Hallux valgus sowie Hammerzehe, Krallenzehe, Hallux rigidus und Digitus quintus varus sind häufige Verformungen des Fusses oder der Zehen (Fussdeformitäten, Zehendeformitäten). Für die operative Behandlung kommen verschieden chirurgische Verfahren zum Einsatz.

Der Hallux valgus ist eine Fehlstellung der Grosszehe, wobei die Grosszehe nach innen verschoben ist. Er kann zusammen mit einem Spreizfuss und mit einer Verformung der Zehen in Form von Hammerzehen oder Krallenzehen auftreten. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Eine genetische Veranlagung gilt als Hauptursache für die Entstehung eines Hallux valgus.

Der Hallux rigidus kennzeichnet eine Arthrose im Grundgelenk der Grosszehe. Verantwortlich für die Arthrose können Verletzungen oder Überbelastungen sein. 

Die Fehlstellung der Kleinzehe nach innen bezeichnet man als Digitus quintus varus, diese Fehlstellung wird auf zu enges Schuhwerk zurückgeführt.

Welche Vorbereitungen werden getroffen?

Vor der Operation werden Fehlstellung und Deformität von Fuss und Zehen mit Röntgenbildern genau untersucht. Anschliessend werden die Korrekturmöglichkeiten mit dem Patienten besprochen und das Operationsverfahren festgelegt. Die Narkoseart wird gemeinsam mit dem Anästhesisten bestimmt.

Es finden die allgemein üblichen Untersuchungen vor einer Operation wie Blutuntersuchung, Blutdruckmessung und EKG statt. Für den Eingriff muss man nüchtern sein, das heisst, 6 Stunden vor der Operation dürfen Sie keine Mahlzeiten oder Getränke mehr zu sich nehmen.  

Wie wird die Operation durchgeführt?

Je nach Deformität und Fehlstellung der Zehen kommen unterschiedliche chirurgische Behandlungen zum Einsatz. Bei einem Hallux valgus werden Fehlstellungen der Mittelfussknochen und Zehenknochen korrigiert. Bei einer Arthrose wird das Gelenk „gesäubert“ und allenfalls versteift. Die Eingriffe am Fuss werden entweder in Vollnarkose oder mit einer Rückenmarksnarkose (Spinalanästhesie) durchgeführt.

Operation bei Hallux valgus, Spreizfuss, Hammerzehe, Krallenzehe

Das Ziel der chirurgischen Behandlung bei Hallux valgus besteht in der Korrektur der Fehlstellung des Mittelfussknochens und des Zehenknochens. Die betroffenen Fussknochen werden mit Knochenschnitten gerichtet und begradigt und dann mit kleinen Schrauben in der korrigierten Stellung fixiert. Je nach Fehlstellung werden die Knochen dabei verkürzt, verlängert oder nur in der Achse korrigiert. Hammerzehen oder Krallenzehen werden ebenfalls gerichtet und fixiert.

Bei einer Arthrose muss das Grosszehengrundgelenk manchmal operativ versteift werden.

Operation bei Hallux rigidus, Grosszehengelenksarthrose

Nach einem Hautschnitt wird das Gelenk eröffnet. So können Knochenwucherungen, Anlagerungen und beschädigtes Gelenkmaterial entfernt werden. Bei einer Arthrose im Frühstadium kann dadurch das Gelenk erhalten werden. Wenn das Gelenk zu stark beschädigt ist, wird die Versteifungsoperation (Arthrodese) durchgeführt. Dabei wird der Gelenkknorpel vollständig entnommen und die beiden Knochen werden mit Schrauben zusammen verbunden.

Operation bei Kleinzehenverformung, Digitus quintus varus

Ähnlich wie bei der Hallux valgus Operation, wird bei der Fehlstellung des Kleinzehens der Knochen durchtrennt, gerichtet und mit kleinen Schrauben fixiert.

Wie sieht die Erfolgsquote der Behandlung aus?

Mit einer Operation können die Beschwerden bei Fuss- und Zehendeformitäten behandelt werden und sie können wieder hink- und schmerzfrei durch das Leben gehen. Vor der Operation gilt es die Vor- und Nachteile der verschiedenen Verfahren abzuwägen. Mit einer Gelenksversteifung kann man wieder ganz normal und hinkfrei laufen und sämtliche Sportarten durchführen.

Was sind die Komplikationen oder Risiken der Behandlung?

Operationen bei Fuss- und Zehendeformitäten sind risikoarm und verlaufen im Allgemeinen ohne Komplikationen. Wie bei allen Operationen können aber gelegentlich Infektionen, Nachblutungen oder Blutgerinnsel auftreten. Ausserdem ist der Fuss lange geschwollen.

Wie geht es nach dem Eingriff weiter?

Nach der Operation erfolgt eine vorübergehende Überwachung, wobei der operierte Fuss hochgelagert werden sollte. Eine regelmässige Hochlagerung sollte man auch in den ersten Wochen beibehalten. Dank eines individuell angepassten postoperativen Schuhs kann man in der Regel die Klinik nach ein bis zwei Tagen verlassen. Mit dem Spezialschuh ist das Gehen ohne Stöcke möglich, dieser muss 4 bis 6 Wochen getragen werden, bei der Versteigung 6 bis 8 Wochen. Nach dieser Zeit ist der Knochen stabil, die Kapsel, Sehnen und Bänder bleiben häufig 4 bis 6 Monate empfindlich und geschwollen.

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