Schritt für Schritt entwickelt sich Ihr kleiner Embryo zu einem kleinen Menschen: In der 6. Schwangerschaftswoche werden Kopf und Rumpf ausgebildet, die Augenbläschen, eine Mundöffnung und die Einstülpungen der Ohren lassen ein Gesicht erkennen. Ganz besonders aufregend: Das kleine Herz beginnt zu schlagen!

Ihr Baby in der 6. SSW

Für die werdende Mutter gibt es wohl kaum spannendere Momente, als ihr kleines Baby auf dem Ultraschallbild zu sehen. In der 6. Woche Ihrer Schwangerschaft können Sie nun zum ersten Mal auch selbst etwas erkennen: Ihr Kind ist bereits ein kleines, gekrümmtes Gummibärchen. Mit zwei bis vier Millimetern ist es etwa so gross wie eine Erbse. Sein Wachstum ist beachtlich, denn am Ende der 6. Schwangerschaftswoche wird es seine Grösse im Gegensatz zur letzten Woche (5. SSW) verdoppelt haben.

Aber nicht nur die Grösse ist bemerkenswert, Ihr Baby nimmt langsam menschliche Formen an: Die Arme und Beine sind als Knospen angelegt und lassen sich schon erahnen (wenngleich sie in der 6. SSW noch an kleine Flossen erinnern).

In den Blutgefässen befinden sich nun richtige Blutzellen. Darmsystem, Lunge, Leber, Bauchspeicheldrüse und Schilddrüse entstehen.

Der erste Herzschlag

Ein besonderes Highlight Ihrer Schwangerschaft: Das kleine Herz Ihres Kindes ist als deutliche Vorwölbung sichtbar und macht in der 6. SSW seinen ersten Schlag! Vielleicht haben Sie in dieser Schwangerschaftswoche Ihren ersten Kontrolltermin beim Frauenarzt und das Glück, den Herzschlag Ihres Kindes schon über das Ultraschallgerät hören zu können.

Es kann aber auch gut sein, dass Sie den Herzschlag in der 6. SSW noch nicht wahrnehmen können. Das ist kein Grund zur Sorge, denn wie gut man das Baby im Ultraschall sehen oder hören kann, ist gerade am Beginn der Schwangerschaft abhängig von seiner Position. Möchte es sich also noch ein wenig verstecken, werden Sie das kleine Herz dann spätestens in der 8. SSW hören.

6. SSW: Die Hormone spielen verrückt!

Ihr Körper stellt sich auf die fortschreitende Schwangerschaft ein: Der Muttermund und die Gebärmutter sind aufgelockert, die Schleimhaut von Muttermund und Scheide ist bläulich verfärbt und die Gebärmutter wächst, was Sie als Ziehen im Unterleib verspüren können.

Sollten Sie bisher von Schwangerschaftssymptomen verschont worden sein, ist es gut möglich, dass Sie nun doch das ein oder andere Anzeichen wahrnehmen. Die Hormonproduktion läuft auf Hochtouren und nicht selten gleicht die Stimmung der werdenden Mutter einer Achterbahnfahrt.

Nehmen Sie emotionale Veränderungen wahr? Lassen Sie sie zu, sie sind ganz normal und der hormonellen Umstellung geschuldet. So kann es zum Beispiel sein, dass Sie nach der anfänglichen Euphorie über Ihre Schwangerschaft nun Zweifel oder Ängste entwickeln. Vielleicht machen Sie sich Sorgen, alles schaffen zu können oder eine gute Mutter zu werden. Sie sind nicht allein! Vertrauen Sie sich Ihrem Partner an oder sprechen Sie mit nahestehenden Menschen, die von Ihrer Schwangerschaft wissen. Auch Ihr Frauenarzt kann Ihnen bei Fragen und emotionalen Berg- und Talfahrten zur Seite stehen.

Seien Sie gewiss: Jedes Gefühl ist in Ordnung und völlig normal. Das können Sie Ihrem Partner übrigens auch genauso sagen (sollte ihn Ihre neuartige Launenhaftigkeit irritieren).

Neben dem Gefühlschaos sind die folgenden Anzeichen typisch für die 6. Schwangerschaftswoche:

  • Übelkeit
  • Müdigkeit
  • Metallischer oder bitterer Geschmack im Mund
  • Empfindliche oder spannende Brüste
  • Dunklere Warzenhöfe
  • Ziehen im Unterleib (durch Lockerung der Muskeln und Bänder sowie das Wachstum der Gebärmutter)

In welchem Monat und in welcher Schwangerschaftswoche bin ich?

Eine Schwangerschaft dauert 9 Monate. Wenn Sie also seit einem Monat schwanger sind, sind Sie im ersten Monat Ihrer Schwangerschaft. Oder doch schon im zweiten?

