In der Medizin gilt: Je besser die Infrastruktur, desto präziser die Diagnosen und desto wirksamer die Behandlungen. Deshalb investieren wir laufend und in grossem Umfang in medizinische Geräte. Beispielsweise kommt bei Hirslanden die hochmoderne Da Vinci-Technologie zum Einsatz. Zudem arbeiten wir mit den Linearbeschleunigern CyberKnife und TrueBeam, die für den Einsatz in der Radiochirurgie entwickelt wurden. Auch bei der Röntgendiagnostik gehört Hirslanden zu den führenden Anbietern. Unsere spezialisierten Institute für Radiologie und Nuklearmedizin bieten das ganze Spektrum radiologischer Untersuchungen an: Magnetresonanztomografie (MRT), Computertomografie (CT), als auch das PET CT, konventionelle Radiologie, Mammografie, Ultraschall und Nuklearmedizin.
Die Kliniken Hirslanden und Klinik Im Park in Zürich als auch die Clinique Cecil in Lausanne verfügen neben den klassischen Operationssälen auch je einen der modernsten Operationssäle Europas: einen Hybrid-Operationssaal für innovative, interdisziplinäre und minimalinvasive Verfahren, insbesondere in der Neuro- und Herzchirurgie.
Brachytherapie
Die Brachytherapie (Bestrahlung von innen) ist eine Form der Strahlentherapie; sie wird in die Brachytherapie mit Seeds und die Afterloading-Therapie (Nachladeverfahren) unterteilt. Die Brachytherapie mit Seeds ist ein minimalinvasiver Eingriff, bei dem kleinste Kapseln mit radioaktiven Substanzen, sog. «Seeds» (sie sind etwa so gross wie ein Reiskorn), mithilfe dünner Nadeln in das betroffene Organ eingebracht werden. Sie bestrahlen den Krebs gezielt von innen. Die eingeführten Seeds sind so klein, dass der Patient sie nicht spürt. Je nach den Gegebenheiten wird entweder radioaktives Jod (I-125) oder Palladium (PD-103) benutzt.
Vorteile für den Patienten
Der Vorteil dieser Methode besteht darin, dass die Strahlung direkt im bösartigen Gewebe zur Wirkung kommt. Wegen der Nähe des zu bestrahlenden Volumens zur Quelle erfolgt der Abfall der Strahlendosis im umliegenden Gewebe viel steiler als bei der Teletherapie. Deswegen kann mit der Brachytherapie eine höhere Strahlendosis in kürzester Zeit appliziert werden. Die Gesamtdauer der Behandlung verkürzt sich in der Regel von sechs auf ca. eine Woche.
Ein weiterer Vorteil liegt in der deutlich geringeren Strahlenbelastung der Patienten gegenüber der herkömmlichen Strahlentherapie. Selbst bei fortgeschrittenen Tumoren oder bei einem erneuten Auftreten eines Tumors nach durchgeführter herkömmlicher Strahlentherapie bringt die Brachytherapie allein oder in Verbindung mit der herkömmlichen Strahlentherapie und/oder Chemotherapie erhebliche Vorteile für den Patienten.
Computertomographie (CT)
Das sogenannte CT stellt ist ein spezielles Röntgenverfahren, das Querschnittbilder der entsprechend ausgesuchten Körperregionen erstellt.
Cyberknife
Das CyberKnife ist das einzige nichtinvasive, robotergesteuerte radiochirurgische System für die Behandlung von Tumoren an beliebigen Stellen des Körpers. Das CyberKnife-System kombiniert verschiedene moderne Technologien: ein bildgestütztes Tumorortungssystem, einen hochpräzisen, computergesteuerten Roboterarm und ein modernes Patienten-Positionierungssystem. Dadurch ermöglicht es die Strahlenbehandlung von Tumoren mit äusserst hoher Präzision.
Hochpräzise Robotertechnik
Die Bestrahlungseinheit wird von einem Präzisionsroboter in sechs Achsen bewegt, wodurch eine optimale Behandlung aller Regionen des Körpers erreicht werden kann. Das Zusammenspiel dieser modernen Technologien ermöglicht eine hohe Präzision und Dosiskonzentration mit einer Abweichung von weniger als einem Millimeter und daher eine schonende Behandlung.
