgen, Nervenschäden, Knochenbrüchen oder angeborenen Störungen nicht mehr korrekt oder bereitet es Schmerzen, kommt die Handchirurgie zum Einsatz.

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Krankheitsbilder der Hand umfassen ein breites Spektrum.

Die Handchirurgie – eine komplexe Disziplin 

Unsere Hände lassen uns gestenreich mit anderen Menschen kommunizieren, die Welt dank der vielen Millionen Nerven ertasten und die unterschiedlichsten Tätigkeiten ausführen. Hände spielen bei alltäglichen Aufgaben in der Arbeit, im Haushalt und in der Freizeit eine zentrale Rolle. So faszinierend dieses Universaltool aufgebaut ist, so komplex sind mögliche Erkrankungen sowie deren Behandlungen und Wiederherstellungen. 

Die Krankheitsbilder der Hand umfassen ein breites Spektrum und können harmlos bis schwerwiegend sein. Neben degenerativen Beschwerden, wie Arthritis oder Arthrose, deren orthopädische oder rheumatologische Therapien bekannt sind, können auch hochkomplexe Behandlungen notwendig werden. Diese sind beispielsweise die Entfernung bösartiger Tumore oder rekonstruktive Eingriffe wie Sehnenersatz-Operationen, Nerventransfers oder gar die mikrochirurgische Transplantation von körpereigenem Gewebe anderer Herkunft – wie etwa eines gesamten Fingers, eines Zehengelenks oder eines ganzen Zehs zum Wiederaufbau der Fingerfunktion. In der fachlich komplexen Handchirurgie kommen somit Anteile der plastisch rekonstruktiven, der traumatologischen, orthopädischen, rheumatologischen, neurologischen, onkologischen, gefässchirurgischen und kinderchirurgischen Tätigkeiten vor. Dabei behandeln Handchirurginnen und Handchirurgen Patientinnen und Patienten jeder Altersklasse. 

Unterschiedliche Behandlungsmethoden 

Die Behandlungsmethoden unterscheiden sich je nach Art der Verletzung oder Erkrankung. Falls immer möglich wird mit einer konservativen Behandlungsmethode begonnen. Dabei wird eng mit spezialisierten Physiotherapeutinnen oder mit Ergotherapeuten zusammengearbeitet. Zur Handtherapie gehören etwa Schienenbehandlungen, manuelle Therapien, Sensibilitätstraining oder auch aktive und passive Bewegungsübungen und Kräftigungen, die von der Patientin, dem Patienten selbst unter Anleitung der Fachperson durchgeführt werden. Diese Behandlungen kommen insbesondere auch nach einem operativen Eingriff zum Einsatz. Bleibt die konservative Behandlung ohne Erfolg, werden die Beschwerden entweder mittels Infiltrationen z.B. mit Kortison therapiert oder im Anschluss direkt operiert. Dieses Vorgehen hat sich insbesondere beim Karpaltunnelsyndrom und beim «Schnapp- oder Spickfinger» bewährt.

Eine präventive Vorbeugung von Handschmerzen oder -verletzungen ist schwierig. Ganz allgemein gilt aber, dass eine regelmässige Bewegung der Hand sowie das Vermeiden von Überbelastung und eine korrekte Handhaltung wichtig sind, um das Risiko von Handbeschwerden zu senken.

Unser Spezialist

Facharzt für: Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie , Chirurgie