Als Tennisarm wird eine Entzündung der Strecksehnen (Epicondylitis humeri radialis) an der Aussenseite des Ellbogens bezeichnet. Als Golferellbogen hingegen bezeichnet man die Entzündung der Beugesehnen (Epicondylitis humeri ulnaris) an der Innenseite des Ellbogens. Die Bezeichnungen Tennisarm und Golferellbogen rühren daher, dass die Sehnen am Ellbogen durch diese Sportarten häufig besonders stark belastet werden.
Der Ellbogen im Überblick
Der Ellbogen ist ein komplexes Gelenk, das aus drei Knochen besteht: dem Oberarmknochen (Humerus) sowie den beiden Unterarmknochen, der Speiche (Radius) und der Elle (Ulna). Diese Knochen sind durch Muskeln, Bänder und Sehnen verbunden. Die Muskeln, die den Ellbogen bewegen, sind in zwei Gruppen unterteilt: die Flexoren, die den Arm beugen, und die Extensoren, die den Arm strecken. Diese Muskeln sind an den Knochen durch Sehnen befestigt, die an den Knochenvorsprüngen des Ellbogens, den sogenannten Epikondylen, ansetzen. Bei Überbeanspruchung dieser Strukturen kann es zu Schmerzen und Verletzungen wie der Epicondylitis humeri radialis (auch bekannt als Tennisarm) oder der Epicondylitis humeri ulnaris (auch bekannt als Golferellbogen) kommen.
Ursachen
Sowohl der Tennisarm wie der Golferellbogen entstehen durch wiederholte Belastung und Überbeanspruchung der Unterarmmuskulatur. So kann es in Folge von einseitiger oder falscher Belastung zu einer Reizung der Sehnenansätze am Ellbogen kommen, wodurch kleine Mikrorisse entstehen, die eine Entzündung auslösen können. Neben typischen Sportarten wie Tennis, Rudern oder Golf können berufliche Tätigkeiten oder das Spielen von Musikinstrumenten Sehnenentzündungen am Ellbogen verursachen.
Beim Tennisarm (Epicondylitis humeri radialis) sind die Strecksehnen auf der äusseren Seite des Ellbogens entzündet. Im Gegensatz dazu betrifft der Golferellbogen (Epicondylitis humeri ulnaris) die Beugesehnen an der Innenseite des Ellbogens.
Sowohl der Tennisarm als auch der Golferellbogen entwickeln sich häufig schleichend über einen Zeitraum von Wochen oder Monaten. Anfangs sind die Schmerzen meist mild, können jedoch im Laufe der Zeit an Intensität zunehmen und die Bewegungsfreiheit erheblich einschränken.
Schmerzen im Ellbogenbereich
Starke Schmerzen im Ellbogenbereich, die in den Unterarm, das Handgelenk und den Oberarm ausstrahlen können, sind ein typisches Symptom eines Tennisarms oder Golferellbogens. Zudem können verstärkte Schmerzen bei Faustschluss und bei Beugung oder Streckung des Handgelenks auftreten.
Schwäche in der betroffenen Hand
Ein Kraftverlust in der betroffenen Hand kann das Händeschütteln und Greifen von Gegenständen erschweren.
Druckempfindlichkeit
Beim Tennisarm treten Schmerzen und Druckempfindlichkeit typischerweise an der Aussenseite des Ellbogens auf, während beim Golferellbogen die Innenseite des Ellbogens empfindlich ist.
Diagnose
Die Diagnose eines Tennisarms oder eines Golferellbogens erfolgt in der Regel durch eine körperliche Untersuchung, bei der der Arzt oder die Ärztin Druck auf die betroffene Stelle ausübt und spezifische Bewegungen testet, um die Schmerzen zu reproduzieren. Bereits anhand der typischen Symptome, wie dem charakteristischen Druckschmerz an der Aussen- oder Innenseite des Ellbogens, kann ein Facharzt für Orthopädie eine präzise Diagnose eines Tennisarms oder Golferellbogens stellen. Bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen können erforderlich sein, um andere Erkrankungen wie eine Arthrose oder eine Knochenfraktur auszuschliessen.
Behandlung
Konservative Therapie
Sowohl der Tennisarm und als auch der Golferellbogen werden normalerweise konservativ behandelt. Dabei gilt es in erster Linie das betroffene Gelenk ruhigzustellen und die Unterarmmuskulatur und den Ellbogen zu schonen.
Weitere konservative Behandlungsmöglichkeiten können den Heilungsprozess unterstützen, unter anderem:
- Ruhigstellung mit einer Schiene: Hilft, den betroffenen Bereich zu stabilisieren und weitere Belastungen der Sehnen zu verhindern.
- Schmerz- und entzündungshemmende Medikamente: Lindern die Schmerzen und reduzieren die Entzündung im betroffenen Bereich.
- Kälte- oder Wärmeapplikationen: Kälteanwendungen verringern Schwellungen und Entzündungen, während Wärme die Durchblutung fördert und Muskelverspannungen löst.
- Massagen sowie Ultraschallbehandlungen: Fördern die Durchblutung und beschleunigen den Heilungsprozess durch sanfte Stimulation des Gewebes.
Chirurgische Behandlung
Die chirurgische Behandlung ist nur in Einzelfällen sinnvoll. Kommt diese zur Anwendung, dann wird sie in der Regel ambulant durchgeführt. So beispielsweise, wenn sich die Beschwerden trotz längerer, konservativer Therapie nicht bessern. Das Ziel der Operation besteht in der Entlastung der Muskelspannung, um die Reizung der Sehnenansätze am Ellbogen zu unterbinden.
Prävention
Um einem Tennisarm oder Golferellbogen vorzubeugen, ist es entscheidend, Überlastungen zu vermeiden, besonders bei wiederholten Bewegungen. Folgende Präventionsmassnahmen sind daher besonders wichtig:
- Aufwärmen und Dehnen vor sportlichen Aktivitäten
- Verwendung der richtigen Ausrüstung
- Erlernen einer korrekten Technik
- Regelmässige Pausen während wiederholter Tätigkeiten
- Stärken der Unterarmmuskulatur durch Kraftübungen
Zentren 29
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24h-Notfallzentrum Klinik St. Anna (inkl. Herz- und Hirnschlagnotfall)
St. Anna-Strasse 32 6006 Luzern -
ENDOMIN Zentrum für Neurochirurgie
Endoskopische & Minimal Invasive NeurochirurgieWitellikerstrasse 40 8032 Zürich -
Endoclinic Zürich
Witellikerstrasse 40(Eingang Enzenbühltrakt) 8032 Zürich -
Ergotherapie der Klinik Birshof
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Golfclinic Birshof
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Handzentrum
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Institut für Radiologie
Schänzlistrasse 39
3013 Bern -
Institut für Radiologie
Schänzlihalde 11 3013 Bern -
Institut für Radiologie
(MRT, CT, Röntgen)
Mühledorfstrasse 2
3018 Bern -
Radiologie der Klinik Permanence
(Röntgen)
Bümplizstrasse 83
3018 Bern