Die rheumatoide Arthritis, früher auch Polyarthritis oder rheumatische Arthritis genannt, gehört zu den häufigsten rheumatischen Erkrankungen. Es handelt sich dabei um eine chronisch entzündliche Erkrankung, die vor allem die Gelenke befällt. Sie hat gelegentlich aber auch Auswirkungen auf andere Organe wie Herz oder Niere. Ursache der chronischen Entzündung sind sogenannte Autoimmunprozesse. Überschiessende Reaktionen des körpereigenen Immunsystems sind dabei für die schubartig verlaufenden Entzündungen verantwortlich.
Die rheumatoide Arthritis gehört also zu den Autoimmunerkrankungen. Warum sich das Immunsystem bei Autoimmunerkrankungen gegen den eigenen Körper wendet, ist weitgehend unbekannt. Bekannt sind hingegen die Folgen von solchen Autoimmunprozessen. Bei der rheumatoiden Arthritis sind dies chronische, oft in Schüben verlaufende Entzündungen, welche die Gelenke und gelegentlich auch Organe wie das Herz oder die Niere betreffen. Eine rheumatoide Arthritis kann in jedem Alter, ja bereits im Kindesalter, auftreten. Am häufigsten entwickelt sie sich jedoch zwischen dem 40. und dem 70. Lebensjahr.
Prinzipiell kann jedes Gelenk betroffen sein. Zu Beginn sind es oft die kleinen Gelenke der Finger und der Zehen, später sind auch grössere Gelenke betroffen sowie Sehnenscheiden und Schleimbeutel.
Rheumaknoten an den Fingergelenken, Schmerzen und Morgensteifigkeit der betroffenen Gelenke sind charakteristische Beschwerden bei einer rheumatoiden Arthritis. Die chronischen Entzündungen können mit der Zeit die Gelenke zerstören und deren Funktion schwer beeinträchtigen. Oft sind die Rheumaschübe auch von Fieber, Müdigkeit und allgemeinem Unwohlsein begleitet.
Um eine rheumatoide Arthritis zu diagnostizieren müssen verschiedene Untersuchungen und Abklärungen durchgeführt werden. Dazu gehören neben der körperlichen Untersuchung Röntgenaufnahmen und Laboruntersuchungen. Im Blut wird nach Rheumafaktoren gesucht, spezifische Antikörper, die sich gegen körpereigene Immunglobuline richten.
Die Behandlung der rheumatoiden Arthritis richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung und den betroffenen Gelenken und Organen. Verschiedene Klassen von Medikamenten stehen zur Bekämpfung der Entzündung und zur Linderung der Schmerzen zur Verfügung. Obwohl eine Heilung damit nicht möglich ist, kann mittlerweile das Fortschreiten der Erkrankung damit in vielen Fällen verlangsamt werden. Neben der medikamentösen Therapie sind Physiotherapie und gezielte Übungen wichtige Bestandteile der Behandlung, um die Funktion der betroffenen Gelenke zu erhalten.
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