Sind die Brüste im Verhältnis zum übrigen Körper sehr voluminös, können sie zu körperlichen Beschwerden führen, da betroffene Frauen häufig Fehlhaltungen einnehmen.

Dadurch kann es zu Kopf-, Nacken- und Rückenschmerzen kommen. Unter grossen Brüsten leidet oft auch die Haut: Die belastete Partie der Brustunterfalte neigt zu Entzündungen und Pilzinfektionen, weil die Haut an dieser Stelle schlecht belüftet wird. Unangenehm ist auch die Hautreizung, die von einschneidenden BH-Trägern auf den Schultern ausgelöst wird.

Viele Frauen fühlen sich ausserdem mit einem zu üppigen Busen im Alltag, etwa beim Sport oder auch bei der Kleiderwahl, eingeschränkt. Darüber hinaus kann das ästhetische Empfinden beeinträchtigt werden. Hieraus können psychische Probleme resultieren. Durch eine Brustverkleinerung lässt sich der Busen in Grösse und Gewicht auf ein angenehmeres Mass reduzieren.

Aufklärung und Vorbereitung

Vor dem eigentlichen Eingriff findet ein ausführliches Beratungsgespräch zwischen dem behandelnden Facharzt und der Patientin statt. Der Chirurg stellt dabei eingehend die Details der Operation – die anzuwendende Behandlungsmethode, mögliche Komplikationen und die Nachsorge – vor. Die Patientin hat dann die Möglichkeit, wichtige Fragen zu stellen. Ausserdem sollte sie den Arzt über bekannte Krankheiten, Allergien und eine etwaige regelmässige Einnahme von Medikamenten informieren.

Vor der Operation wird die Einnahme von Medikamenten, die blutgerinnungshemmend wirken, für mindestens zwei Wochen ausgesetzt. Auf Schlafmittel, Alkohol und Nikotin sollte ebenfalls verzichtet werden, weil sie die Durchblutung beeinflussen. Je nach familiärer Vorbelastung kann es ratsam sein, vor der Operation eine Mammografie durchzuführen und Brustkrebs auszuschliessen. Dies sollte vorab mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden.

Kostenübernahme

Sofern es sich um einen rein ästhetischen Eingriff handelt, übernimmt die Grundversicherung die Kosten für die Behandlung nicht. Liegen allerdings körperliche oder psychische Beeinträchtigungen vor, durch die eine Operation angeraten ist, können die Kosten hierfür bei der Versicherung geltend gemacht werden. Die Kostengutsprache sollte in jedem Fall vor der Operation geklärt werden.

Abhängig von der Ausgangssituation kann der operative Aufwand erheblich variieren. Die tatsächlich anfallenden Kosten für die Verkleinerung der Brust werden nach der Untersuchung im individuellen Beratungsgespräch vorgestellt.

Anforderungen und Risiken

Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein?

Grundsätzlich gibt es keine Altersbeschränkung für eine Brustverkleinerung. Entscheidend ist der Wunsch der Patientin und ihr Gesundheitszustand. Schwangerschaft und Stillzeit verändern die weibliche Brust. Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, sollte der Eingriff frühestens acht Monate nach Beendigung der Stillzeit erfolgen.

Bei verschiedenen Herzerkrankungen, Diabetes und Tumorleiden berät der behandelnde Chirurg, ob eine Brustverkleinerung möglich ist.

Welche Risiken kann eine Brustverkleinerung mit sich bringen?

Bei einer Brustverkleinerung können wie bei allen operativen Eingriffen Komplikationen – etwa Infektionen, Schwellungen oder Nachblutungen – auftreten. Das Risiko hierfür ist allerdings gering. Im Bereich der Brustwarze kann es zu einer Störung der Empfindsamkeit kommen, die meist aber nur vorübergehend ist.

Je nach Operationstechnik ist eine Beeinträchtigung der Stillfähigkeit möglich. Frauen sollten gegenüber dem behandelnden Arzt einen noch offenen Kinderwunsch erwähnen, damit dieser bei der Wahl der Behandlung berücksichtigt wird.

Mit einer späteren Schwangerschaft und Stillzeit kann sich das durch die Brustverkleinerung erzielte Ergebnis verändern.

Ablauf der Operation

Der Eingriff wird in der Regel im Rahmen eines stationären Klinikaufenthalts unter Vollnarkose durchgeführt. Der Eingriff dauert je nach Aufwand und angewandter Operationstechnik etwa zwei bis drei Stunden.

