Die Gürtelrose (Herpes Zoster) ist eine schmerzhafte Hauterkrankung, die durch das Virus (Varicella-Zoster-Virus) ausgelöst wird, welches auch die Windpocken (Varizellen) verursacht. Es handelt sich bei der Gürtelrose immer um eine Reaktivierung der Viren im Körper. Der Gürtelrose muss also eine Ersterkrankung an Windpocken vorausgegangen sein. Verschiedene Ursachen wie Stresssituationen, Grippeerkrankungen oder ein abgeschwächtes Immunsystem können zu der Reaktivierung der Varizellen führen.
Überblick
Gürtelrose, auch bekannt als Herpes Zoster, ist eine virale Infektion, die durch das Varizella-Zoster-Virus verursacht wird. Dieses Virus ist auch für die Windpocken verantwortlich. Nachdem eine Person Windpocken gehabt hat, verbleibt das Virus in einem inaktiven Zustand in Nervenzellen des Körpers. Jahre oder sogar Jahrzehnte später kann das Virus reaktiviert werden und Gürtelrose verursachen.
Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch einen schmerzhaften Hautausschlag, der meist als streifenförmige Bläschen auf einer Seite des Körpers oder Gesichts auftritt. Diese Bläschen sind mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt und können stark jucken oder schmerzen. Weitere Symptome können Fieber, Kopfschmerzen und allgemeines Unwohlsein sein.
Es ist wichtig zu verstehen, dass Gürtelrose selbst nicht in der gleichen Weise ansteckend ist wie Windpocken. Eine Person mit Gürtelrose kann jedoch das Varizella-Zoster-Virus auf Personen übertragen, die noch nie Windpocken hatten oder nicht gegen sie geimpft wurden, was bei diesen Personen zu Windpocken führen kann. Der Kontakt mit den offenen Bläschen der Gürtelrose sollte daher vermieden werden, insbesondere um Menschen mit schwachem Immunsystem, Schwangere und Säuglinge zu schützen.
Entstehung & Ursachen
Die genaue Ursache für die Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus ist nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass ein geschwächtes Immunsystem eine wesentliche Rolle spielt. Faktoren, die das Immunsystem schwächen können, umfassen
- höheres Alter
- Stress
- bestimmte Medikamente und Erkrankungen, die das Immunsystem beeinträchtigen, wie HIV/AIDS oder Krebs
Krankheitsverlauf
Gürtelrose beginnt typischerweise mit Schmerzen, Juckreiz oder einem Kribbeln in einem bestimmten Hautbereich. Einige Tage später erscheinen auf der Haut rote Flecken, die sich schnell zu kleinen, flüssigkeitsgefüllten Bläschen entwickeln. Diese Bläschen platzen und bilden Krusten, die nach einigen Wochen abheilen. In den meisten Fällen beschränkt sich die Gürtelrose auf eine Körperseite und tritt häufig im Bereich des Brustkorbs auf, kann aber auch andere Körperteile betreffen.
Die Erkrankung verläuft in der Regel harmlos und heilt meistens ohne bleibende Schäden innerhalb von zwei bis vier Wochen ab. Auch ohne Behandlung bildet sich der charakteristische Hautausschlag zurück, kann jedoch in einigen Fällen zu Hautveränderungen führen, wie stärker gebräunter Haut oder Pigmentverlust. Bei Kindern ist das Auftreten einer Gürtelrose sehr selten und verläuft in der Regel unkompliziert, während Erwachsene häufiger unter starken Schmerzen leiden.
Trotz des meist harmlosen Verlaufs können in einigen Fällen Komplikationen auftreten. Besonders problematisch ist ein Herpes Zoster im Gesichtsbereich, da hier das Risiko besteht, dass das Auge betroffen ist, was zu schweren Folgen wie Netzhautablösung führen kann.
Symptome
Die Symptome der Gürtelrose können variieren, aber die häufigsten sind:
- Starke Schmerzen, Brennen, Taubheitsgefühl oder Kribbeln in der betroffenen Region
- Ein roter Hautausschlag, der nach einigen Tagen auftritt
- Bläschen, die sich öffnen und dann verkrusten
- Juckreiz
- Fieber, Kopfschmerzen und Müdigkeit können ebenfalls auftreten
In einigen Fällen kann Gürtelrose zu Komplikationen führen, wie postherpetische Neuralgie, einer anhaltenden Schmerzstörung, die auch nach dem Abheilen des Hautausschlags bestehen bleibt. Die Symptome treten meist am Brustkorb und Rumpf auf, seltener an Hals, Armen oder Beinen. Sie beschränken sich auf jenen Hautbereich, der durch den betroffenen Nervenstrang versorgt wird.
Diagnose
Die Diagnose von Gürtelrose erfolgt in der Regel aufgrund des charakteristischen Hautausschlags und der Schmerzen.
Falls äusserliche Symptome fehlen, die klar auf Herpes zoster hindeuten, ist die Diagnose auch durch Laboruntersuchungen möglich. Selbst geringste Mengen des Varicella-zoster-Virus, welches die Krankheit verursacht, können mit einem PCR-Test (Polymerase Chain Reaction oder Polymerase-Ketten-Reaktion) nachgewiesen werden. Bei diesem Verfahren wird eine kleine Menge der viralen DNA vervielfältigt und analysiert. Falls keine Hautbläschen vorhanden sind, kann auch eine Blutprobe für den Test herangezogen werden.
Behandlung und Therapie
Die Behandlung der Gürtelrose zielt darauf ab, den Schmerz zu lindern und den Heilungsprozess zu beschleunigen. Dazu gehören:
- Antivirale Medikamente: Diese können den Verlauf der Erkrankung verkürzen und die Schwere der Symptome reduzieren, besonders wenn sie frühzeitig eingenommen werden.
- Schmerzmittel: Von einfachen Analgetika bis hin zu speziellen Medikamenten gegen Nervenschmerzen.
- Pflege der Hautausschläge: Verwendung von Lotionen und kühlen Kompressen, um den Juckreiz zu lindern.
- Ruhe und Schonung: Ausreichend Ruhe ist wichtig, um dem Körper die Heilung zu ermöglichen.
Prävention
Die Prävention von Gürtelrose ist besonders für ältere Menschen wichtig. Ein wirksamer Weg ist die Impfung gegen das Varizella-Zoster-Virus. Diese Impfung wird insbesondere für Personen über 50 Jahre empfohlen, da das Risiko für Gürtelrose und ihre Komplikationen mit dem Alter steigt. Zudem ist es wichtig, das Immunsystem durch eine gesunde Lebensweise, ausgewogene Ernährung und regelmässige Bewegung zu stärken.