Bei einem Schlaganfall (auch Hirnschlag, Apoplexie oder Hirninfarkt genannt) kommt es zu einem schlagartigen Ausfall von Hirnfunktionen. Oftmals ist hierbei mit bleibenden Schäden zu rechnen. Daher ist es entscheidend, einen Hirnschlag möglichst rasch zu diagnostizieren und die genaue Ursache zu finden.

Schlaganfall: Erste Hilfe im Notfall

Durchschnittlich alle 30 Minuten erleidet in der Schweiz jemand einen Schlaganfall (auch Hirnschlag genannt). 16 000 Menschen sind hierzulande jährlich davon betroffen. Welche Symptome treten bei einem Hirnschlag auf und wie soll darauf reagiert werden?

Wie erkennt man einen Schlaganfall?

Zusammenfassen lassen sich die Anfangsbuchstaben der häufigsten Schlaganfallsymptome mit dem englischen Begriff BE FAST («sei schnell»). Ein Akronym, das nicht zufällig gewählt wurde. «Jede Minute zählt, damit der Betroffene unverzüglich in das nächstgelegene Stroke Center oder die nächstgelegene Stroke Unit gebracht werden kann. Stellt man bei einer anderen Person oder sich selbst diese Symptome fest, sollte also unverzüglich der Rettungsdienst über den Notruf 144 alarmiert werden: 

Balance Issues:

Fragen Sie die Person, ob sie Schwindel empfindet oder Probleme mit dem Gleichgewicht hat. Zeigt sich eine Fallneigung oder Gangunsicherheit? 

Eyes:

Fragen Sie die Person ob Sie doppelt oder verschwommen sieht. Testen Sie die Sehfähigkeit der Person mit der Bestätigung einer Anzahl von Fingern. Wird die richtige Anzahl genannt?

Face:

Bitten Sie die Person zu lächeln. Ist das Gesicht auf einer Seite verzogen?

Arms:

Bitten Sie die Person die Arme nach vorne zu strecken und die Handflächen nach oben zu drehen. Hängt oder fällt ein Arm runter oder drehen sich die Handflächen nach innen?

Speech:

Bitten Sie die Person einen einfachen Satz nachzusprechen. Ist die Sprache undeutlich, zusammenhangslos oder schwer verständlich?

Time:

Können Sie eine der Fragen mit Ja beantworten? Dann alarmieren Sie sofort den Notruf 144 und schildern Sie die Symptome.

Vorzeichen und Symptome beim Hirnschlag

Die Anzeichen für einen Schlaganfall treten plötzlich auf. Gelegentlich kommt es im Vorfeld zu Beschwerden wie Schwindel, kurzzeitige Sehstörungen sowie Sprach-, Gefühls- oder Gangstörungen. Solche vorübergehenden Ausfälle sind als Warnzeichen für einen Hirnschlag zu verstehen. 

Je nachdem, welche Region im Hirn betroffen ist, kann ein Schlaganfall unterschiedliche Beschwerden verursachen. Folgende Beschwerden sind beim Hirnschlag häufig anzutreffen:

  • Einseitige Lähmungserscheinungen
  • Seh-, Sprach- oder Hörstörungen
  • Schwindel, Gleichgewichtsstörungen und Gangunsicherheit
  • Starke Kopfschmerzen
Schlaganfall - Symptome mit " BE FAST" schnell erkennen

Was tun?

Was tun bei einem Schlaganfall?

Bei Verdacht auf einen Schlaganfall bzw. Hirnschlag muss sofort gehandelt werden, da durch eine rasche medizinische Behandlung Langzeitschäden vermindert werden können. 

  • Notruf 144 alarmieren
  • Erklären, dass ein Verdacht auf einen Schlaganfall besteht
  • Adresse, Name und Alter des Patienten nennen
  • Patienten mit leicht angehobenem Oberkörper auf einer harten Unterlage lagern
  • Enge Kleider, Krawatten oder Büstenhalter öffnen
  • Dem Patienten nichts zu Trinken geben, da sein Schlucken gestört sein könnte
  • Passanten um Hilfe bitten, um die Ambulanz einzuweisen, damit man selber beim Patienten bleiben und ihn beruhigen kann

Was passiert bei einem Schlaganfall?

