Ingeborg Lüscher (* 1936)
Ohne Titel, 1996
Schwefel, Asche und Acryl auf Holz
Standort: W2
Ingeborg Lüscher begann ihre künstlerische Laufbahn mit den sogenannten Zigaretten- und Stummelbildern. Die Auseinandersetzung mit dem Element Feuer gipfelte in Performances, in welchen sie Verbrennungen nicht als Zerstörung, sondern als Metamorphose zelebrierte. Gelb und Schwarz wurden zu den dominierenden Farben in ihrem Werk, Schwefel und Asche zu den zentralen Materialien.
Auch im Werkzyklus zur Ausgestaltung des Korridors in der Klinik Hirslanden bildet Schwarz die unterste Farbebene.
Darüber folgen mehrere Schichten an Schwefelblume, bis das Schwarz fast nicht mehr sichtbar ist, aber durch sein kaum wahrnehmbares Vorhandensein den flirrend-strahlenden Lichteffekt des Schwefels steigert. Schwefel, betont Ingeborg Lüscher, lasse sie an Licht, Sonne und Wärme denken, an Fruchtbarkeit, Energie und Heilkraft. Schwarz sei die Farbe von Liebe und Eros, von Klugheit und Weisheit, von Geheimnissen und von Zeit und Beständigkeit. Mit ihren Werken thematisiert die im Tessin lebende Künstlerin auf eindrückliche Weise die wechselseitige Beziehung von Natur und Mensch, Licht und Dunkelheit sowie Leben und Vergänglichkeit.