Bei einer Venenentzündung, medizinisch Phlebitis, sind oberflächliche Venen entzündet. Häufig handelt es sich dabei um Krampfadern. Seltener entsteht eine Venenentzündung nach einer Verletzung der Venenwand durch eine Injektion, eine Infusion oder eine Blutentnahme. Manchmal bilden sich bei einer Venenentzündung auch kleine Blutgerinnsel (Thromben). In diesem Fall spricht man von einer Thrombophlebitis.
Eine oberflächliche Venenentzündung ist in der Regel ungefährlich und heilt relativ schnell wieder ab. Trotzdem sollte sie immer medizinisch abgeklärt werden, da sich Thromben bilden können, die sich möglicherweise später zu einer tiefen Venenthrombose auswachsen. Ursache von oberflächlichen Venenentzündungen sind häufig chronische Krampfadern. Der gestörte Blutfluss in den Krampfadern und die beschädigte Venenwand begünstigen die Entstehung einer Entzündung. Seltener kommt es nach Verletzung einer Vene, zum Beispiel durch eine Spritze oder bei einer Blutentnahme, zu einer Phlebitis.
Typische Beschwerden bei einer Venenentzündung sind Rötung der betroffenen Vene, eine Überwärmung im Bereich der Venen und ziehende Schmerzen entlang der Vene. Bei gleichzeitigem Vorliegen einer Thrombose können verhärtete, schmerzhafte Knoten im betroffenen Venenstrang auftreten. Tritt zusätzlich noch Fieber auf, spricht dies für eine fortgeschrittene Venenentzündung, die mit Antibiotika behandelt werden muss.
Die Diagnose der Venenentzündung kann aufgrund der typischen Symptome im Allgemeinen einfach und rasch gestellt werden. Allenfalls werden zur Untersuchung der tiefen Venen Ultraschalluntersuchungen und in Ausnahmefällen ein Kontrastmittelröntgen der Venen durchgeführt (Phlebographie).
Bei entsprechender Behandlung heilt eine oberflächliche Venenentzündung in der Regel rasch ab. Zur Behandlung werden Kompressionen, kühlende Salben, gerinnungshemmende Salben sowie entzündungshemmende und schmerzhemmende Medikamente eingesetzt. Zur Verhinderung von Thrombosen wird ausreichend Bewegung empfohlen. Bei einer Thrombophlebitis mit Gefahr der Ausbreitung in das tiefe Venensystem werden blutverdünnende Medikamente eingesetzt.
Zur Vorbeugung von Venenentzündungen können Krampfadern mit verschiedenen minimal-invasiven Verfahren wie Verödung (Sklerosierung) oder beispielsweise Lasertherapie verschlossen werden. In manchen Fällen ist auch eine Operation erforderlich. Mehr dazu erfahren Sie im Kapitel Krampfaderoperationen.
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