Pierre Haubensak (* 1935)
Tetras Nr. 22 (Hommage an Edward Hopper), 1989–1992
Öl auf Leinwand
140 x 180 cm
Standort: N0
Ausschlaggebend für die künstlerische Entwicklung des Schweizers Pierre Haubensak war die Auseinandersetzung mit der amerikanischen Color-Field- sowie Hard-Edge-Malerei der 1950er und 60er Jahre, welche auf die Darstellung alles Gegenständlichen verzichtete und sich durch die Verwendung grossflächiger, monochromer Farbfelder auszeichnete.
Ab 1988 entwickelte Haubensak den Werkzyklus „Tetras“, in welchem die Wechselbeziehung zwischen Form und Farbe sowie Fläche und Raum zum Tragen kommt.
Die Bildfläche wird in vier gleiche Teile gegliedert, zwei hellere und zwei dunklere, die sich in der Diagonalen gegenüberstehen. Der intuitive Farbauftrag erfolgt in mehreren Schichten übereinander und schafft mit seinem gestischen Pinselduktus eine kompakte und dennoch durchscheinende Struktur, welche die Flächen zu flimmernden sowie rhythmisch pulsierenden Räumen macht. Im Lesesaal der Zürcher Zentralbibliothek reihte Haubensak seine „Tetras“ zu einer langgezogenen Komposition aneinander und liess so einen monumentalen Wandfries entstehen, der zu den wenigen Auftragswerken des Künstlers im öffentlichen Raum zählt.