Als Schmerztherapie werden alle Behandlungsmassnahmen bezeichnet, mit denen akute und chronische Schmerzen gelindert werden sollen. Die Therapie von akuten Beschwerden gehört zur Basisbehandlung jedes Arztes. Chronische Schmerzen, die meist keine körperliche Ursache haben, lassen sich nur mithilfe von individuell angepassten Methoden therapieren.
- Unterschiedliche Schmerztherapien
- Möglichkeiten von Schmerztherapien
- Aufklärung und Vorbereitung
- Anforderungen und Risiken
- Ablauf der Schmerztherapie
- Verhalten nach der Schmerztherapie
Unterschiedliche Schmerztherapien
Je nach Intensität und Art der Schmerzen werden unterschiedliche Behandlungsansätze verfolgt, die sich auf die Bedürfnisse der Patienten abgestimmt kombinieren lassen:
Medikamentöse Schmerztherapie: Verschiedene Schmerzmittel (sogenannte Analgetika) können zur Linderung der Beschwerden eingesetzt werden. Sie wirken entweder zentral auf das Nervensystem im Gehirn und Rückenmark oder lokal am Ort des Schmerzes.
Physiotherapeutische Schmerztherapie: Durch die Bewegungstherapie werden Muskeln und Gelenke gestärkt und schmerzhafte Blockaden im Körper gelöst. Zur Physiotherapie zählen unter anderem Massage, Krankengymnastik sowie Kälte- und Wärmebehandlung.
Psychotherapeutische Schmerztherapie: Ängste und depressive Verstimmungen, die durch die Beschwerden ausgelöst werden, können durch psychologische Einzeltherapie oder in Gruppengesprächen bewältigt werden.
Anästhesiologische Schmerztherapie: Schmerzzustände werden durch die lokale Behandlung der Nerven behoben, etwa durch eine Betäubung, eine Blockade oder eine Stimulation der Nerven.
Neurochirurgische Schmerztherapie: Hierbei werden nach einer Testphase Neuromodulationssysteme implantiert, die Schmerzen in der Weiterleitung hemmen können. So können die Rückenmarkshinterstränge stimuliert und über Medikamentenpumpen Schmerzmittel anlassgebunden abgegeben werden.
Patientenedukation: Dieser Therapieansatz zielt auf eine gesteigerte Selbstkontrolle der Patienten. Spezielle Entspannungsverfahren und Bewegungsübungen können das Schmerzempfinden senken.
Sozialberatung: Werden die Schmerzen durch soziale Spannungen im persönlichen oder beruflichen Umfeld der Betroffenen verstärkt, können diese in der Beratung angegangen werden.
Elektrotherapie: Spezielle Stromformen reizen die Nerven und lindern die Schmerzen. Zusätzlich werden Muskeln mobilisiert und Schwellungen im Gewebe abgebaut.
Einsatz pflanzlicher Produkte: Bei chronischen Schmerzen können pflanzliche Mittel und Medizinalhanfprodukte ergänzend angewandt werden, um die Beschwerden zu lindern.
Aufklärung und Vorbereitung
Durch ein ausführliches Arztgespräch und verschiedene körperliche Untersuchungen lassen sich chronische Schmerzen und eventuell verstärkende Faktoren feststellen. Auf der Grundlage dieser Diagnose wird ein individueller Behandlungsplan erstellt, der den Betroffenen in einem Aufklärungsgespräch vorgestellt wird.
Während der Schmerztherapie müssen andere Medikamente, die der Patient bereits einnimmt, angepasst, abgesetzt und auf Wechselwirkungen überprüft werden.
Anforderungen und Risiken
Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit eine Schmerztherapie sinnvoll durchgeführt werden kann:
- Die Schmerzen treten über drei Monate dauerhaft oder wiederkehrend auf und beeinträchtigen den Alltag sowie die Lebensqualität des Betroffenen.
- Den Schmerzen liegt keine körperliche oder psychische Ursache zugrunde, die anderweitig behandelt werden könnte.
- Bisher durchgeführte, einzelne Therapien schlugen fehl.
Einzelne Behandlungsmethoden der Schmerztherapie bergen ein gewisses, wenn auch geringes Risiko für den Patienten. So können beispielsweise operative Eingriffe zu Blutungen, Infektionen, Nervenbeschädigung und einer verzögerten Wundheilung führen.
Schmerzlindernde Medikamente führen gegebenenfalls zu Nebenwirkungen. Ausserdem besteht bei zu langer Anwendung das Risiko einer Gewöhnung. Werden die Mittel injiziert, könnten sie versehentlich in die Vene gespritzt werden. Krampfanfälle und Herzrhythmusstörungen sind mögliche Folgen. Diese Komplikationen treten allerdings bei der Behandlung durch einen erfahrenen Mediziner nur äusserst selten auf.
Ablauf der Schmerztherapie
Die ambulante oder auch stationäre Schmerztherapie richtet sich nach der individuellen Schmerzerkrankung, ihrer Intensität und den vorliegenden Risikofaktoren. Entsprechend werden die Elemente der Therapie fallabhängig zusammengestellt. Auch der Ablauf – voll- oder teilstationär – richtet sich nach dem jeweiligen Krankheitsbild.
Die Behandlung von chronischen Schmerzen ist ein langwieriger Prozess, der sich mitunter über Monate und Jahre hinziehen kann. Schnelle Ergebnisse sind nicht zu erwarten. Doch auch wenn die Schmerzen nicht immer vollständig behoben werden können, lässt sich mit der Schmerztherapie die Lebensqualität erheblich verbessern.
Verhalten nach Schmerztherapie
Nach der Schmerztherapie gilt es, erlernte Strategien zur Vermeidung von Schmerzschüben beizubehalten, um eine möglichst schmerzfreie Lebensweise beizubehalten. Hierzu zählen zum Beispiel Stressmanagement, Entspannungsübungen, Körpertrainings und Ernährungsmethoden.
Auf die Einnahme von Schmerzmitteln – auch freiverkäuflichen – sollte nach Beendigung der Schmerztherapie verzichtet werden. Andernfalls kann sich ein Gewöhnungseffekt einstellen, der spätere Folgebehandlungen erschweren würde.
Bei Langzeiteinnahme von Schmerzmitteln aus der Morphingruppe ist eine regelmässige Kontrolle entweder durch den Hausarzt oder den Schmerztherapeuten notwendig.
Zentren 5
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Wirbelsäulen- und Schmerzzentrum
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