In der 13. SSW befinden Sie sich gleichzeitig auch in der letzten Woche des 1. Trimesters. Die Körperstrukturen des kleinen Fötus sind nun fertig entwickelt. Ihr Baby muss jetzt hauptsächlich noch wachsen. Und Ihnen geht es vermutlich auch deutlich besser, denn in der 13. Schwangerschaftswoche klingen die Schwangerschaftsbeschwerden in der Regel ab.
Ihr Baby in der 13. SSW
Im 4. Monat Ihrer Schwangerschaft ist Ihr Baby etwa 6 cm gross und 14 – 19 Gramm schwer. Sein Kopf wächst nun langsamer und die Proportionen von Kopf und Körper können sich allmählich angleichen. Ihr Baby wird nun immer gekrümmter und beengter liegen. Das macht die Messung der Körperlänge zusehends schwieriger. Deshalb wird Ihr Arzt ab jetzt die Entwicklung des Fötus anhand des Kopfdurchmessers beurteilen. Er misst dazu den biparietalen Durchmesser (BIP oder BPD), also den Abstand zwischen den beiden Scheitelknochen am Schädel.
Das Knorpelgewebe Ihres Kindes beginnt allmählich zu verknöchern. Im Ultraschall können Sie die hellen Knochen von Armen, Beinen, den Rippen und der Wirbelsäule erkennen. Der Schädel besteht ebenfalls aus drei grossen und gewölbten Knochen, die das Gehirn schützen. Damit es weiterwachsen kann und sich der Schädel entsprechend weiten kann, sind die drei Schädelknochen noch nicht miteinander verwachsen. Die Lücken, die noch zwischen den grossen Knochen sitzen, nennt man Fontanellen. Auch nach der Geburt bleiben sie offen und schliessen sich zum Teil erst Jahre später. Der Kinderarzt wird die Fontanellen Ihres Kindes in den ersten Lebensjahren regelmässig abtasten und kontrollieren.
Die Organe Ihres Babys arbeiten
Während die Organe Ihres Babys (Leber, Bauchspeicheldrüse, Nieren und Darm) in der 13. SSW ihre Arbeit aufnehmen, trainiert Ihr Baby weiter fleissig das Atmen: Es kann seinen Brustkorb heben und senken, schluckt Fruchtwasser und bekommt Schluckauf. Noch wird es über die Nabelschnur mit Sauerstoff versorgt, aber sobald es auf die Welt kommt, müssen seine kleinen Lungen diese Aufgabe übernehmen. Hierfür trainiert Ihr Baby auch in der 13. Schwangerschaftswoche emsig.
13. Schwangerschaftswoche: Das passiert in Ihrem Körper
Die 13. SSW ist das Ende des 1. Trimesters und der Beginn des 4. Monats Ihrer Schwangerschaft. Ebenso ist es auch der Start einer Phase, die viele Schwangere als die schönste der 40 Schwangerschaftswochen beschreiben.
Ab dem 2. Trimester klingen in der Regel die meisten Beschwerden ab. Haben Sie bisher unter Übelkeit gelitten, so kommt Ihr Appetit jetzt vermutlich zurück. Oder waren Sie die letzten 12 Schwangerschaftswochen müde und erschlagen? Viele Schwangere berichten von regelrechten Energieschüben ab dem 4. Monat der Schwangerschaft.
Jetzt können Sie Ihre Schwangerschaft erstmal richtig geniessen: Ihr Umfeld weiss vermutlich bereits Bescheid, Ihr Bauch ist noch nicht so gross, als dass er sie schon anstrengen würde und Sie fühlen sich wohler und stärker.
Die Plazenta nimmt Ihren Dienst auf
Ihre Plazenta ist in der 13. SSW vollständig entwickelt. Sie ist dafür verantwortlich, dass Sauerstoff und Nährstoffe aus Ihrem Kreislauf über die Nabelschnur zum Kind transportiert werden. Die Abfallprodukte gelangen auf demselben Weg wieder zurück. In der Plazenta werden aber auch Hormone produziert, die Ihren Körper auf die Geburt vorbereiten. Gleichzeitig schützt die Plazenta den Fötus vor vielen schädlichen Substanzen. Dennoch sollten Sie vorsichtig sein mit allem, was Sie essen, trinken und einatmen.