Auch eine ambulante Durchführung ist grundsätzlich möglich. Je nach Operationsaufwand spricht der behandelnde Arzt hierzu eine individuelle Empfehlung aus.

Wie wird eine Brustverkleinerung durchgeführt?

Vor der Operation markiert der Chirurg entsprechend der festgelegten Behandlungsmethode den geplanten Schnittverlauf. Bei der Brustverkleinerung wird zunächst Fett-, Drüsen- und Hautgewebe der unteren Brust entfernt und anschliessend die angestrebte Form aus dem Gewebe der oberen Brust modelliert. Wird viel Gewebe entfernt, versetzt der Chirurg zusätzlich die Brustwarze und passt ihre Grösse an, um ein harmonisches Gesamtbild zu erzielen.

Die Schnittführung variiert entsprechend der angewandten Operationstechnik und verläuft um den Warzenvorhof und im Bereich der unteren Brust. Narben bilden sich um die Brustwarze, von dieser aus vertikal zur Brustunterfalte und – je nach Behandlungsmethode – waagerecht unterhalb der Brust.

Methoden der Brustvergrösserung

Als besonders narbensparend gilt die Lejour-Methode (auch I-Methode). Hierbei wird der Schnitt von der Brustwarze vertikal nach unten geführt, was eine optimale Straffung der Brust erlaubt. Eine ähnlich unscheinbare Narbenbildung verspricht die Benelli-Methode, wobei der Schnitt lediglich um die Brustwarze erfolgt. Allerdings lassen sich mit dieser Operationstechnik nur geringe Verkleinerungen erreichen.

Für Frauen mit noch offenem Kinderwunsch ist die Brustverkleinerung nach Hall-Finday eine Alternative: Die Brustwarze wird dabei versetzt, ohne von dem angrenzenden Drüsengewebe getrennt zu werden, sodass die Stillfähigkeit weitestgehend erhalten bleibt.

Bei Bedarf kann die Behandlung mit einer Fettabsaugung oder einer Bruststraffung kombiniert werden.

Nachsorge und Verhalten nach einer Brustverkleinerung

Nach der Operation wird ein straff sitzender Stützverband angelegt, um die Brust zu entlasten. Über Drainage-Röhrchen können Blut und Wundsekrete ablaufen. Die Schmerzen sind meist sehr gering und lassen sich durch Schmerzmittel leicht behandeln.

Je nach Verlauf der Behandlung verbleibt die Patientin für ein bis zwei Tage in der Klinik. Am Tag nach dem Eingriff werden die Drainage-Röhrchen entfernt und der Druckverband durch einen speziellen Sport-BH ersetzt. Dieser muss in den kommenden sechs Wochen Tag und Nacht getragen werden.

Nach etwa zwei Wochen werden die Fäden gezogen, sofern sie nicht selbstauflösend sind. Mit dem finalen Ergebnis ist nach sechs bis zwölf Monaten zu rechnen. Während dieser Zeit finden mehrere Nachkontrollen statt, die individuell vereinbart werden.

Wie sollte man sich nach der Brustverkleinerung verhalten?

Nach der Brustverkleinerung ist die Patientin für mindestens eine Woche arbeitsunfähig. Je nach Schwere des Eingriffs und Beruf kann der Ausfall länger dauern. Für mindestens sechs Wochen sollte kein Sport getrieben werden.

Um die Heilung und das Ergebnis der Brustverkleinerung nicht zu beeinträchtigen, sollte die Patientin ihre Oberarme nur vorsichtig und keinesfalls ruckartig bewegen. In dieser Zeit ist das Schlafen in Bauchlage  unbedingt möglichst zu vermeiden. Auf das Arbeiten über Kopf und das Heben und Tragen schwerer Gegenstände sollte verzichtet werden.

Sind nach der Brustverkleinerung Narben sichtbar?

Nach der Operation zeichnen sich die Narben zunächst rot auf der Haut ab. Durch den formgebenden Stütz-BH wird die innere und äussere komplikationsarme Narbenbildung gefördert. Auch die Fäden, die bis zu drei Wochen im Körper verbleiben, tragen zu einer feinen Narbenoptik bei. Falls eine Neigung zur überschiessenden Narbenbildung (Keloide) bekannt ist, muss dies dem behandelnden Arzt unbedingt vor der Operation mitgeteilt werden.

In den ersten Monaten nach der Behandlung verblassen die Narben und nehmen nahezu die Farbe der umliegenden Haut an. Die Narbenheilung wird gefördert, indem pflegende Cremes aufgetragen und intensive UV-Bestrahlung – etwa durch Sonnenbäder oder Solarium – vermieden werden.