In der 8. Schwangerschaftswoche endet bereits der zweite Monat Ihrer Schwangerschaft. Beim Embryo ist im Ultraschallbild bereits ein Gesicht erkennbar: Ohrmuschel, Oberlippe und Nasenspitze zeichnen sich deutlich ab. Und in Ihrem Gesicht könnten Sie auch Veränderungen wahrnehmen: Achten Sie ab jetzt besonders auf Ihre Zähne.
Ihr Baby in der 8. SSW
Ihr kleiner Embryo ist jetzt ungefähr 1,5 cm gross und 1 bis 2 Gramm schwer.
Es ist in der 8. Schwangerschaftswoche besonders wichtig, dass Sie keine Giftstoffe wie Drogen, Alkohol oder Nikotin zu sich nehmen. Die Nervenzellen Ihres Babys suchen Kontakt zu benachbarten Nerven- oder Muskelzellen. Durch Schadstoffe kann das empfindliche Nervensystem in dieser Phase schwerwiegend gestört werden.
Die äusseren Geschlechtsorgane des Embryos werden in der 8. SSW sichtbar. Auf dem Ultraschallbild wird Ihr Arzt sie aber erst um die 15. Schwangerschaftswoche erkennen können.
Auch alle anderen Organe Ihres Babys sind nun angelegt, sie müssen jetzt nur noch wachsen.
Vielleicht haben Sie zufällig in dieser Schwangerschaftswoche einen Kontrolltermin mit einer Ultraschalluntersuchung. Dann wird Ihnen auffallen, dass der Kopf Ihres Babys in der 8. SSW noch überproportioniert ist und in etwa so gross, wie der Rest seines kleinen Körpers. Das kleine Gesicht entwickelt sich weiter, die Augenlider, das äussere Ohr und die Nasenspitze sind sichtbar. Ihr Embryo wird immer mehr zu einem kleinen Menschen.
Und noch eine erstaunliche Entwicklung findet um die 8. SSW herum statt, die Sie vermutlich jetzt noch nicht erwarten würden: Im winzigen Kiefer Ihres Babys entstehen Zahnleisten! Damit beginnt die Entwicklung der Milchzähne.
So fühlen Sie sich in Ihrer 8. Schwangerschaftswoche
Die Nervenzellen suchen Kontakt zu benachbarten Nerven- oder Muskelzellen. Das Nervensystem befindet sich jetzt in einer kritischen Phase. Es kann durch Gift- und Schadstoffe wie Drogen, Nikotin oder Alkohol gravierend in der Entwicklung gestört werden.
Heisshunger, Müdigkeit, Übelkeit
Die Symptome, die Sie bereits in der 7. SSW hatten, begleiten Sie auch in der 8. Woche Ihrer Schwangerschaft. Tipps bei Heisshunger und Müdigkeit haben wir Ihnen bereits im Beitrag zur 7. Schwangerschaftswoche gegeben.
Sollten Sie von Übelkeit geplagt sein, können Sie Ihre Beschwerden mit ein paar einfachen Tricks lindern.
So gehen Sie gegen die Morgenübelkeit vor:
- Starten Sie ruhig in den Tag und versuchen Sie Stress zu vermeiden.
- Essen Sie vor dem Aufstehen bereits eine Kleinigkeit im Bett, etwa ein Stück Zwieback oder einen Ingwerkeks.
- Ingwer hilft Ihnen in allen Formen gegen die plagende Übelkeit: Ob als Keks, als Tee oder Bonbon. Allerdings ist Ingwer nur in den ersten beiden Trimestern empfohlen, da er wehenfördernd wirken kann.
- Trinken Sie viel über den Tag verteilt, vor allem lauwarmes Wasser oder Kräutertees. Pfefferminze, Kamille, Fenchel oder Anis wirken auf den Magen beruhigend.
- Versuchen Sie anstatt weniger grosser Mahlzeiten, viele kleinere Häppchen über den Tag zu essen. So schonen Sie Ihren Magendarmtrakt.
- Meiden Sie starke Duftstoffe und Gerüche, vor allem die, bei denen Sie besonders schnell Übelkeit verspüren. Das kann Parfum sein, aber auch bestimmte Lebensmittel oder Waschmittel.
- Gehen Sie an die frische Luft: Das tut nicht nur Ihrem Magen gut, sondern hilft auch bei Abgeschlagenheit und ist sowieso einfach gesund.
Übrigens: Der Begriff der „Morgenübelkeit“ ist veraltet und entspricht nicht der Realität. Tatsächlich kann die schwangerschaftsbedingte Übelkeit zu jeder Tageszeit auftreten und eben nicht nur früh morgens.
