Ein akut entzündeter Blinddarm muss chirurgisch entfernt werden. Dabei können zwei verschiedene Operationsverfahren zur Anwendung kommen: Die offene Operation oder die laparoskopische Operation. Heute wird bei unkomplizierten Entzündungen meist die laparoskopische Methode bevorzugt.
Bei der Blinddarmoperation wird der ca. 10 cm lang Blinddarm entfernt. Grund für diesen Eingriff ist eine akute Entzündung des Blinddarms (Appendizitis). Die akute Blinddarmentzündung kann durch den Blinddarm hindurchbrechen und auf den gesamten Bauchraum übergreifen. Wenn das passiert, spricht man von einem „geplatzten“ Blinddarm. Um dieser lebensgefährlichen Situation vorzubeugen, wird ein akut entzündeter Blinddarm so rasch wie möglich operiert.
Welche Vorbereitungen werden getroffen?
Die Diagnose einer akuten Blinddarmentzündung erfolgt aufgrund einer gezielten Untersuchung des Bauches, zusätzlich unterstützt durch Laboruntersuchungen und einer Ultraschalluntersuchung.
Vor der Operation finden die allgemein üblichen Abklärungen wie Blutuntersuchung, Blutdruckmessung und EKG, statt.
Eine Blinddarmoperation wird in Vollnarkose durchgeführt. Für den Eingriff sollte man entsprechend nüchtern sein. Da die Blinddarmentzündung in der Regel akut auftritt, handelt es sich allerdings oft um eine Notfalloperation, die nicht im Voraus geplant werden kann.
Wie wird die Operation durchgeführt?
Grundsätzlich gibt es zwei Operationsverfahren, um einen entzündeten Blinddarm zu entfernen. Die offene Operation und die minimalinvasive laparoskopische Operation (Schlüsselloch-Technik). Bei der offenen Operation wird der Bauchraum mit einem ca. 6 cm langen Schnitt im rechten Unterbauch geöffnet. Der Blinddarm, welcher sich an der Spitze des Dickdarms befindet, wird danach abgebunden und abgetrennt. Der kleine Stumpf des abgetrennten Blinddarms wird mit einer sogenannten Tabaksbeutelnaht mit dem Dickdarm vernäht.
Heute wird die offene Operation nur noch selten angewendet. In der Regel wird der Blinddarm laparoskopisch entfernt. Bei dieser minimalinvasiven Methode werden über mehrere kleine Hautschnitte eine Kamera sowie diverse chirurgische Instrumente in den Bauchraum eingeführt. Unter Kamerasicht wird der Blinddarm dann, ähnlich wie bei der offenen Operation, freigelegt und entfernt.
Wie sieht die Erfolgsquote der Behandlung aus?
Mit der Entfernung des Blinddarms ist die Erkrankung beseitigt. Die Erfolgsquote der Blinddarmoperation ist entsprechend sehr gut.
Was sind die Komplikationen oder Risiken der Behandlung?
Die Blinddarmoperation ist ein risikoarmer Routineeingriff. Wie bei allen Operationen kann es gelegentlich zu Nachblutungen, Nervenverletzungen oder Infektionen kommen. Bei einem geplatzten Blinddarm mit entzündetem Bauchfell (Peritonitis) ist das Infektionsrisiko erheblich grösser. Manchmal kommt es nach der Operation zu Verwachsungen, die Jahre später noch operiert werden müssen.
Wie geht es nach dem Eingriff weiter?
Nach der Operation erfolgt die Überwachung im Aufwachraum. Drainagen werden üblicherweise nach 2 bis 3 Tagen entfernt. Im Allgemeinen kann man am gleichen Tag noch aufstehen und am Folgetag wieder Nahrung zu sich nehmen. Der Spitalaufenthalt dauert normalerweise 2 bis 4 Tage. Nach der Operation sollten grössere körperliche Anstrengungen für 6 bis 8 Wochen vermieden werden. Nach einem geplatzten Blinddarm ist die Einnahme von Antibiotika während einiger Tage notwendig.