Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) ist eine Krebserkrankung der Eierstöcke (Ovarien). Er wird oft erst im Spätstadium entdeckt, da er meist lange keine Beschwerden verursacht. Ähnlich wie beim Brustkrebs gibt es gewisse genetische Risikofaktoren für Eierstockkrebs mit Mutationen in den BRCA1 und BRCA2 Genen. Dank genetischen Tests kann ein Eierstockkrebs heute früher diagnostiziert und gezielter behandelt werden
Der Eierstockkrebs ist nach dem Gebärmutterkrebs die zweithäufigste Krebserkrankung der weiblichen Fortpflanzungsorgane. Vom bösartigen Eierstockkrebs sind die gutartigen Eierstockzysten abzugrenzen. Eierstockkrebs tritt meist erst nach den Wechseljahren auf. Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter. Allerdings können auch jüngere Frauen daran erkranken. Ähnlich wie beim Brustkrebs sind Mutationen in den BRCA1 und BRCA2 Genen mit einem hohen Risiko für Eierstockkrebs verbunden. Umstände, welche die Einwirkung des weiblichen Hormons Östrogen auf den Körper verlängern, zählen ebenfalls zu den Risikofaktoren. Dazu gehören frühe erste Menstruation, Kinderlosigkeit und späte Menopause.
Da der Eierstockkrebs zu Beginn meist keine Beschwerden verursacht, wird die Erkrankung häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt. Zudem sind die Beschwerden eher unspezifisch. Druckgefühl oder Schmerzen im Unterbauch, Völlegefühl, Übelkeit oder Gewichtsverlust können auf einen Eierstockkrebs hindeuten. Blutungen zwischen den Menstruationen oder nach der Menopause sind ebenfalls verdächtig und sollten abgeklärt werden. Bei familiärer Häufung von Eierstockkrebs wird eine genetische Abklärung empfohlen.
Diagnostiziert wird der Eierstockkrebs mit Ultraschall-Untersuchung, Computertomographie oder MRI. Neuere Blutuntersuchungen mit Messung von Tumormarker oder genetische Abklärungen ermöglichen vermehrt die Diagnosestellung in einem früheren Stadium der Krebserkrankung.
Die Behandlung hängt vom Stadium der Krebserkrankung ab. Bei frühzeitiger Erkennung bestehen gute Heilungschancen. Wenn immer möglich, wird der Tumor vollständig chirurgisch entfernt. Mehr dazu erfahren Sie im Kapitel Eierstockoperationen. Meisten ist zusätzlich zur chirurgischen Behandlung eine Chemotherapie oder eine Antikörpertherapie notwendig. Dank den genetischen Abklärungen können verschiedene Medikamente gezielt gegen die Krebserkrankung eingesetzt werden.
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