Die koronare Herzkrankheit (kurz KHK) ist eine chronische Erkrankung der Herzkranzgefässe und gehört zu den häufigsten Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Sie bezeichnet die Verengung oder gar der Verschluss der Herzkranzgefässe. Eine Arteriosklerose (Gefässverkalkung) führt zur Einengung der Gefässe, wodurch Teile des Herzens zu wenig oder gar kein Blut erhalten. Zu den Folgen der KHK gehören eine Angina Pectoris, ein Herzinfarkt oder ein Herz-Kreislauf-Stillstand.
Definition Koronare Herzkrankheit
Die koronare Herzerkrankung ist eine der häufigsten Krankheiten in der Herz-Kreislauf-Medizin. Sie bezeichnet die Durchblutungsstörung des Herzmuskels durch eine Verengung der Herzkranzgefässe. Damit der Herzmuskel die tägliche Blutzufuhr von etwa 10'000 Liter Blut in den Körper pumpen kann, muss der Muskel ständig mit Sauerstoff versorgt werden. Diese Versorgung von Sauerstoff und Nährstoffen erfolgt über die Herzkranzgefässe, welche auch Koronararterien oder Koronarien genannt werden. Sind die Koronarien stark verengt, kann dem Herzmuskel nicht mehr genug Sauerstoff zugeführt werden. Die Verengung der Gefässe führt zur koronaren Herzkrankheit (KHK).
Ursachen und Risikofaktoren
Die Ursache einer koronaren Herzkrankheit geht auf die Arteriosklerose (Gefässverkalkung) der Koronararterien zurück: Wenn sich Blutfette, Blutgerinnsel und Bindegewebe in den Innenwänden der Gefässe einlagern, wird der Blutfluss verhindert. Dieser Erkrankungsprozess erfolgt meist über längere Zeit.
Je nach Stärke der Verengung machen sich Beschwerden bemerkbar: Eine nur leichte Verengung der Koronararterien erzeugt meist keine Beschwerden. Wenn die Gefässe akut verengen und somit zum Verschluss führen, sodass kein Blutfluss mehr möglich ist, spricht man von einem Herzinfarkt. Risikofaktoren für die Entstehung einer Koronaren Herzkrankheit sind Bluthochdruck, hohes Cholesterin, Rauchen, Übergewicht und Diabetes.
Beschwerden und Symptome
Die Symptome einer koronaren Herzkrankheit variieren je nachdem wie stark die Herzkranzgefässe verengt sind und an welcher Stelle sich der Engpass befindet. Leichte Verengungen verursachen meist keine Symptome. Bei einer stärkeren Verengung kommt es aufgrund der Minderdurchblutung des Herzens zu typischen Beschwerden wie:
- Angina Pectoris
- Herzrhythmusstörungen
- Atemnot
- Schwindel
- Herzrasen
- Übelkeit
Die Angina Pectoris ist ein typisches Symptom für eine KHK. Sie äussert sich durch ein Engegefühl in der Brust, welches unter körperlicher Belastung stärker wird, da die Anstrengung zu einem Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und Sauerstoffverbrauch führt. Dieses Missverhältnis wird auch Koronarinsuffizienz genannt.
Das Engegefühl hinter dem Brustbein, welches bei der Angina Pectoris auftritt, strahlt häufig in den linken Arm, den Hals oder den Kiefer aus. Aber auch Rückenschmerzen oder Schmerzen in der Magengegend können Ausdruck der Angina Pectoris sein. Treten die Beschwerden insbesondere bei körperlicher Belastung auf, spricht man von einer stabilen Angina Pectoris. Wenn die Beschwerden auch im Ruhezustand bemerkbar sind, bezeichnet man diese als instabile Angina Pectoris.
Treten die Beschwerden in Ruhe auf oder halten länger als 15 Minuten an, besteht der Verdacht auf einen Herzinfarkt. In einer solchen Situation müssen Sie unverzüglich medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.
Diagnose der koronaren Herzkrankheit
Die Angina Pectoris ist ein typisches Symptom für den Verdacht auf die koronare Herzkrankheit. Neben der Feststellung dieses Symptoms wird ein koronare Herzkrankheit mit verschiedenen Abklärungen wie Belastungs-EKG, Echokardiographie oder einer Koronarangiographie diagnostiziert.
Mit dem EKG kann auch ein akuter Herzinfarkt ausgeschlossen werden. Weiter können das Belastungs-EKG sowie der Herzultraschall als diagnostische Mittel für die koronare Herzerkrankung zugezogen werden. Bestätigt sich der Verdacht einer koronaren Herzerkrankung, sollte eine Herzkatheteruntersuchung durchgeführt werden.
Behandlung
Die Behandlung richtet sich nach dem Schweregrad der koronaren Herzkrankheit. Um die Symptome der verengten Herzkranzarterien zu beseitigen, eignen sich verschiedene Verfahren wie:
- Bypass-Operation
- Ballondilatation
- Stent-Einlage
Mehr dazu erfahren Sie im Kapitel Operationen an den Herzkranzgefässen.
Diese Behandlungen heilen jedoch nicht die Grunderkrankung. Deshalb sollte nach der Diagnose eine medikamentöse Therapie erfolgen, welche das Fortschreiten der KHK stoppen oder verlangsamen soll.
Demnach sollten insbesondere die beiden Medikamente Aspirin und Statin lebenslang eingenommen werden: Das Aspirin sorgt für die Verdünnung des Bluts, der Cholesterinsenker Statin sorgt neben der Senkung des Cholesterins auch für eine positive Beeinflussung der Entzündung in den Gefässen. Die Verkalkungen in den Herzkranzgefässen wird somit stabilisiert.
Nebst der medikamentösen Therapie ist auch die Behandlung der Risikofaktoren notwendig: Dazu muss eine Änderung des Lebensstils vollzogen werden. Das beinhaltet die Umstellung der Ernährung sowie regelmässiger Sport im Ausdauerbereich.
Folgen
Die koronare Herzerkrankung führt zur Herzinsuffizienz und erfordert eine lebenslängliche medikamentöse Therapie sowie eine Umstellung der Ernährung und des Lebensstils. Schreitet die Verengung der Herzkranzgefässe vor und führt gar zu einem Verschluss der Gefässe kann die KHK zu einem Herzinfarkt oder dem plötzlichen Herztod führen.
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