Eine Entzündung der Gallenblase Cholezystitis genannt. Meist sind Gallensteine dafür verantwortlich. Leichtere Entzündungen können konservativ behandelt werden. Bei schweren oder chronischen Entzündungen ist in der Regel eine chirurgische Entfernung der Gallenblase notwendig.
Die Gallenblase speichert die Gallenflüssigkeit, die wichtig für die Fettverdauung ist. In über 90% der Fälle sind Gallensteine verantwortlich für die Gallenblasenentzündung. Die Steine reizen die Schleimhaut der Gallenblase, was zu einer mechanisch ausgelösten Entzündung führt. Wenn ein Gallenstein den Abfluss der Galle in den Zwölffingerdarm behindert, kommt es zu einem Stau der Gallenflüssigkeit in der Gallenblase. In solchen Situationen können Darmbakterien in die Gallenblase einwandern und es entsteht eine bakterielle Gallenblasenentzündung. Eine Gallenblasenentzündung kann in jedem Alter auftreten, kommt aber bevorzugt nach dem 40. Lebensjahr vor. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Übergewicht, fetthaltiges Essen und wenig Bewegung gelten als Risikofaktoren.
Die Gallenblasenentzündung kann akut oder chronisch verlaufen. Die akute Gallenblasenentzündung beginnt typischerweise mit heftigen, kolikartigen Schmerzattacken im Oberbauch. Die Schmerzen können dabei in die Schulterblätter oder die rechte Schulter ausstrahlen. Oft sind die Schmerzen von Übelkeit, Brechreiz und Schweissausbrüchen begleitet. Fieber und Schüttelfrost sind Anzeichen für eine bakterielle Gallenblasenentzündung. Bei schweren Fällen mit einer Abflussstörung der Gallenflüssigkeit kann es zu einer Gelbsucht kommen.
Bei der chronischen Gallenblasenentzündung sind die Beschwerden weniger stark ausgeprägt. Betroffene klagen häufig über ein leichtes Drückgefühl im Oberbauch, Blähungen und leichte Übelkeit.
Zur Diagnose einer Gallenblasenentzündung werden verschiedene Untersuchungen durchgeführt. Ist eine Entzündung vorhanden, zeigt sich beim Abtasten des Bauches beim Einatmen ein typischer Druckschmerz im rechten Oberbauch. Mit einer Ultraschalluntersuchung können zudem vorhandene Gallensteine erkannt und die Füllung der Gallenblase beurteilt werden. Blutuntersuchungen geben Hinweise auf eine bakterielle Infektion.
Die Therapie richtet sich nach der Schwere der Gallenblasenentzündung. Leichte Formen können konservativ behandelt werden. Dazu gehören krampflösende Medikamente, Antibiotika und Nahrungskarenz für min. 24 Stunden. Schwere, akute Gallenblasenentzündungen werden meist operativ behandelt. Die Gallenblase ist kein lebenswichtiges Organ und kann problemlos entfernt werden. Auch bei der chronischen Gallenblasenentzündung führt meist nur die Entfernung der Gallenblase zur Besserung der Beschwerden. Zudem stellt die chronische Entzündung ein Risiko für die Entstehung eines Gallenblasenkrebses dar. Daher wird oft auch bei einer chronischen Entzündung die Gallenblase entfernt. Die Operation wird in der Regel mittels einer Bauchspiegelung durchgeführt. Mehr zu der chirurgischen Behandlung einer Gallenblasenentzündung erfahren Sie im Kapitel Gallenblasenoperation.