Vielleicht haben Sie auch schon gehört, dass Ärzte von 40 Wochen Schwangerschaft sprechen, bevor das Baby zur Welt kommt. Jetzt besteht ein Monat ja aus 4 Wochen. Wenn Sie also 40 Wochen schwanger sind, macht das nach Adam Riese doch 10 Monate, oder?

Wir bringen Licht ins Schwangerschaftswochen-Wirrwarr

Fakt 1: Eine Frau ist 9 Monate schwanger, bis Ihr Kind zur Welt kommt.

Fakt 2: Aus medizinischer Sicht wird die Schwangerschaft in 40 Wochen berechnet. Aber warum? Und wo kommen die 40 Wochen her?

Um den Geburtstermin des Kindes bestimmen zu können, benötigt der Frauenarzt den Zeitpunkt des Beginns der Schwangerschaft. Allerdings wird eine Frau, die schwanger ist, in den allermeisten Fällen nicht genau sagen können, wann das Kind gezeugt wurde. Würde man also diesen Zeitpunkt als Beginn der Schwangerschaft definieren, wäre er sehr ungenau, da weder die werdenden Eltern noch der Arzt genau sagen können, wann die Eizelle befruchtet wurde.

Deswegen wird der Beginn der Schwangerschaft auf ein anderes Ereignis datiert: Nämlich auf den ersten Tag der letzten Regelblutung, die die werdende Mutter hatte. Das ist ein Zeitpunkt, den Frau in der Regel kennt oder zumindest relativ genau eingrenzen kann. Somit kann der Arzt anhand dieses Datums den Geburtstermin des Kindes ziemlich genau berechnen.

Es gibt also zwei Zahlen in der Berechnung der Schwangerschaft, die sich wie folgt unterscheiden:

  • 9 Monate: Das ist die tatsächliche Dauer einer normalen Schwangerschaft. Also vom tatsächlichen Zeitpunkt der Befruchtung bis zur Geburt.
  • 40 Wochen: Das ist die Skala, die der Arzt (und die werdende Mami dann auch) benutzt, um zu bestimmen, wie weit die Schwangerschaft fortgeschritten ist.

Es ist also tatsächlich so, dass man in Schwangerschaftswoche 1 und 2 noch gar nicht schwanger ist, denn erst am Ende der 2. SSW oder am Beginn der 3. SSW findet die Befruchtung der Eizelle statt.

Und in welcher SSW bin ich nun?

Die Schwangerschaftswochen werden ab dem ersten Tag der letzten Regelblutung berechnet. Das heisst, wenn Ihre letzte Regelblutung heute vor 5 Wochen war, dann sind nun genau 5 Wochen vergangen und heute ist der 1. Tag der 6. SSW.

Manchmal wird der Zeitpunkt der Schwangerschaft auch auf den Tag genau angegeben. Das wäre dann in diesem Fall 5+0. Das bedeutet: Die Schwangerschaft dauert nun (rechnerisch) 5 Wochen und 0 Tage. Wenn Sie z.B. 5+3 Wochen schwanger sind, bedeutet das, dass Sie 5 Wochen und 3 Tage schwanger sind. Sie sind also mitten in der 6. SSW.

Der Geburtstermin liegt übrigens bei 40+0, also bei genau 40 Wochen nach dem 1. Tag der letzten Regelblutung.

Und in welchem Schwangerschaftsmonat bin ich?

In welchem Schwangerschaftsmonat Sie sind, können Sie dann einfach von der Schwangerschaftswoche ableiten:

Schwangerschaftswoche

Schwangerschaftsmonat

 

1 – 4

1

 

5 – 8

2

 

9 – 12

3

 

13 – 16

4

 

17 -20

5

 

21 – 24

6

 

25 – 28

7

 

29 - 32

8

 

33 - 36

9

 

37 - 40/41

10

 

In dieser Tabelle sehen Sie auch nochmal den Zusammenhang zwischen den 40 Wochen und den 10 Monaten.

Unsere Tipps für SSW 6

1. Gesunde Ernährung: Haben Sie  erst in dieser Woche von Ihrer Schwangerschaft erfahren, empfehlen wir Ihnen, auch mal einen Blick in SSW 4 und SSW 5 zu werfen. Dort erhalten Sie viele Informationen zur richtigen Ernährung in der Schwangerschaft, einem angepassten Lebensstil und Vitaminpräparaten (wie z.B. der Folsäure), die nun wichtig für Sie sind.

2. Gefühlschaos: Sprechen Sie mit Ihrem Partner oder Frauenarzt über Ihre Emotionen. Es wird Ihnen gut tun sich mitzuteilen.

3. Schwangerschaftsrechner: Berechnen Sie Ihre aktuelle Schwangerschaftswoche und den geschätzten Geburtstermin Ihres Babys mit dem Hirslanden Schwangerschaftsrechner.

Ihr Baby hat ungefähr die Grösse einer Erbse.

Baby Entwicklung Schwangerschaftswoche Erbse 3