Wer eine Operation oder eine schwere Erkrankung am Herzen überstanden hat, kann seine körperliche Belastbarkeit nur schwer einschätzen. Eine Rehabilitation für Herz und Kreislauf mit kontrollierter Leistungssteigerung bringt hier Sicherheit und Selbstvertrauen. Insbesondere, wenn in der Rehabilitation auch eventuell vorliegende Mehrfacherkrankungen interdisziplinär berücksichtigt werden.

Rehabilitation ist ein wichtiger Bestandteil im Gesundheitssystem. Sie kann stationär oder ambulant durchgeführt werden. Von der medizinischen Versorgung im Akutspital oder beim niedergelassenen Arzt unterscheidet sich die Rehabilitation jedoch erheblich.

Aufbautraining in stationärer oder ambulanter Rehabilitation

Im Zentrum der kardiovaskulären Rehabilitation steht die Verbesserung der Prognose im Sinne eines längeren Lebens bei bestmöglicher Lebensqualität. Bereits im Akutspital werden Herz-Kreislauf-Patienten medikamentös eingestellt. Danach sollte ein gezieltes kardiovaskuläres Aufbautraining erfolgen, das sinnvollerweise in der stationären oder ambulanten Rehabilitation stattfindet. Dort geben Kardiologen die exakt definierte und fortwährend angepasste Belastung für das kardiovaskuläre Training vor.

Kontrollierte Belastungssteigerung als zentrales Element der Rehabilitation

Speziell ausgebildete Physio- und Sporttherapeuten instruieren und betreuen in der kardiovaskulären Rehabilitation die individuellen Trainingseinheiten an modernen Ausdauergeräten. Das Trainingsprogramm der stationären Rehabilitation umfasst zudem noch Einzel- oder Gruppentherapien mit herzspezifischer Gymnastik, dosiertem Kraftausdauertraining und betreuten Ausdauerdisziplinen. Zusätzlich werden den Patienten physiotherapeutische Anwendungen sowie bei Bedarf auch eine psychologische Betreuung angeboten.

Begleitende Kurse für den langfristigen Genesungsprozess

Seminare zu krankheitsbezogenen Themen wie Rauchstopp, Ernährung und Stressbewältigung können den Genesungsprozess in der stationären und ambulanten Rehabilitation begleiten. Den Patienten wird gezeigt, wie sie Situationen unter Stress auch im Alltag gelassen meistern können. Hinzu kommen Vorträge und Gespräche, die das Verständnis für die empfohlene Änderung des Lebensstils und die Freude an der Bewegung vermitteln.

Die 3 Rehabilitationsarten im Überblick

Frührehabilitation

Die Frührehabilitation ist speziell auf die besonderen Bedürfnisse von krankheitsbedingt stark beeinträchtigten Patienten zugeschnitten, die medizinisch noch nicht stabil sind und daher ärztliche und pflegerisch intensiver überwacht und betreut werden müssen. Die therapeutischen Massnahmen werden dabei an die eingeschränkte Belastbarkeit angepasst und erfolgen oftmals als Einzeltherapien im Patientenzimmer. In der Regel schliesst sich an die pflegeintensive Frührehabilitation eine dem individuellen Leistungsvermögen entsprechende stationäre Rehabilitation mit weiterem Trainingsaufbau an.

Ambulante Rehabilitation

Eine Operation oder schwere Erkrankung am Herzen führt unweigerlich zu einer Verunsicherung. Oft resultiert daraus eine Schonung, die aber genau das Falsche ist. Der Herzmuskel sollte vielmehr ein kontrolliertes Training aufnehmen. Genau dies ermöglicht die ambulante Rehabilitation, wobei Sie weiterhin zu Hause wohnen können. Zum ambulanten Angebot gehören Kurse zum Rauch-Stopp und zur Essensumstellung sowie individuelle Beratungsgespräche. Die ambulante Rehabilitation bietet sich an, wenn Krankheiten oder Funktionsstörungen weniger stark ausgeprägt sind oder diese im Anschluss an eine stationäre Rehabilitation erfolgt.

Stationäre Rehabilitation

Die stationäre Rehabilitation empfiehlt sich bei Herzinfarkt, nach Operationen am Herzen oder an den grossen Gefässen sowie beim Vorhandensein von multiplen Risikofaktoren u.a.m. Kriterien für eine stationäre Rehabilitation sind u.a. der Schweregrad der Krankheit oder Funktionsstörung, die notwendige Therapieintensität sowie der Pflege- und Betreuungsbedarf. Zudem verschafft die stationäre Rehabilitation einen Abstand zu stressauslösenden Faktoren und unterstützt bei ansprechendem Ambiente, Hotellerie und Gastronomie der Rehabilitationskliniken den Genesungsprozess.

Zentren für ambulante Rehabilitation