Bei einem Schlaganfall wird das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Auslöser hierfür ist entweder ein Gefässverschluss oder eine Hirnblutung. In beiden Fällen wird das betroffene Hirngewebe geschädigt.

Bei Verdacht auf einen Schlaganfall bzw. Hirnschlag muss sofort gehandelt werden. Durch die Leistung von erster Hilfe können die Langzeitschäden nach Hirnschlag minimiert werden.

Ursachen eines Schlaganfalls

Schlaganfall durch Gefässverschluss

Ein Schlaganfall oder Hirnschlag ist gekennzeichnet durch eine plötzliche Durchblutungsstörung des Gehirns. Die Ursache für die Durchblutungsstörung ist meist der Verschluss einer Hirnarterie infolge einer Arteriosklerose [M1] oder einer Embolie. Man spricht in diesem Fall von einem ischämischen Hirnschlag.

Schlaganfall durch Hirnblutung

Die Durchblutungsstörung kann auch die Folge einer Hirnblutung sein. So zum Beispiel, wenn ein Hirnaneurysma platzt. Dies bezeichnet man als hämorrhagischen Hirnschlag.

Risikofaktoren

Die Risikofaktoren für einen Hirnschlag sind im Wesentlichen die gleichen wie für einen Herzinfarkt:

  • Hoher Blutdruck
  • Hohes Cholesterin
  • Übergewicht
  • Diabetes
  • Rauchen und Bewegungsmangel

Ein anderer gewichtiger Risikofaktor ist das Vorhofflimmern. Bei dieser Herzrhythmusstörung können sich Blutgerinnsel im Herzen bilden, die in das Hirn verschleppt werden und dort zu einer Embolie führen.

Frühzeitige Symptome und Beschwerden

Die Symptome bei einem Hirnschlag treten plötzlich auf. Gelegentlich kommt es im Vorfeld bereits zu folgenden Beschwerden:

  • Schwindel
  • kurzzeitige Sehstörungen
  • Sprachstörungen
  • Gefühlsstörungen oder Gangstörungen

Solche, vorübergehende Ausfälle werden transitorische ischämische Attacken genannt und sind als Warnzeichen für einen Hirnschlag zu verstehen. Je nachdem, welche Region im Hirn betroffen ist, kann ein Schlaganfall unterschiedliche Beschwerden verursachen.

Charakteristisch für einen Hirnschlag sind u.a. folgende Beschwerden:

  • einseitige Lähmungserscheinungen
  • Seh-, Sprach oder Hörstörungen
  • heftiger Schwindel
  • plötzliche Kopfschmerzen
  • Bewusstseinsverlust

Beschwerden dieser Art, die plötzlich auftreten, sollten immer sofort medizinisch abgeklärt werden. Selbst wenn sie nach kurzer Zeit wieder verschwinden. Zeit ist der wichtigste Faktor, um bleibende Schäden bei einem Hirnschlag zu verhindern.

Untersuchung und Diagnose

Einzig aufgrund der Symptome lassen sich der ischämische und der hämorrhagische Hirnschlag nicht voneinander unterscheiden. Beide führen zu einem Absterben von Hirnzellen und zum Ausfall von Hirnfunktionen.

Erst mit den radiologischen Untersuchungen wie Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRI) kann erkannt werden, ob es sich um eine Blutung oder um den Verschluss einer Hirnarterie handelt.

Therapie nach Schlaganfall

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache des Schlaganfalles. Ist eine Hirnblutung die Ursache, muss die Blutungsquelle in der Regel operativ gestoppt werden. Liegt ein Gefässverschluss vor, gibt es medikamentöse und chirurgische Möglichkeiten, den Gefässverschluss zu beseitigen.

Mehr zu den verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten erfahren Sie in den Kapiteln Endarterektomie und Operation bei Hirnaneurysma.

Vorbeugung

Besteht ein bekanntes Risiko für einen Hirnschlag (Vorhofflimmern, transitorische ischämische Attacke) können zur Vorbeugung Blutverdünner eingesetzt werden.

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