Die weibliche Brust verändert sich im Laufe des Lebens, da das Gewebe besonders bei grossen Brüsten zunehmend an Spannkraft verliert. Auch Schwangerschaften und hormonelle Umstellungen wirken sich auf die Brustform aus. Diese Veränderungen werden häufig als belastend empfunden. Durch eine Bruststraffung (Mastopexie) können straffe, schöne und symmetrische Brüste geformt und das Wohlbefinden wiederhergestellt werden.
- Methoden der Bruststraffung
- Aufklärung und Vorbereitung
- Bruststraffung nach Schwangerschaft
- Anforderungen
- Risiken
- Ablauf der Operation
- Nachsorge und Verhalten nach Bruststraffung
Methoden der Bruststraffung
Arten der Bruststraffung
Durch die Korrektur wird der Brust eine neue Form verliehen. Dabei werden nicht nur Grösse und Fülle optimiert. Auch das Verhältnis von Elastizität und Spannkraft des Gewebes wird neu definiert, sodass die Haut gestrafft wird und die Brust sich zugleich natürlich weich anfühlt. Darüber hinaus lassen sich Ungleichmässigkeiten zwischen den Brüsten deutlich reduzieren.
Je nach Form der Brust kann während der Straffung auch ihr Volumen angepasst werden. Bei einer einfachen Straffung bleibt die Grösse der Brüste unverändert. Schwere oder besonders grosse Brüste können eine Brustverkleinerung erforderlich machen, wobei Drüsen- und Fettgewebe entfernt wird. Lässt sich durch eine Straffung allein die gewünschte Fülle nicht herstellen, ist hingegen eine Brustvergrösserung angeraten. Das Gewebe wird dabei um Implantate oder Eigenfett ergänzt.
Schnitttechniken der Bruststraffung
Bei der Bruststraffung wird die Brustwarze nach oben versetzt und im unteren Bereich überschüssige Haut entfernt. Die Straffung kann durch verschiedene Operationsmethoden erreicht werden, die sich vor allem in der Schnittführung unterscheiden. Bei der periareolären Technik nach Benelli wird die Brust lediglich um den Brustwarzenvorhof geöffnet. Davon ausgehend, erfolgt bei der Lejour-Technik zusätzlich ein vertikaler Schnitt bis zur Unterbrustfalte. Die T- und L-Schnitt-Methode umfasst ausserdem einen ein- oder beidseitigen Schnitt unterhalb der Brust.
Welche Variante eignet sich für wen?
Entscheidend bei der Wahl der Schnitttechnik sind die Form und die Grösse der Brust, das individuell gewünschte Ausmass der Umformung sowie der operative Aufwand. Der periareoläre Schnitt ist äusserst schonend und lässt nur eine kleine Narbe zurück. Allerdings können mit dieser Methode nur geringe Veränderungen erzielt werden. Einen grösseren Straffungseffekt ermöglicht die Lejour-Technik. Die mit der T- und L-Schnittführung einher gehenden Operationsverfahren erlauben eine starke Veränderung des Brustvolumens und führen gleichzeitig zu einer straffen Haut.
Aufklärung und Vorbereitung
Vor dem Eingriff ist ein ausführliches Beratungsgespräch notwendig. Dieses führt der Arzt, der im Idealfall später auch den Eingriff vornehmen wird. In dem Gespräch teilt die Patientin ihre individuellen Beweggründe und Wünsche mit. Der Arzt beurteilt diese Erwartungen auf ihre Umsetzbarkeit und stellt die verschiedenen Operationstechniken sowie die Durchführung und Risiken der Mastopexie vor. Der fundierte Austausch mit dem Arzt ermöglicht es der Patientin, eine sichere Entscheidung zu der Mastopexie und der Operationsmethode zu treffen.
Da Alkohol und Nikotin die Wundheilung verzögern, sollte beides mindestens zehn Tage vor dem Eingriff gemieden werden. Gleiches gilt für gerinnungshemmende Medikamente.
Nach einer Methode behält die Brust durchschnittlich für etwa zehn Jahre ihre neue Form. Sie kann sich verändern, weil das Bindegewebe altert und an Spannkraft verliert. Grosse Gewichtsschwankungen und Schwangerschaften beschleunigen diesen Prozess.
