Eine Beckenbodenschwäche führt zur Senkung des Beckenbodens und damit zur Senkung von Beckenorganen wie Gebärmutter, Blase, Scheide oder Rektum. Im schlimmsten Fall kommt es zum Vorfall oder Vorwölbung der Organe. Dann muss der Beckenboden mit einem chirurgischen Eingriff angehoben, verstärkt und fixiert werden.
Der Beckenboden besteht aus Bindegewebe, Bänder und Muskulatur. Er funktioniert wie ein Halteapparat für die Organe im Becken. Dieser Halteapparat wird mit dem Alter zunehmend schwächer. In Folge dessen kann es zu einer Senkung des Beckenbodens kommen. Im schlimmsten Fall können Organe wie die Gebärmutter, Blase, Rektum oder die Scheide so weit nach unten gleiten, dass sie die Scheide vorwölben oder nach aussen treten. In solchen Fällen muss der Beckenboden mit einer Operation verstärkt werden. Zusätzlich wird die Gebärmutter allenfalls angehoben und am Becken befestigt. Die Anhebung und Aufhängung der Gebärmutter bei Gebärmuttersenkung wird Hysteropexie genannt.
Beckenbodenoperation, Senkungsoperation
Beckenbodenoperationen oder Senkungsoperationen sind anspruchsvolle Eingriffe. Sie kombinieren meist eine Beckenbodenverstärkung und Geweberaffung mit einer Fixation der Gebärmutter (Hysteropexie), des Enddarms (Rektopexie) oder der Scheide (Kolpopexie). Manchmal wird die Gebärmutter gleich entfernt anstatt neu fixiert, dies bevorzugt bei Frauen nach der Menopause.
Zur Behebung einer Beckenbodensenkung gibt es verschiedene Operationsverfahren. Welches Verfahren eingesetzt wird, hängt davon ab, welche Organe von der Senkung betroffen sind. Am häufigsten wird die vaginale Operationsmethode mit Zugang über die Scheide gewählt.
Welche Vorbereitungen werden getroffen?
Vor dem Eingriff werden verschiedene Abklärungen und Untersuchungen vorgenommen. Ultraschalluntersuchung und Scheidenspiegelung gehören dabei zu den Standardabklärungen. Manchmal wird auch eine Computertomographie oder ein MRI durchgeführt. Allfällige Blutverdünner müssen vor dem Eingriff abgesetzt werden. Die Operation wird in der Regel unter Vollnarkose durchgeführt, dabei werden die üblichen Vorbereitungen getroffen.
Wie wird die Operation durchgeführt?
Je nach Ausmass der Beckenbodensenkung und dem Vorfall der Organe werden verschiedene Verfahren angewendet oder miteinander kombiniert. Prinzipiell geht es dabei um die Gewebestraffung, Gewebeverstärkung und Fixierung des angehobenen Beckenbodens.
In den letzten Jahren hat sich ein Verfahren bewährt, bei dem ein Kunststoffnetz zur Verstärkung des Beckenbodens eingelegt wird. Dieses wird über die Scheide zum Beckenboden geführt. Über kleine Schnitte in der Bauchdecke wird das Netz hochgezogen, bis der Beckenboden wieder angehoben ist. Das Netz und allenfalls die Gebärmutter werden an vorhandenen Bändern oder Knochen im Becken fixiert.
Die Operation dauert zwischen 1 und 2 Stunden.
Wie sieht die Erfolgsquote der Behandlung aus?
Die Erfolgsquote der Operation liegt etwa bei 90%.
Was sind die Komplikationen oder Risiken der Behandlung?
Der Eingriff ist risikoarm und verläuft im Allgemeinen ohne Komplikationen. Wie bei allen Operationen können aber in seltenen Fällen Infektionen, Nervenverletzungen, Nachblutungen oder Blutgerinnsel auftreten. Manchmal kann es zu Verwachsungen im Bauchraum kommen.
Wie geht es nach dem Eingriff weiter?
Nach dem Eingriff erfolgt die Aufwachphase aus der Narkose mit Überwachung. Verläuft alles normal, kann man nach 3 bis 5 Tagen das Spital verlassen. Starke körperliche Tätigkeit und Heben von schweren Lasten gilt es nach der Operation für einige Zeit zu vermeiden. Eine Weile sollte auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden. Starkes Bauchpressen beim Stuhlgang sollte vermieden werden. Allenfalls können Stuhlweichmacher (Zäpfchen) verwendet werden.
Nach der Operation sollte das gezielte Beckenbodentraining, das oft schon vor der Operation aufgenommen wurde, wieder ausgeübt werden.
Zentren 2
-
KontinenzZentrum Hirslanden
Montag bis Freitag 8.00 bis 17.00 Uhr
Termine nach Vereinbarung