Mit dem CyberKnife-System können Tumoren in allen Körperregionen behandelt werden, auch solche, für die eine radiochirurgische Therapie bisher nicht möglich war. Hierzu gehören Tumoren der Lunge und des Bauchraums, die durch die Atmung des Patienten oder durch Darmbewegungen ihre Lage ändern können. Auch Tumoren, die sich in der Nähe von strahlenempfindlichem Gewebe befinden, wie etwa dem Rückenmark oder dem Sehnerv, sind mit dem CyberKnife therapierbar. Im Folgenden sind einige Situationen aufgelistet, bei denen das CyberKnife-System nicht in Betracht kommt:
- sehr ausgedehnte Tumoren
- schlecht abgrenzbare Tumoren
- ausgeprägte Infiltration
- multiple Organmetastasen
- adjuvante ("Sicherheits"-) Bestrahlung nach Operation
- Notfallsituationen
DaVinci Operationsroboter
Bei der Da Vinci-Technologie überträgt ein Telemanipulator (Operationsroboter) die Handbewegung des Operateurs auf Instrumente, die durch kleine Schnitte im Bauch des Patienten platziert worden sind (Schlüsselloch-Chirurgie). Der Operateur kontrolliert die Bewegungen der Instrumente über eine dreidimensionale Videodarstellung mit bis zu zehnfacher Vergrösserung, was zu sicheren Operationsresultaten bei hoher Präzision führt. Vereint mit der grossen Erfahrung der Operateure wird so bei Prostatakrebs eine ausgezeichnete onkologische Heilung mit sehr guten funktionellen Resultaten erzielt. Dies insbesondere im Hinblick auf Kontinenz und Potenz.
Vielfältige Einsatzgebiete
Die Technologie eignet sich besonders für die gefäss- und nervenschonende radikale Entfernung der Prostata bei Krebsleiden, die organerhaltende Entfernung von bösartigen und gutartigen Nierentumoren, die komplette Entfernung der Nieren bei sehr grossen Tumoren oder funktionslosen Nieren, die plastische Korrektur von Nierenbeckenabgangsverengungen, Lymphknotenentfernung und für die radikale Entfernung der Harnblase mit Blasenersatz bei Blasenkrebs.
Durch die hohe Präzision bei komplexen Eingriffen an Niere, Blase und Prostata wird neben der Urologie zunehmend auch die Roboter-unterstützte Da Vinci-Technologie in der Herzchirurgie angewendet.
Vorteile für den Patienten
Vorteile für den Patienten im Vergleich zu Operationen im „offenen Verfahren":
- minimal-invasiver Eingriff
- „mikroskopisches“ Operieren bei 10facher Vergrößerung
- gewebeschonendes Operieren
- weniger Blutverlust beim Operieren
- weniger Schmerzen nach der Operation
- Erhalt der Kontinenz und Potenz bei Prostata und Blasenkrebsoperationen möglich
- schnellere Wundheilung
- sehr gute kosmetische Ergebnisse
- schnellere Genesung (Rekonvaleszenz)
Hybrid-OP
Ein Hybrid-Operationssaal vereint einen komplett ausgestatteten Operationssaal mit einer Hochleistungs-Bildgebungsanlage, die während des Eingriffs dreidimensionale Bilder vom Körper des Patienten auf die OP-Monitore liefert.
- Bildgebungsanlage: Der Roboterarm mit der Bildgebungsanlage rotiert um den Patienten und liefert während der Operation dreidimensionale Bilder vom Körperinnern.
- Team: Im Hybrid-OP arbeitet ein Team von bis zu 20 Personen – bestehend aus Gefässchirurgen, endovaskulären Spezialisten Anästhesisten, OP-Fachpersonen, Kardiotechnikern und Implantat-Experten.
- OP-Tisch: Der OP-Tisch ist in alle Richtungen drehbar. Er kommuniziert mit dem Roboterarm der Bildgebungsanlage und bewegt sich synchron.
Neue Ansätze, vertiefte Teamarbeit
Der entscheidende Vorteil des Hybrid-OP liegt in der Möglichkeit, Eingriffe sowohl minimalinvasiv als auch offen chirurgisch oder in Kombination durchzuführen und während des Eingriffs hochpräzise radiologische Bildgebung einzusetzen. Dies eröffnet völlig neue interdisziplinäre Therapiekonzepte, die für den Patienten schonender, schneller und sicherer sind, da alles simultan an einem Ort durchgeführt werden kann. Gerade bei Gefässnotfällen kann ein minimalinvasiver Eingriff innerhalb weniger Minuten in eine offene Operation umgewandelt werden, ohne dass der Patient in dieser kritischen Situation umgelagert und transportiert werden muss.