Möglicherweise haben Sie jetzt häufiger Heisshunger. Vielleicht verspüren Sie Lust auf Lebensmittel, die Sie vor Ihrer Schwangerschaft nicht mochten. Sie nehmen deutlich an Gewicht zu. Oder Appetitlosigkeit und Übelkeit führen bei Ihnen zu einer Gewichtsabnahme. Beides ist in den ersten Schwangerschaftswochen ganz normal. Wichtig ist in jedem Fall eine hochwertige Ernährung.
Mehr Informationen dazu finden Sie unter Ernährung in der Schwangerschaft.
Sie sind nun schneller erschöpft und in Atemnot. Kein Wunder: Mit dem eingeatmeten Sauerstoff versorgen Sie auch den Embryo. Sobald Sie sich anstrengen und selbst mehr Sauerstoff benötigen, geraten Sie deshalb in einen Sauerstoffmangel.
Jedes Kind kostet einen Zahn? Warum Sie ab jetzt besonders auf Ihre Dentalhygiene achten sollten
Natürlich ist es glücklicherweise nicht so, dass jede Mami mit jeder Schwangerschaft einen Zahn verliert. Und doch ist an dem Sprichwort etwas dran. Denn die Hormone machen nicht nur Ihrem Magen und Ihrer Stimmung zu schaffen. Nein, Sie sorgen auch dafür, dass Ihr Zahnfleisch, so wie ihr restliches Körpergewebe, lockerer und weicher wird.
Dadurch wird es anfälliger für Entzündungen oder Parodontitis. Wenn Sie häufigeres Zahnfleischbluten beim Putzen feststellen, lohnt sich ein Kontrolltermin beim Zahnarzt. Er kann Sie beraten und Ihre Zähne mit einer Dentalhygiene professionell reinigen. Dann wird Ihr Baby Sie auch sicher keinen einzigen Zahn kosten.
8. SSW: Muss ich meinen Arbeitgeber informieren?
Im privaten Rahmen liegt das natürlich einzig und allein im Ermessen der werdenden Eltern, wem und wann sie von ihrer Schwangerschaft erzählen. Wie ist es aber im Job? Bin ich verpflichtet meinem Arbeitgeber von meiner Schwangerschaft zu erzählen? Die Antwort ist eigentlich sehr einfach: Nein, das sind Sie nicht.
Ein Gesetz, dass Sie dazu verpflichtet gibt es nicht. Es gibt allerdings Gesetze, die Schwangere an Ihrem Arbeitsplatz schützen können. Nämlich wenn Sie in Ihrem Job beispielsweise mit gefährlichen Substanzen in Berührung kommen oder Ihren Körper oder Ihr Baby anderweitigen Gefahren aussetzen müssen. Sollte dies bei Ihnen der Fall sein, empfehlen wir Ihnen, sich Ihrem Arbeitgeber anzuvertrauen und diese besondere Situation zu besprechen
Auch in ungefährlichen Jobs schützt das Gesetz das ungeborene Leben. So ist genau geregelt, wann und wie lange Schwangere arbeiten dürfen, welche Pausen sie einzuhalten haben und Überstunden zulässig sind.
Zudem geniessen Sie während Ihrer gesamten Schwangerschaft und 16 Wochen danach einen Kündigungsschutz. Heisst: Ihnen darf nicht gekündigt werden. Und dabei ist es völlig unerheblich, ob Ihr Arbeitgeber von der Schwangerschaft weiss oder nicht. Der Kündigungsschutz ist ab Tag 1 der Schwangerschaft wirksam, also auch rückwirkend.
Unsere Tipps für die 8. SSW
- Kontrolltermin: Sollten Sie noch keine Kontrolluntersuchung Ihrer Schwangerschaft gehabt haben, ist es jetzt an der Zeit, einen Termin bei Ihrem Frauenarzt zu vereinbaren.
- Dentalhygiene: Lassen Sie sich Ihre Zähne professionell reinigen und achten Sie ab jetzt besonders auf eine gute Mundhygiene.
- Risiken am Arbeitsplatz: Haben Sie einen Job, der Ihre Gesundheit oder die Ihres Babys gefährdet? Dann sollten Sie sich Ihrem Arbeitgeber anvertrauen. Das Gesetz schützt Sie vor Ausübung gefährlicher Arbeiten während Ihrer Schwangerschaft. Wichtig: Sie sind nicht verpflichtet Ihren Arbeitgeber von Ihrer Schwangerschaft zu berichten, wenn Sie das nicht möchten.
- Gesund und ausgewogen: Achten Sie weiterhin auf Ihre gesunde Ernährung und einen vernünftigen Lebensstil.