Vom Schlafapnoe-Syndrom spricht man, wenn es während des Schlafens zu Atempausen (Apnoe) kommt. Diese Atemaussetzer treten sehr zahlreich auf und führen zu einem kurzen Unterbruch des Schlafes. Betroffene merken davon selber meist nichts, leiden aber infolge des gestörten Schlafes an einer ausgeprägten Tagesmüdigkeit.
Die Medizin unterscheidet zwischen dem obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom und dem zentralen Schlafapnoe-Syndrom. Das zentrale Schlafapnoe-Syndrom ist selten und durch eine Störung im Schlafzentrum des Hirns bedingt. Das Schlafzentrum steuert unseren Schlaf. Viel häufiger handelt es sich beim Schlafapnoe-Syndrom jedoch um die obstruktive Form. Bei dieser Form kommt es zu einem Verschluss (Kollaps) der Atemwege infolge der Muskelerschlaffung im Rachen während des Schlafes. Männer sind etwa doppelt so häufig davon betroffen wie Frauen. Schätzungen gehen davon aus, dass in der Schweiz über 150‘000 Menschen an einem obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom leiden. Die genauen Ursachen, warum es zu einem obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom kommt, sind nicht bekannt. Erbliche Faktoren scheinen eine Rolle zu spielen, da die Krankheit familiär gehäuft auftritt. Daneben sind einige Risikofaktoren bekannt, die das Entstehen eines Schlafapnoe-Syndroms begünstigen. Neben dem männlichen Geschlecht gehören Übergewicht mit grossem Halsumfang, vergrösserte Mandeln, Rauchen und Alkoholgenuss vor dem Schlafen zu den bekannten Risikofaktoren.
Menschen, die an einem Schlafapnoe-Syndrom leiden, sind auch laute Schnarcher. Schnarchen und Schlafapnoe-Syndrom sind eng miteinander verknüpft. Die Betroffenen merken in der Regel selber nichts von den Atemaussetzern während sie schlafen. Meist werden sie von den Lebenspartnern darauf aufmerksam gemacht. Ein hervorstechendes Symptom der Schlafapnoe ist die Tagesmüdigkeit. Diese kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Kurzes Einnicken am Tag ist nicht selten und kann im Strassenverkehr besonders gefährlich werden. Viele Betroffene leiden zudem an Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen.
Die Atemaussetzer im Schlaf sind nicht lebensbedrohlich. Sie führen allerdings zu Schwankungen des Sauerstoffgehaltes im Blut, zu Stoffwechselstörungen und zu einer Belastung des Herz-Kreislauf-Systems. Das Schlafapnoe-Syndrom gilt daher als wesentlicher Risikofaktor für Bluthochdruck und Herzkreislauf-Erkrankungen.
Oft leiden Betroffene jahrelang an einem Schlafapnoe-Syndrom, bevor die Erkrankung erkannt wird. Hinweise vom Lebenspartner auf Atemaussetzer oder chronische Müdigkeit sollten daher ernst genommen und abgeklärt werden. Mit einem speziellen Gerät können die Atembewegungen zu Hause im Schlaf aufgezeichnet und ein Schlafapnoe-Syndrom diagnostiziert werden. Je nach Situation sind gelegentlich zusätzliche Abklärungen in einem Schlaflabor notwendig.
Die wirksamste Behandlung bei einem obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom stellt die Überdruckbeatmung mit einer Nasenmaske dar. Bei dieser CPAP (Continuos Positive Airway Pressure) genannten Methode wird über eine Nasenmaske ein sanfter Luftstrom in die Atemwege geleitet. Dadurch verschwinden die Atemaussetzer, die Schlafstörung und das Schnarchen. Betroffene gewöhnen sich in der Regel sehr rasch an die Nasenmaske.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Behandlung ist die Vermeidung und die Reduktion von Risikofaktoren. Sprich Verzicht auf Alkohol min. 2 h vor dem Schlafengehen und Gewichtsabnahme bei Übergewicht. Leichte Formen der Schlafapnoe können teilweise alleine mit solchen Massnahmen schon zum Verschwinden gebracht werden.
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