Auch sind Untersuchungen kombinierbar; so können beispielsweise der Blutdruck, die Fliessgeschwindigkeit des Blutes, die durchs Herz transportierte Blutmenge, die Elastizität von Gefässen direkt vor Ort gemessen und ausgewertet werden. Das erspart dem Patienten zeitaufwendige Einzeluntersuchungen beziehungsweise den Transport während des Eingriffs zu den verschiedenen Diagnosegeräten.
Die Einrichtung eines Hybrid-OP ist eine grosse Herausforderung: Nicht nur die bildgebende Einheit benötigt zusätzlichen Platz, es arbeitet auch mehr Personal in einem solchen OP.
Hybrid Bildgebungsverfahren zur Optimierung von Herzeingriffen
Minimalinvasive Behandlungsmethoden haben sich in der modernen Herzmedizin etabliert. Dazu gehören sogenannte Hybrid-Eingriffe mit der Verwendung von Kathetern bei Herzoperationen. Ultraschall und Röntgen werden typischerweise gleichzeitig verwendet. Beide Verfahren haben unterschiedliche Stärken: Röntgen ermöglicht die Abbildung von Knochen, Instrumenten und Kathetern. Ultraschall hingegen eignet sich für die Darstellung von Weichteilstrukturen wie zum Beispiel Herzklappen. Seit 2014 werden bei Hirslanden 3D-Ultraschall und Röntgenbilder in Echtzeit synchronisiert und fusioniert, sodass die gesamte Darstellung live auf einem Monitor ersichtlich ist. Dieses Verfahren erlaubt zusätzlich eine direkte Interaktion des Operators mit den Bildern, was eine Vereinfachung der Planung und Ausführung von komplexen Eingriffen erlaubt. Mit dieser «Echonavigator»-genannten Anwendung wird Synchronizität und eine grosse Genauigkeit erreicht
Hochspezialisierte Eingriffe
Unter anderem werden im Hybrid-OP hochspezialisierte Eingriffe wie Aortenklappenersatz, Bypasschirurgie, Behandlung von Herzscheidewanddefekten, Aneurysmen (Arterienerweiterung) sowie Stenosen (Verengung von Blutgefässen), teils minimalinvasiv, durchgeführt.
Intraoperative Bestrahlung (IORT) mit dem Intrabeam
Bei der herkömmlichen brusterhaltenden Operation des Mammakarzinoms erfolgt in der Regel die mehrfache Bestrahlung der gesamten Brust. Am Ende der Bestrahlung werden die Bestrahlungsfelder als «boost» auf die ehemalige, engere Tumorregion verkleinert. Diese klassische Behandlung mit dem Linearbeschleuniger dauert ca. sechs Wochen.
In unseren Kliniken wird diese Therapie nun bei geeigneten Patientinnen mit kleinen Mammakarzinomen mit dem «Intrabeam» durchgeführt. Dabei handelt es sich um ein im Operationssaal während der OP einsetzbares Bestrahlungsgerät. Nach Entfernen des Tumors kann das Tumorbett mit einem Kugelapplikator, der eine Röntgenquelle enthält, schonend direkt bestrahlt werden. Auf diese Weise wird die relevante Hochrisikoregion innerhalb der Brust (also die Region mit der höchsten Wahrscheinlichkeit für ein lokales Wiederauftreten des Brustkrebses) zielsicher bestrahlt und umliegendes Normalgewebe, insbesondere die Haut, geschont.
Kernspintomographie / Magnetresonanztomographie (MRT)
Ein MRT ermöglicht die Darstellung von Weichteilen und Gewebestrukturen. Untersuchungen in einer MRT finden ohne Röntgenstrahlung statt und sind für den menschlichen Körper bei den klinisch verwendeten Magnetfeldstärken von 1.5 und 3.0 Tesla ungefährlich.
Doppelte Magnetfeldstärke
Die Magnetfeldstärke ist in der Einheit Tesla angegeben, die gebräuchliche Magnetfeldstärke ist 1.5 Tesla. Die Privatklinikgruppe Hirslanden besitzt mehrere Magnetresonanztomografen mit 3.0 Tesla. Die doppelte Magentfeldstärke wirkt sich unmittelbar auf die Signalstärke der gemessenen Daten aus. Dies ermöglicht mit einem 3.0-Tesla-Gerät eine noch höhere örtliche Auflösung der Bilddaten und damit bei der Bildgebung von kleinsten anatomischen Strukturen eine bessere Qualität. Bei dynamischen Kontrastmitteluntersuchungen garantiert die MRT eine deutlich schnellere zeitliche Auflösung, was besonders in der Gefässdiagnostik von Vorteil ist. Feinste Strukturen im Körper – beispielsweise Sehnen, Bänder, Nerven und Gefässe – werden dadurch besser und in kürzerer Zeit sichtbar.