Mädchen oder Bub? Welches Geschlecht Ihr Baby hat, kann Ihr Arzt in der 13. Schwangerschaftswoche nur mit etwas Glück und einem sehr guten Ultraschallgerät erkennen. Aber vielleicht gehören Sie schon zu den Glücklichen, die bereits wissen, auf welches Geschlecht sie sich freuen dürfen. Bei allen anderen wird es auch nicht mehr lange dauern.
Gewichtszunahme – wie viel ist normal?
Wieviel darf ich in der Schwangerschaft zunehmen? Was ist zu viel und was zu wenig? Das sind Fragen, die sich die meisten Schwangeren stellen.
Grundsätzlich ist die Gewichtsentwicklung natürlich sehr individuell und verläuft bei jeder werdenden Mutter etwas anders. Ihr Energiebedarf ist während der Schwangerschaft grösser als vorher. Allerdings sollten Sie auch nicht „für zwei“ essen, wie es früher gerne mal geraten wurde.
Und natürlich nehmen Sie nicht nur durch Essen zu. Kurz vor der Geburt wird Ihr Baby alleine 3-4 Kilogramm wiegen, Ihre Gebärmutter, die Plazenta, das zusätzliche Blut und das Fruchtwasser schlagen noch einmal mit jeweils ca. 1 Kilogramm zu Buche. Und die Flüssigkeitseinlagerungen machen auch noch einmal ca. 2 Kilo aus.
Ihr Gynäkologe wird Sie bei jeder Kontrolluntersuchung wiegen und das Gewicht kontrollieren. Als grobe Orientierung für eine gesunde Gewichtszunahme nimmt man heutzutage den Body-Mass-Index (BMI) zur Hilfe. Ausgehend von Ihrem BMI vor Ihrer Schwangerschaft gibt es ungefähre Richtwerte für die optimale Gewichtszunahme während der 40 Schwangerschaftswochen:
BMI vor der Schwangerschaft | Empfohlene Gewichtszunahme | |
Unter 18,5 (Untergewicht) | 12 – 18 Kilogramm | |
18,5 – 25 (Normalgewicht) | 11 – 16 Kilogramm | |
25 – 30 (Übergewicht) | 7 – 11 Kilogramm | |
Ab 30 (Adipositas) | 5 - 9 Kilogramm |
Ihren BMI können Sie hier ganz einfach berechnen. Machen Sie sich wegen des Gewichts aber bitte nicht zu verrückt. Wenn Sie sich gesund und ausgewogen ernähren und sich regelmässig bewegen, werden Sie weder zu viel noch zu wenig zunehmen. Und natürlich dürfen Sie sich auch mal eine kleine Sünde erlauben und nicht zu streng mit sich sein.
Übrigens: Ihr zusätzlicher Kalorienbedarf liegt nun bei etwa 300 Kalorien pro Tag. Das entspricht in etwa einem Käsebrot oder einem Laugengipfeli.
Sollten Sie sich bezüglich Ihres Gewichts unsicher fühlen oder weitere Beratung brauchen, sprechen Sie am besten mit Ihrem Frauenarzt.
Unsere Tipps für die 13. Schwangerschaftswoche
- Umstandsmode: Spannen Ihre Hosen langsam? In der Tat könnte Ihr Bauch schon ein wenig gewölbt sein und vermutlich haben Sie auch schon etwas zugenommen. Schauen Sie sich ruhig schon mal bei der Umstandsmode um. In wenigen Wochen (wenn nicht sogar jetzt schon) werden sie sicher das ein oder andere neue Teil brauchen.
- Hebamme: Viele Hebammen sind schon Monate im Voraus ausgebucht. Wenn Sie sich also eine Wochenbettbegleitung wünschen, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, sich um eine Hebamme zu bemühen. Informieren Sie sich hier über Anlaufstellen und erfahren Sie mehr über die ambulante Wochenbettbetreuung.
- Wadenkrämpfe: Viele Schwangere leiden unter Wadenkrämpfen, häufig ereilen sie einen nachts. Helfen können Magnesiumpräparate. Nehmen Sie sie aber niemals ohne Rücksprache mit Ihrem Gynäkologen. Er kann Ihnen das für Sie passende Präparat empfehlen und mögliche Wechselwirkungen ausschliessen.
- Geniessen: Freuen Sie sich auf das 2. Trimester und geniessen Sie nun Ihre Schwangerschaft in vollen Zügen. Die Beschwerden lassen nach und das Wohlsein wächst und wächst – genauso wie Ihr Baby.