Meniskusschäden, wie Meniskusrisse oder Meniskusquetschungen, gehören zu den häufigsten Knieverletzungen. Meniskusverletzungen können verschiedene Ursachen haben, darunter plötzliche Drehbewegungen, übermässige Belastung beim Sport oder im Alltag sowie altersbedingter Verschleiss. Je nach Ausmass der Verletzung wird der Meniskus operativ oder konservativ behandelt.

Bildlegende
1. Oberschenkelknochen
2. Kniescheibensehne
3. Kniescheibe
4. Knorpel
5. Kreuzbänder
6. Innenbänder
7. Meniskus
8. Unterschenkelknochen

Der Meniskus im Überblick

Die Menisken sind halbmondförmige Knorpelscheiben, die im Kniegelenk liegen. Sie dienen dazu, die Gelenkfläche zu vergrössern und somit die Belastung gleichmässig auf das gesamte Gelenk zu verteilen. Dadurch unterstützen sie die Stabilität und Beweglichkeit des Knies. Zudem dienen die Menisken als Stossdämpfer, die Stösse und Belastungen abfedern, die beim Gehen, Laufen, Springen und anderen Aktivitäten auftreten.

Der Mensch besitzt zwei Menisken im Kniegelenk: den Innenmeniskus (medialer Meniskus) und den Aussenmeniskus (lateraler Meniskus). Meniskusverletzungen können sowohl den Innen- als auch den Aussenmeniskus betreffen. Der Innenmeniskus ist jedoch etwas häufiger von Verletzungen betroffen als der Aussenmeniskus.

Ursachen & Risikofaktoren

Zu den häufigsten Ursachen eines Meniskusschadens zählen plötzliche Drehbewegungen des Kniegelenks unter starker Beanspruchung. Dies kann beim Sport, insbesondere bei Sportarten mit schnellen Richtungswechseln wie Fussball, Basketball oder Skifahren, aber auch bei alltäglichen Aktivitäten wie dem schnellen Drehen des Körpers bei eingeknicktem Knie auftreten. Darüber hinaus können Meniskusverletzungen auch durch Überlastung entstehen, beispielsweise durch langanhaltende, repetitive Bewegungen. Meniskusschäden können aber auch langsam und schleichend infolge der degenerativen Abnutzung im Alter entstehen.

Folgende Risikofaktoren können das Risiko für Meniskusverletzungen erhöhen: 

  • vorherige Verletzung des Kniegelenks
  • eine unzureichende Aufwärmphase vor dem Sport
  • muskuläre Ungleichgewichte
  • eine Fehlstellung der Beine, die zu einer ungleichmässigen Beanspruchung des Knies führen kann
  • äussere Faktoren (z. B. schlechte Trainingsbedingungen oder das Tragen ungeeigneter Schuhe)

Krankheitsverlauf

Der Krankheitsverlauf einer Meniskusläsion ist abhängig von ihrer Art und Ursache, wobei zwischen traumatischen und degenerativen Formen unterschieden wird. Traumatische Meniskusläsionen, wie Risse oder Quetschungen, entstehen meist durch plötzliche Verletzungen oder Unfälle, etwa durch ein Verdrehen des Knies unter Belastung. Schäden am Meniskus können aber auch einen chronischen Verlauf zeigen, die als degenerative Meniskusläsion bezeichnet werden. Diese Schäden entstehen durch eine allmähliche Abnutzung des Meniskus über einen längeren Zeitraum, überwiegend durch den natürlichen Alterungsprozess oder anhaltende Überlastung des Kniegelenks verursacht.

Symptome

Symptome einer traumatische Meniskusläsionen

Bei einem Riss oder einer Quetschung des Meniskus durch ein Trauma treten die Schmerzen im Knie typischerweise sofort nach dem Ereignis auf. Die Meniskusschmerzen im Kniegelenk werden häufig durch Bewegung oder Belastung des Knies intensiviert. Zusätzlich können Schwellungen, Druckschmerzhaftigkeit und gelegentliche Blockierungen des Kniegelenks auftreten.

