Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK), auch Raucherbein oder Schaufensterkrankheit genannt, ist ein ernstes Gesundheitsproblem, das weltweit Millionen von Menschen betrifft. Sie entsteht, wenn die Arterien, die das Blut zu den Beinen transportieren, durch Atherosklerose verengt oder verschlossen werden. Die Folgen sind Schmerzen und Bewegungseinschränkungen, die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen können.

PAVK in Überblick

Die PAVK kennzeichnet sich durch eine eingeschränkte Blutversorgung der Beine, die durch Arteriosklerose der Beinarterien verursacht wird. Diese Gefässverengenden oder -verschlüsse beeinträchtigen den Blutfluss und erhöhen das Risiko für Infektionen, die zur Bildung von Hautgeschwüren und Gewebetod (Nekrose) führen können. Die verminderte Durchblutung kann zu Schmerzen und Krämpfen in den Beinen führen, besonders unter Belastung.

Ursachen & Risikofaktoren

Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) ist eine Folge der Arteriosklerose in den Beinarterien. Bei dieser Erkrankung lagern sich Fett, Cholesterin und andere Substanzen in den Arterienwänden ab, was zu einer Verengung und manchmal sogar zu einem vollständigen Verschluss der Blutgefässe führt. Dadurch wird die Durchblutung der Beine stark beeinträchtigt, was verschiedene gesundheitliche Probleme nach sich ziehen kann.

Risikofaktoren

Arteriosklerose, die Ursache einer PAVK, ist eine Ablagerung von Plaque in den Arterien. Diese Plaques bestehen hauptsächlich aus Fett, Kalzium und Entzündungszellen, die die Arterienwände verdicken und die Flexibilität der Gefässe verringern. Folgende Risikofaktoren können die Ablagerung von Plaques begünstigen:

 

Rauchen

Rauchen ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung von Arteriosklerose und damit auch von PAVK. Die Inhaltsstoffe des Tabakrauchs fördern die Ablagerung von Plaques und beschleunigen die Schädigung der Arterien.

Diabetes

Diabetes führt zu erhöhten Blutzuckerwerten, die die Arterien schädigen und die Ablagerung von Plaques begünstigen können.

Bluthochdruck

Erhöhter Blutdruck kann die Arterienwände schädigen und die Bildung von Plaques begünstigen.

Erhöhter Cholesterinspiegel

Ein hoher LDL-Cholesterinspiegel im Blut begünstigt die Ablagerung von Fett in den Arterienwänden.

Alter

Das Risiko für eine PAVK steigt mit zunehmendem Alter, insbesondere nach dem 50. Lebensjahr.

Geschlecht

Männer erkranken häufiger an einer PAVK als Frauen, wobei das Risiko für Frauen nach der Menopause ansteigt.

Familiengeschichte

Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Familie können das Risiko für die Entwicklung einer PAVK erhöhen.

Symptome

Die Symptome der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit können sich schleichend entwickeln und sind je nach Grad der Verengung oder des Verschlusses der Arterien sehr unterschiedlich ausgeprägt. Sie sind anfangs oft leicht und werden leicht übersehen, können sich aber mit fortschreitender Erkrankung zu schweren und einschränkenden Beschwerden entwickeln.

Beinschmerzen beim Gehen

Dies ist das charakteristischste Symptom der Schaufensterkrankheit. Die Betroffenen verspüren beim Gehen Schmerzen und Krämpfe in den Beinen, die in Ruhe nachlassen. Die Schmerzen können so stark sein, dass die Betroffenen stehen bleiben müssen, was dem Symptom den Namen "Schaufensterkrankheit" gegeben hat, weil die Betroffenen beim Gehen oft Pausen einlegen, als würden sie Schaufenster betrachten.

Kältegefühl und Taubheitsgefühl

Betroffene können ein ständiges Kälte- oder Taubheitsgefühl in den Füssen oder Zehen verspüren, oft stärker in einem Bein als im anderen.

Hautveränderungen

Blasse oder bläuliche, dünne und glänzende Haut, besonders an den Beinen, ist ein weiteres häufiges Symptom. Die Haare an den betroffenen Extremitäten können ausfallen.

Verlangsamtes Nagelwachstum

Die Zehennägel können dicker werden und langsamer wachsen.

Störungen der Wundheilung

Selbst kleine Verletzungen oder Abschürfungen an Beinen oder Füssen können schlecht heilen und sich zu chronischen Geschwüren entwickeln.

Gewebsnekrose

In sehr schweren Fällen kann es zum Absterben von Gewebe kommen, was sich durch schwarze oder dunkle Verfärbungen an den Extremitäten bemerkbar macht.

Diagnose

Die Diagnose einer PAVK wird durch einen Facharzt für Kardiologie gestellt und beginnt in der Regel mit einer gründlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung, bei der der Arzt nach typischen Symptomen fragt und die Pulspunkte an Beinen und Füssen überprüft. Ein abgeschwächter oder fehlender Puls kann auf eine PAVK hinweisen. Zu den Untersuchungen gehört auch die Messung des Blutdruckes an den Beinen und die radiologische Untersuchung der Beinarterien mit Kontrastmittel, die sogenannte Angiographie.

Behandlung

Die Behandlung der PAVK zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, die Durchblutung zu verbessern und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Dabei ist es äusserst wichtig, das Rauchen zu vermeiden. Zusätzlich kann regelmässige Bewegung die Durchblutung verbessern. Mit Hilfe von Medikamenten können die Arterien erweitert und Blutgerinnsel verhindert werden. Es kann auch sein, dass chirurgische Eingriffe nötig sind, um den Arterienverschluss zu beheben. Dabei kann eine Endarterektomie oder eine Ballondilatation eingesetzt werden. In schwerwiegenden Fällen von Nekrosen muss das Bein mit einer Zehen- oder Fussamputation gerettet werden.

Prävention

Die Vorbeugung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK) ist entscheidend, um die Entwicklung und das Fortschreiten der Krankheit zu minimieren. An erster Stelle der vorbeugenden Massnahmen steht ein rauchfreier Lebensstil, da Rauchen die Durchblutung beeinträchtigt und die Verengung der Arterien beschleunigt. Regelmässige körperliche Bewegung, insbesondere Ausdauer- und Gehtraining, fördert die Durchblutung und wirkt der Arteriosklerose entgegen. Auch eine gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und ungesättigten Fettsäuren unterstützt die Gesundheit der Blutgefässe und reduziert die Aufnahme von gesättigten Fetten und Cholesterin.

Eine regelmässige medizinische Überwachung der Herz-Kreislauf-Gesundheit, einschliesslich der Kontrolle von Blutdruck, Cholesterin und Blutzucker, ist wichtig, um Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Aufklärende Vorsorgeuntersuchungen und Patientenschulungen können das Bewusstsein für die Risiken und Symptome der PAVK erhöhen und zur Früherkennung beitragen.

 

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