Maya Vonmoos (* 1953)
Mother of Pearl, 2012
Untereloxaldruck auf Aluminium
Standort: Radiologie
Das architektonische, reliefartige Element einer floralen Rosette zieht sich als Fries durch die gesamte Radiologie der Klinik Hirslanden und verbindet den Empfangs- und Wartebereich über das Treppenhaus mit den Untersuchungsräumlichkeiten im Untergeschoss.
„Die Arbeit ‚Mother of Pearl‘ beschäftigt sich mit dem Spannungsfeld, in welchem sich ein Patient befindet. Die Spitalumgebung bedeutet für ihn Hilfe, Hoffnung und Genesung, gleichzeitig aber auch Abhängigkeit, Schmerz und Unsicherheit. Der Kranke ist mit sich selbst und seinem Körper beschäftigt und seine Aufmerksamkeit gilt vermehrt dem Innen, das Aussen verblasst. Es ist wichtig, dass er sich im Innenraum gut aufgehoben fühlt, aber vom Aussenraum, von der Welt, nicht ganz abgeschnitten wird.
So sind die virtuellen, reliefartigen Rosetten VerbindungsgIieder zwischen dem Drinnen und dem Draussen. In einem lockeren Rhythmus verbinden sie im Spitalgang alle Räumlichkeiten miteinander, gleichsam schwebend sollen sie den Patienten heiter begleiten.
Die Rosettenkette, eingefärbt in zarten Perlmutter Tönen, ist auch eine Metapher für das delikate Gleichgewicht zwischen Gesundheit und Krankheit, zwischen Leben und Tod. Die Rose, Ursprung der Rosette, ist wohI die Königin der Blumen, ihre Schönheit ist aber auch zart und vergänglich.
Das Draussen, welches mit den Rosetten im Vordergrund bis in den Innenraum des Spitals strahlt, ist eine unbestimmte Weite, eine Projektionsfläche für die Erinnerungen und die Hoffnungen der Patienten. Dieser Aussenraum ist durchsetzt mit feinen Strahlen, Kugeln und Scheiben, welche an Sonnen, Planeten und Monde erinnern. Auch ist das Licht in dieser Szenerie wechselnd. Es zeigt sich mit dem Morgengrauen, steigert sich in ein intensiveres Mittagsblau und verblasst mit dem herannahenden Abend.
Mit dem Projekt ‚Mother of Pearl‘ schlage ich einen computergenerierten Fries vor, der sowohl den Patienten wie auch den im Spital Beschäftigten eine Geborgenheit im Inneren wie auch einen hoffnungsvollen Ausblick vermittelt.“
Maya Vonmoos