Der schwarze Hautkrebs ist die fünfthäufigste Krebserkrankung. Der bösartige Tumor zeigt sich meist als schwarze, unregelmässige Stelle auf der Haut. Anders als weisser Hautkrebs tritt der schwarze auch vor dem 50. Lebensjahr auf, kann einen aggressiveren Verlauf nehmen und Metastasen bilden, die anderes Gewebe angreifen.

Entstehung und Ursachen

Schwarzer Hautkrebs, auch (malignes) Melanom genannt, entsteht in der Basalzellschicht der Oberhaut in den dort ansässigen Pigmentzellen der Haut (Melanozyten). Er entwickelt sich langsam über Monate oder Jahre und wird schliesslich auf der Hautoberfläche sichtbar. Seltener tritt er auch in den Schleimhäuten, an den Augen, im Gehirn oder aus Muttermalen hervor.

Wie auch die hellen Hautkrebsarten bildet sich ein malignes Melanom als Folge von zu starker oder intensiver UV-Strahlung. Zu ausgedehnte oder ungeschützte Aufenthalte an der Sonne schädigen die Haut genauso wie eine starke Strahlenlast ausgelöst durch künstliche Quellen, wie beispielsweise im Solarium. Dabei wird das Erbgut in den Melanozyten so verändert, dass sich ein bösartiger Tumor entwickelt. Schwarzer Hautkrebs ist besonders gefährlich, da er Metastasen bilden kann, also Ableger, die andere Organe und umliegendes Gewebe befallen.

Menschen mit hellem Hauttyp haben ein höheres Risiko, an einem malignen Melanom zu erkranken. Gefährdeter ist auch, wer viele – insbesondere verschiedenfarbige (dysplastische) – oder grosse Muttermale aufweist. Diese können mit der Zeit entarten und sich zu einem Tumor entwickeln. Vorerkrankungen in der Familie steigern das Risiko für schwarzen Hautkrebs ebenfalls.

Symptome

Meist als unregelmässiger, schwarzer Fleck, kann ein Melanom von klein und flächig bis gross und erhaben ganz unterschiedlich in Erscheinung treten. Doch anders als weisser bildet sich schwarzer Hautkrebs nicht nur an Sonnenterassen, sondern an jeder beliebigen Körperstelle. Ein genauer Blick ist also nötig.

Neben der dunklen Verfärbung der Haut kann das malgine Melanom in späteren Stadien auch jucken und bluten und mit einer schlechten Wundheilung einhergehen. Schmerzen sind selten. Entartet ein Muttermal, sind erste Warnsignale spontanes Bluten, ein roter Rand entlang des Mals oder Form- und Farbveränderungen.

Symptome wie diese sollten ernst genommen und frühzeitig von einem Dermatologen untersucht werden. Früh erkannt, kann der Tumor behandelt werden, bevor er möglicherweise Metastasen bildet oder tief einwächst. Das erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung.

Diagnose

Schwarzer Hautkrebs wird in verschiedene Typen unterteilt:

  • Superfiziell spreitendes Melanom (SSM): Da es sich vorerst nur oberflächlich ausbreitet, hat es bei früher Diagnose gute Heilungschancen.
  • Noduläres Melanom (NM): Hier wächst der Tumor höher, fühlt sich knotig an und tendiert zu Blutungen. Oft wird es erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt.
  • Lentigo-maligna Melanom (LMM): Es entwickelt sich langsam aus einer Vorstufe von schwarzem Hautkrebs, der Lentigo maligna. Das Melanom kommt oft im Gesicht vor und hat die Form einer Linse.
  • Akro-lentiginöses Melanom (ALM): Diese Form erscheint fleckig und tritt meist an Handinnenflächen, Fusssohlen und unter Nägeln auf.

Um zunächst die Art der pigmentierten Hautveränderung zu bestimmen, betrachtet der Facharzt oder die Fachärztin den Fleck mithilfe eines Dermatoskops oder eines Auflichtmikroskops. So lässt sich die Struktur genauer erkennen und von einem Muttermal unterscheiden. Anhand der ABCD(E)-Regel kann die betroffene Stelle dann diagnostiziert werden:

  • A = Asymmetry (asymmetrische, also ungleiche, Hälften)
  • B = Border irregularity (unregelmässige Begrenzung)
  • C = Colour variation (verschiedene Farben oder Farbveränderungen)
  • D = Diameter (Durchmesser grösser als fünf Millimeter)

Ein weiterer Parameter kann unter Langzeitbeobachtung zusätzlich Aufschluss geben:

  • E = Elevation (messbares Wachstum der pigmentierten Partie)

Trifft eines oder mehrere der Kriterien zu, ist ein malignes Melanom wahrscheinlich. Nach der ersten Einschätzung wird mit einem speziellen Ultraschallgerät die Dicke des Tumors gemessen und ermittelt, wie tief er in die Haut dringt und ob er bereits metastasiert hat. Die bei einer Biopsie entnommene Gewebeprobe wird im Labor untersucht und analysiert. Wurde ein malignes Melanom diagnostiziert, erstellt der behandelnde Arzt beziehungsweise die behandelnde Ärztin einen individuellen Therapieplan.

