Als Gastrointestinale Stromatumoren (GIST) werden verschiedene bösartige Weichteiltumore (Sarkome) im Magen-Darm-Trakt bezeichnet. Es handelt sich dabei um seltene Krebserkrankungen. Im Unterschied zu den häufigeren Krebserkrankungen wie Magenkrebs oder Dickdarmkrebs, gehen die Gastrointestinalen Stromatumoren nicht von der Schleimhaut aus, sondern vom Bindegewebe in der Magenwand oder in der Darmwand.
Die Gastrointestinalen Stromatumoren sind erst seit ca. 10 Jahren eindeutig als eigenständige Tumorerkrankungen bekannt. Sie entstehen im Gewebe der Magenwand oder der Darmwand und gehören damit zu den Bindegewebetumoren (Sarkome). Es handelt sich um eine seltene Krebserkrankung. In der Schweiz geht man von ca. 120 neuen Fällen pro Jahr aus. Am häufigsten entstehen die Gastrointestinalen Stromatumoren im Magen, gelegentlich im Dünndarm und ganz selten im Dickdarm, im Zwölffingerdarm oder in der Speiseröhre. Männer sind etwas häufiger als Frauen betroffen, wobei die Erkrankung meist zwischen dem 55. und 65. Lebensjahr auftritt.
Bei den meisten Gastrointestinalen Tumoren kann man Mutationen an bestimmten Genen feststellen. Diese Mutationen, welche nichts mit Vererbung zu tun haben und erst im Laufe des Lebens entstehen, führen zu einem unkontrollierten Zellwachstum. Warum es zu den Mutationen kommt und ob es bestimmte Risikofaktoren gibt, ist leider nicht bekannt.
Gastrointestinale Stromatumoren verursachen kaum Beschwerden und werden daher oft erst diagnostiziert, wenn sie schon ziemlich gross sind. Zu den Anzeichen für Tumore im Magen-Darm-Trakt gehören Übelkeit, Völlegefühl, Schmerzen und Blutungen. Völlegefühl und Übelkeit stehen im Vordergrund, wenn der Tumor im Magen liegt. Wenn der Tumor in der Speisröhre lokalisiert ist können auch Schluckstörungen auftreten. Gastrointestinale Tumore im Dickdarm machen sich meist durch Verstopfung und Blutauflagerungen im Stuhl bemerkbar.
Die Diagnose eines Gastrointestinalen Tumors ist nicht einfach zu stellen. Bis die Diagnose gesichert ist, müssen verschiedene Abklärungen durchgeführt werden. Dazu gehören Computertomographie- oder MRI-Aufnahmen sowie eine Magendarmspiegelung mit Entnahme von Gewebeproben. Spezielle molekularbiologische Analysen sind notwendig, um das defekte Gen in den Tumoren nachzuweisen.
Die Erscheinungsformen der Gastrointestinalen Tumoren und die Krankheitsstadien bei Entdeckung der Krankheit sind sehr unterschiedlich. Die Behandlung richtet sich daher nach Art des Tumors, nach der Lokalisation und nach dem Krankheitsstadium. Lokal begrenzte Tumore ohne Metastasierung werden chirurgisch entfernt. Wenn eine komplette Entfernung bei solchen begrenzten Tumoren möglich ist, sind die Heilungsaussichten gut. In der Regel wird auch nach der Operation noch eine Chemotherapie durchgeführt, um Rückfälle zu verhindern. Seit einigen Jahren gibt es neuere Medikamente, die das Wachstum von Tumoren, die bereits metastasiert sind, verlangsamen können.
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