Pro Jahr erkranken rund 250 Frauen in der Schweiz an einem Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom). Rund die Hälfte davon ist zum Zeitpunkt der Diagnose jünger als 50 Jahre.
- Was ist Gebärmutterhalskrebs genau?
- Ursachen und Risikofaktoren
- Symptome
- Diagnose
- Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs
- Behandlung
Was ist Gebärmutterhalskrebs genau?
Der Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) ist eine Krebserkrankung des Gebärmutterhalses, der sich im unteren Teil der Gebärmutter befindet. Als wichtigster Risikofaktor für die Erkrankung gilt die Infektion mit bestimmten Typen des humanen Papillomavirus (HPV). Bei frühzeitiger Erkennung sind die Heilungschancen gross.
Die Gebärmutter besteht aus zwei Teilen: Dem Gebärmutterkörper (Corpus) und dem Gebärmutterhals (Zervix). In beiden Teilen können sich unterschiedliche Krebsarten entwickeln. Der Krebs im Gebärmutterkörper wird im Kapitel Gebärmutterkrebs besprochen.
Ursachen und Risikofaktoren
Hauptrisikofaktor für die Entstehung eines Gebärmutterhalskrebses ist die Infektion mit bestimmten Typen des humanen Papillomavirus (HPV 16 und HPV 18). Mehr zur HPV-Infektion erfahren Sie im Kapitel Feigwarzen.
Rauchen, Geschlechtsverkehr in sehr jungem Alter, häufig wechselnde Sexualpartner und zusätzliche Infektionen wie Herpes genitalis sind weitere Faktoren, die das Erkrankungsrisiko erhöhen.
Symptome bei Gebärmutterhalskrebs
Krebs an der Gebärmutter verursacht in der Regel lange kaum Beschwerden und wird deshalb oft erst im Spätstadium entdeckt. Blutungen zwischen der Periode, nach dem Geschlechtsverkehr oder nach den Wechseljahren, können auf eine Krebserkrankung hinweisen. Die jährliche gynäkologische Kontrolle ist aber die wichtigste Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung des Gebärmutterhalskrebses.
Diagnose
Diagnostiziert wird der Gebärmutterhalskrebs mit einem Abstrich (Pap-Abstrich) an verdächtigen Stellen am Muttermund und am Gebärmutterhals während einer Scheidenspiegelung.
Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs
Eine Art der Krebsfrüherkennung ist der sogenannte Pap-Test. Das Ergebnis des Pap-Tests wird in römischen Zimmern von I bis V ausgedrückt, welche den Grad des Befundes beschreiben.
Beim Pap-Abstrich wird nach zwischen fünf Befundgruppen unterschieden:
Pap-Test | Befund |
---|---|
Pap I | Normale, gesunde Zellen |
Pap II | Zellveränderung, kein Verdacht auf Gebärmutterhalskrebs |
Pap III | Unklarer Befund, weitere Untersuchung nötig |
Pap IV | Krebs im Frühstadium möglich, weitere Untersuchung notwendig |
Pap V | Nachweis von Zellen eines bösartigen Zervixkarzinoms |
Weist der Pap-Test einen pathologischen Befund auf, werden weitere Untersuchungen, wie u.a. ein HPV-Test, angeschlossen.
Behandlung
Die Behandlung des Gebärmutterhalskrebses richtet sich nach dem Stadium der Erkrankung. In einem frühen Stadium, wenn der Krebs noch lokal beschränkt ist, reicht es aus, den befallenen Teil des Gebärmutterhalses zu entfernen.
Bei fortgeschrittenen Stadien ist meist die komplette Entfernung der Gebärmutter notwendig. Manchmal müssen auch der Eileiter und die Eierstöcke mit entfernt werden. Mehr zur operativen Therapie bei dieser Form der Krebserkrankung erfahren Sie im Kapitel Gebärmutteroperationen.
Nach der chirurgischen Behandlung kann, je nach Krankheitsstadium, zusätzlich eine Strahlentherapie oder eine Chemotherapie erforderlich sein.
Zur Vorbeugung der Krebserkrankung wird Jugendlichen eine HPV-Impfung vor dem ersten Geschlechtsverkehr empfohlen. Wichtige Informationen zur HPV-Impfung finden Sie auf dem Hirslanden Blog.