Behandlung von schwarzem Hautkrebs

Ziel der Therapie ist immer eine vollständige Entfernung des Krebses. Deshalb können die unterschiedlichen Behandlungsmassnahmen auch kombiniert eingesetzt werden.

Chirurgische Therapie

Das Melanom wird zunächst mit einem vorsorglichen Sicherheitsabstand zum umliegenden Gewebe operativ entfernt, um so einer erneuten Erkrankung entgegenzuwirken. Nach dieser Exzision wird der Tumor im Labor untersucht und auf Ausläufer überprüft. Sind diese vorhanden und reichen bereits bis an den Schnittrand heran, muss weiteres Gewebe um die Schnittstelle entfernt werden. Bei kleineren und gut zugänglichen Tumoren führt ein Dermatologe die Operation durch.

Grössere Eingriffe werden von fachspezifischen Chirurgen oder Chirurginnen vorgenommen und bei eventuell nötigen Hauttransplantationen von der plastischen Chirurgie begleitet.

Nach der Entfernung des Tumors wird er gemessen und im Labor analysiert. Ist er dicker als ein Millimeter und ohne erkennbare Streuung, kann ausserdem eine Wächterlymphknoten-Biopsie Aufschluss darüber geben, ob Krebszellen aus dem Melanom in andere Organe gewandert sind. Denn dafür hätten sie diesen nächst gelegenen Lymphknoten passieren müssen und wären in dessen Gewebe nachweisbar. Das Ergebnis entscheidet über den weiteren Behandlungsverlauf.

Adjuvante Therapie

Wann immer möglich, wird bei schwarzem Hautkrebs chirurgisch behandelt. Je nach Grösse, Lage, Metastasierung des Tumors und Gesundheitszustand des Patienten ist danach eine unterstützende (adjuvante) Therapie sinnvoll. So können erneute Tumore verhindert und unentdeckte Metastasen aufgelöst werden.

Unterstützende Massnahmen sind die:

  • medikamentöse Therapie
  • Strahlentherapie

Medikamentöse Therapie

Hat der Tumor Metastasen in anderen Organen gebildet, können verschiedene Medikamentengruppen die Krebszellen im Körper zerstören.

  • Immuntherapie: Bei der Immuntherapie wird der Körper dazu angeregt, die Krebszellen selbst anzugreifen. Die kranken Zellen werden entweder markiert, sodass das Immunsystem sie erkennt und gegen sie vorgehen kann. Oder die Medikamente lösen aktiv eine Abwehrantwort gegen die Krebszellen aus.
  • Zielgerichtete Medikamente: Bestimmte Medikamente wirken direkt in den Zellen. Bei der zielgerichteten Behandlung können sie in die Signalstrukturen der Krebszellen eingreifen und so deren Wachstum hemmen.
  • Chemotherapie: Bei der Chemotherapie kommen sogenannte Zytostatika zum Einsatz, die das Wachstum und die Teilung der Krebszellen im Körper aufhalten. Tumore verkleinern sich oder lösen sich ganz auf.

Strahlentherapie

Hat das Melanom Metastasen im Gehirn, in den Lymphknoten, den Knochen oder anderen schwer zugänglichen oder sensiblen Bereichen gebildet, kann der Tumor mit einer gewebeschonenden Strahlentherapie behandelt werden.

Über alle Chancen und Risiken der unterschiedlichen Behandlungsformen informiert der Facharzt oder die Fachärztin im individuellen Gespräch.

Vorbeugung

Um dem malignen Melanom vorzubeugen, ist sorgfältiger und konsequenter Sonnenschutz nötig. Dafür sollte

  • immer – auch an bewölkten Tagen – Sonnencreme aufgetragen werden, die vor UVA- und UVB-Strahlung schützt,
  • bei längeren Aufenthalten im Freien lange Kleidung die Haut bedecken,
  • sich bei stärkster Sonneneinstrahlung (zwischen elf und 15 Uhr) möglichst nicht im Freien aufgehalten werden,
  • Sonnenbaden vermieden und wenn immer möglich Schattenplätze vorgezogen werden.

Die UV-Schäden, die später zum schwarzen Hautkrebs führen, entstehen oft bereits im Kindes- oder Jugendalter. Muttermale sollten deshalb immer gut beobachtet und dunkle Hautveränderungen von einem Facharzt oder einer Fachärztin abgeklärt werden. Früh erkannt, kann ein Melanom erfolgreich behandelt und eine Streuung verhindert werden.

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