Vielzahl möglicher Untersuchungen
Mit Hilfe der MRT werden Schnittbilder des menschlichen Körpers erstellt, die eine sehr gute Beurteilung bei strukturellen Veränderungen zulassen. Die MRT kann alle Organe des menschlichen Körpers darstellen. Besonders detaillierte und präzise Bilder ermöglicht das Gerät, bei Untersuchungen von Gelenken (zum Beispiel Schulter, Hüfte, Knie), inneren Organen, Blutgefässen, Gallenwegen, sowie Untersuchungen des Hirns, der Wirbelsäule und des Rückenmarks, der Prostata oder der Harnleiter.
Die MRT eignet sich auch für die Ganzkörper-Bildgebung, die beispielsweise bei einer Tumorsuche oder einer Ganzkörper-Gefässdarstellung zum Einsatz kommt. Selbst kleinste Gefässmissbildungen, Tumore oder strukturelle Ursachen von Epilepsie oder Schlaganfall im Gehirn sind in einer sehr hohen Auflösung darstellbar.
Grosse Vorteile bietet die 3.0-Tesla-MRT bei den Brust-Untersuchungen. Vorläufer des invasiven Brustkrebses und diverse weitere Krebsformen der Brustdrüse werden einwandfrei dargestellt und sind damit für das Team der Radiologie frühzeitig erkennbar.
Linearbeschleuniger
Ein Linearbeschleuniger (engl. Linear Accelerator, kurz: LINAC) ist ein Teilchenbeschleuniger, mit dem elektrisch geladene Teilchen beschleunigt werden. Hierbei wird eine vorher festgelegte Energiedosis freigesetzt. Linearbeschleuniger mit Elektronenstrahl zur Erzeugung von Röntgenstrahlung werden in der Medizin zur Strahlentherapie von Krebstumoren verwendet.
Mit unseren Linearbeschleunigern, welche über ein integriertes Positionierungs-Kontrollsystem verfügen, können Bestrahlungen auf den Millimeter genau durchgeführt werden. Das gesunde Gewebe wird dabei weitestgehend geschont, belastende Nebenwirkungen werden auf ein Minimum reduziert. Zusätzlich ist der Linearbeschleuniger mit weiteren Funktionen ausgerüstet: Die atemabhängige Steuerung berücksichtigt die Bewegungen des Tumors während den Atemexkursionen und die intensitätsmodulierte Strahlentherapietechnik erlaubt es, die einzelnen Bestrahlungsfelder dem Tumorvolumen anzupassen.
Die meisten Patienten werden auch heute noch mit dem Linearbeschleuniger bestrahlt.
Die Vorteile des Linearbeschleunigers
Dessen Hauptvorteil ist, dass damit auch grössere Volumina eingeschlossen und behandelt werden können. Ein bösartiger Tumor wird Krebs genannt, weil Tumorzellen von der Hauptmasse (Knoten, den man spürt oder im CT/MRT sieht) wie Krebsfüsschen in die Umgebung vorwachsen. Des Weiteren haben sie die Eigenschaft, in Gefässe zu penetrieren und zum Beispiel innerhalb von Lymphgefässen weiterzuwachsen. So werden Lymphknoten in der Umgebung des Tumors mitbetroffen.
Da eine Heilung nur möglich ist, wenn alle Tumorzellen im Körper zerstört werden, muss häufig wesentlich mehr als nur der sichtbare Knoten behandelt werden. Dann ist der Linearbeschleuniger allen anderen Bestrahlungsgeräten überlegen.
Die entscheidenden Vorteile sind daher:
- Zielgenaue Bestrahlung auch grösserer Volumina
- Jahrelange Erfahrung
- Kombination mit anderen Therapieformen, wie Chemotherapie (Vorteile bei gewissen Tumoren mittlerweile unbestritten)
In der Klinik Hirslanden kommt das Gerät „TrueBeam“ zum Einsatz, siehe Bild.
PET/CT
Beim Positronenemissionstomographie (PET) werden Positronen ausgesendet. Diese nehmen die aktive Glukose, die bei Tumoren mit aggressivem Wachstum erhöht vorkommt, vermehrt auf und erscheinen dann als leuchtende Punkte auf dem Bildschirm. Um die aktiven Stellen dann anatomisch genau zuordnen zu können, bedarf es zusätzlich einer Computertomographie (CT). Die Durchführung wird unmittelbar nacheinander im gleichen Gerät vorgenommen.