Symptome einer degenerative Meniskusläsionen

Die Symptome einer degenerativen Meniskusläsion entwickeln sich schleichend über einen längeren Zeitraum. Die Schmerzen sind in der Regel unspezifisch und können sich im Laufe der Zeit zunehmend verschlimmern. Sie können in die Kniekehle ausstrahlen und werden häufig durch Belastungen wie Treppensteigen oder Kniebeugen verstärkt. Im fortgeschrittenen Stadium können zudem Blockierungen oder Einklemmungen des Kniegelenks auftreten. Diese Beschwerden können auch in Ruhe oder nachts auftreten.

Diagnose

Zur Diagnose einer Meniskusverletzung führt ein Facharzt für Orthopädie oder Unfallchirurgie eine gezielte klinische Untersuchung des Knies durch. Bestätigt sich der Verdacht auf einen Meniskusschaden, wird in der Regel eine Magnetresonanztomographie (MRI) des Knies veranlasst. Dieses bildgebende Verfahren ermöglicht eine detaillierte Darstellung des Kniegelenks und hilft dabei, das genaue Ausmass und die Art der Meniskusverletzung zu erkennen und zu beurteilen.

Behandlung

Die Behandlung einer Meniskusverletzung wird individuell auf die Art und das Ausmass des Schadens abgestimmt. Abhängig davon stehen konservative und operative Ansätze zur Verfügung, die durch Rehabilitation und Physiotherapie nach der Behandlung ergänzt werden.

Konservative Therapie bei geringfügigen Verletzungen

Konservative Therapie bei geringfügigen Verletzungen des Meniskus

Kleinere Verletzungen des Meniskus oder Abnutzungserscheinungen, die nur geringfügige Beschwerden für die Betroffenen verursachen, können konservativ behandelt werden. Zur konservativen Behandlung von Meniskusschäden gehören:

  • Ruhigstellung und Entlastung des Knies durch eine Schiene oder einen Verband
  • Kälteanwendung zur Schmerzlinderung und Reduktion von Schwellungen
  • Medikamentöse Therapie zur Schmerzlinderung und Reduktion von Entzündungen 

Operative Therapie bei schwerwiegenderen Verletzungen

Bei grösseren Meniskusrissen oder wenn abgerissene Meniskusteile im Gelenk verbleiben, ist in der Regel eine operative Behandlung erforderlich. Hierbei kommt die Kniearthroskopie zum Einsatz, ein minimalinvasiver Eingriff, bei dem über kleine Schnitte eine Kamera und spezielle Instrumente in das Kniegelenk eingeführt werden. Dies ermöglicht das Entfernen beschädigter Meniskusteile (Meniskektomie) oder eine Naht des angerissenen oder vollständig gerissenen Meniskus (Meniskusrefixation), abhängig von Art und Lokalisation des Risses.

Rehabilitation und Physiotherapie bei Meniskusverletzungen

Physiotherapie bei Meniskusverletzungen

Sowohl nach einer konservativen Behandlung als auch nach einer Meniskus OP mittels Kniearthroskopie ist eine gezielte Rehabilitation und Physiotherapie entscheidend, um die Beweglichkeit, Kraft und Funktion des Knies wiederherzustellen. Ein individuell abgestimmtes Übungsprogramm kann dabei helfen, die Muskulatur zu stärken, die Beweglichkeit zu verbessern und das Kniegelenk zu stabilisieren.

 

Prävention

Um Meniskusverletzungen vorzubeugen, können verschiedene Präventionsmassnahmen ergriffen werden:

  • Stärkung der (Oberschenkel-)Muskulatur durch gezieltes Muskeltraining
  • Ausgiebiges Aufwärmen und Dehnen vor sportlichen Aktivitäten
  • Vermeidung von Überlastung
  • Wahl eines geeigneten Schuhwerks
  • Ausreichende Regenerations- und Erholungsphasen

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