Beim Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom) handelt es sich um eine Krebserkrankung in der Schleimhaut der Speiseröhre. Meistens sind Schluckbeschwerden das erste Anzeichen von Speiseröhrenkrebs. Die wichtigste Behandlungsmassnahme bei Speiseröhrenkrebs besteht in der chirurgischen Entfernung des Tumors.
Mit einem Anteil von rund 2% an allen möglichen Krebserkrankungen gehört der Speiseröhrenkrebs zu den eher seltenen Krebsarten. In der Schweiz erkranken pro Jahr etwa 600 Menschen an einem Speiseröhrenkrebs. Männer sind häufiger betroffen und machen rund drei Viertel der Erkrankungen aus.
Speiseröhrenkrebs kann überall in der Speiseröhre entstehen. Je nachdem, von welchen Zellen der Krebs ausgeht, unterscheidet man Plattenepithelkarzinome und Adenokarzinome. Plattenepithelkarzinome liegen meist in den oberen zwei Dritteln der Speiseröhre und gehen von den oberflächlichen Schleimhautzellen aus. Adenokarzinome liegen häufig im unteren Drittel der Speiseröhre und gehen von den etwas tiefer in der Schleimhaut gelegenen Schleimhautdrüsenzellen aus.
Es sind verschiedene Faktoren bekannt, die das Risiko für einen Speiseröhrenkrebs erhöhen. Dazu gehören Rauchen, Alkoholkonsum sowie chronisches Aufstossen mit Rückfluss (Reflux) von Magensaft in die Speiseröhre. Bei jahrelangem Reflux kann es zu Schleimhautveränderungen in der Speiseröhre am Übergang zum Magen kommen. Diese Veränderungen werden Barrett-Syndrom genannt und stellen ein deutlich erhöhtes Risiko für ein Ösophaguskarzinom dar.
Schluckbeschwerden können erste Anzeichen von einem Speiseröhrenkrebs sein. Anfänglich machen sich die Schluckbeschwerden nur beim Schlucken von fester Nahrung bemerkbar, später auch beim Schlucken von Flüssigkeiten. Ein Speiseröhrenkrebs kann sich aber auch durch Beschwerden wie Schmerzen beim Schlucken, Sodbrennen oder Heiserkeit bemerkbar machen.
Je früher ein Speiseröhrenkrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungsaussichten. Schluckbeschwerden sollten daher sofort medizinisch abgeklärt werden. Diagnostiziert wird ein Speiseröhrenkrebs mit verschiedenen Untersuchungen. Dazu gehören Ultraschalluntersuchung und Speiseröhrenspiegelung. Zur Durchführung einer Speiseröhrenspiegelung siehe Magenspiegelung. Während der Speiseröhrenspiegelung können von verdächtigen Stellen Gewebeproben entnommen werden. Um die genaue Ausbreitung des Krebses festzustellen und die Behandlung zu planen wird häufig zusätzlich noch eine Computertomographie oder eine Röntgenaufnahme der Speiseröhre durchgeführt.
Die Behandlung richtet sich nach dem Krankheitsstadium. Sehr kleine Tumore in einem Frühstadium können mittels Speiseröhrenspiegelung entfernt werden. Da der Speiseröhrenkrebs aber meistens erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt wird, muss in der Regel eine Operation durchgeführt werden. Dabei wird der betroffene Teil der Speiseröhre entfernt und der Rest wieder mit dem Magen verbunden. Manchmal muss ein Stück Darm zur Überbrückung eingesetzt werden. Bei vollständiger Entfernung der Speiseröhre wird aus dem Magen eine Ersatzspeiseröhre konstruiert. Mehr zu den operativen Therapiemöglichkeiten erfahren Sie im Kapitel Speiseröhrenoperation.
Gelegentlich wird vor oder nach der Operation eine Strahlentherapie oder eine Chemotherapie durchgeführt.
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