Darmdivertikel sind Ausstülpungen der Darmschleimhaut. Sie können an Schwachstellen der Darmwand entstehen. So zum Beispiel an Stellen, wo ein Blutgefäss durch die Darmwand zieht. Beim Vorliegen zahlreicher Darmdivertikel spricht man von einer Divertikulose. Darmdivertikel können sich entzünden, was zu einer sogenannten Divertikulitis führt.
Darmdivertikel können im Prinzip im gesamten Darmtrakt auftreten. Sie kommen aber bevorzugt im Dickdarm, also im Bereich des linken Unterbauchs vor. Darmdivertikel treten vor allem bei älteren Menschen auf. Chronische Verstopfung kann die Entwicklung von Darmdivertikeln begünstigen. Meist machen die Darmdivertikel keine Beschwerden und werden nur zufällig bei einer Darmspiegelung entdeckt. Gelegentlich sind Darmdivertikel die Ursache von Darmblutungen. In etwa 20% der Fälle aber entwickelt sich aus einem Darmdivertikel eine Entzündung, die Divertikulitis.
Eine Divertikulitis verursacht oft Bauchschmerzen, typischerweise im linken Unterbauch. Nach Windabgang oder Stuhlabgang kommt es häufig zu einer Besserung der Schmerzen. Verstopfung, Durchfall oder Blähungen sind weitere Symptome, die bei einer Divertikulitis auftreten können. Bei schwereren Formen kommen Fieber und ein allgemeines Krankheitsgefühl hinzu.
Eine Divertikulitis ist nicht harmlos. Unbehandelt kann sie zu einem Darmdurchbruch und zu einer Bauchfellentzündung führen.
Diagnostiziert wird die Divertikulitis aufgrund der Krankheitsgeschichte und mit verschiedenen Untersuchungen, wie zum Beispiel einer Ultraschall-Untersuchung des Bauchraums oder einer Computertomographie. Eine Blutuntersuchung dient zur Erkennung von Entzündungszeichen. Auf eine Darmspiegelung wird bei einer akuten Divertikulitis wegen der Gefahr eines Darmdurchbruchs meist verzichtet.
Die Therapie richtet sich nach den Beschwerden und danach, ob eine Entzündung vorliegt. Divertikel, die keine Beschwerden verursachen, müssen nicht behandelt werden.
Eine leichte Divertikulitis kann mit Schonkost oder vorübergehendem Verzicht auf Nahrung behandelt werden. Schwerere Formen von Divertikulitis müssen mit Antibiotika und künstlicher Ernährung behandelt werden. In der Regel ist dazu ein Spitalaufenthalt notwendig. Wenn der Verdacht auf Darmdurchbruch oder Abszessbildung besteht, ist eine Operation notwendig. Die chirurgische Behandlung kommt auch zum Einsatz bei chronischen Verläufen oder wenn die konservative Therapie nicht ausreicht. Mehr zu den chirurgischen Eingriffen erfahren Sie im Kapitel Dickdarmoperation.
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Chirurgie Aarau
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