Bruststraffung nach Schwangerschaft
Durch die Schwangerschaft verändern sich häufig das Volumen und die Form der Brust. Um mit der Mastopexie ein möglichst langanhaltendes Ergebnis zu erzielen, ist es ratsam, den Eingriff erst durchzuführen, wenn die Familienplanung abgeschlossen ist. Dies empfiehlt sich auch mit Blick auf die Stillfähigkeit: Bei der Bruststraffung wird die Brustwarze versetzt. Hierbei besteht das Risiko, dass angrenzendes Drüsengewebe beschädigt wird, wodurch das Stillen beeinträchtigt werden kann.
Anforderungen und Risiken
Welche Anforderungen muss die Patientin erfüllen?
Grundsätzlich kann eine Mastopexie in jedem Alter vorgenommen werden. Allerdings werden bessere Ergebnisse erzielt, wenn der Abschluss des Brustwachstums abgewartet wird. Da grosse Gewichtsschwankungen und Schwangerschaften die Form der Brust verändern, sollte eine Operation erst durchgeführt werden, wenn beides für die nähere Zukunft nicht geplant ist.
In welchen Fällen werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen?
Eine Bruststraffung wird meist aus ästhetischen Gründen vorgenommen. Da es keine medizinische Indikation gibt, sind die gesetzlichen Krankenkassen nicht verpflichtet, die Kosten für den Eingriff zu übernehmen.
Anders verhält es sich, wenn die Bruststraffung zur Heilung einer Krankheit, beispielsweise des intertriginösen Ekzems, durchgeführt wird. Auch wenn die Operation im Rahmen einer anderen medizinisch relevanten Behandlung vorgenommen wird – etwa zusammen mit einer gesundheitsbedingten Brustverkleinerung – besteht die Möglichkeit, dass die Grundversicherung die Kosten teilweise oder vollständig trägt.
Risiken der Bruststraffung
Ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs besteht nach einer Bruststraffung nicht. Allerdings kann es wie bei jedem operativen Eingriff zu Komplikationen wie einer verzögerten Wundheilung oder einer gestörten Narbenbildung kommen.
Während der Operation können die Milchgänge verletzt werden, wodurch die Stillfähigkeit beeinträchtigt wird. Werden Nerven beschädigt, kann die Sensibilität der Brust gestört sein. Dieses Missempfinden legt sich allerdings oft in den ersten Tagen nach der Operation.
Ausserdem ist es möglich, dass die Brustwarze nach der Operation schlechter durchblutet wird. Der Warzenvorhof kann sich asymmetrisch verzerren. Die Brust verändert nach dem Eingriff möglicherweise ihre Form, sodass das Operationsziel nicht vollständig erreicht wird oder eine leichte Unregelmässigkeit eintritt.
Das Risiko für all diese Komplikationen ist jedoch äusserst niedrig. Dennoch sollte der Eingriff nur von ausgewiesenen Experten mit langjähriger Erfahrung auf dem Gebiet der plastischen Chirurgie durchgeführt werden.
Ablauf der Operation
Der Eingriff wird in der Regel unter Vollnarkose durchgeführt und dauert etwa zwei bis drei Stunden. Je nach Umfang der Operation empfiehlt es sich, nach dem Eingriff für einige Tage in der Klinik zu bleiben. Grundsätzlich ist es allerdings möglich, die Bruststraffung auch ambulant vornehmen zu lassen.
Nachsorge und Verhalten nach Bruststraffung
Nach der Operation wird die Brust mit einem Verband versorgt und für vier bis sechs Wochen mit einem Stütz-BH stabilisiert. In dieser Zeit sollte in Rücken- oder leichter Seitenlage geschlafen werden, um die Brust zu schonen. Erst wenn das Nahtmaterial nach etwa zehn bis 14 Tagen entfernt wurde, darf wieder geduscht oder gebadet werden.
Sport und UV-Strahlung können die Heilung und eine unauffällige Narbenbildung beeinträchtigen. Aus diesem Grund sind sportliche Aktivitäten, Sonnenbäder und der Besuch im Solarium für mindestens sechs Wochen nach der Operation tabu.
Das vollständige Ergebnis stellt sich etwa sechs Monate nach dem Eingriff ein. Bis dahin sollte auf eine unnötige Belastung der Brustmuskulatur verzichtet werden.