Eingriffe und Operationen am Zwölffingerdarm (Duodenum) sind einerseits notwendig bei Geschwüren oder Polypen, aber auch bei bösartigen Tumoren des Zwölffingerdarms oder der Bauchspeicheldrüse. Bei Entfernung des Zwölffingerdarms wird nach Möglichkeit so operiert, dass die Bauchspeicheldrüse erhalten bleibt.
Geschwüre und kleinere, gutartige Tumore (Polypen) werden normalerweise während einer Spiegelung des Zwölffingerdarms behandelt, siehe dazu das Kapitel Magenspiegelung. Die Operation bei Bauchspeicheldrüsenkrebs ist im Kapitel Bauchspeicheldrüsenoperation erläutert.
Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich auf die Entfernung des Zwölffingerdarms (Duodenektomie) unter Beibehaltung der Bauchspeicheldrüse. Dieser Eingriff wird am häufigsten bei ausgedehnten, gutartigen Tumoren des Zwölffingerdarms durchgeführt oder bei bösartigen Tumoren, die auf den Zwölffingerdarm beschränkt sind.
Welche Vorbereitungen werden getroffen?
Vor dem Eingriff werden verschiedene Untersuchungen wie Ultraschall, Computertomographie oder Spiegelung des Zwölffingerdarms durchgeführt. Zudem finden die allgemein üblichen Abklärungen vor einer Operation, also Blutuntersuchung, Blutdruckmessung und EKG, statt.
Allfällige Blutverdünner müssen vor dem Eingriff abgesetzt werden. Eine Zwölffingerdarmoperation wird in Vollnarkose durchgeführt. Für den Eingriff muss man daher entsprechend nüchtern sein.
Wie wird die Operation durchgeführt?
Die Zwölffingerdarmoperation, bei welcher die Bauchspeicheldrüse erhalten bleibt, wird pankreaserhaltende Duodenektomie genannt. Der Eingriff erfolgt in der Regel als offene Operation mit Öffnung der Bauchdecke (Laparotomie). Nach der Öffnung der Bauchdecke wird der Zwölffingerdarm abgetrennt und entfernt. Die verbliebenen Enden werden miteinander verbunden. Für den Bauchspeicheldrüsengang, welcher die Verdauungsenzyme enthält und in den Zwölffingerdarm mündet, wird eine neue Mündung in den Dünndarm (Jejunum) hergestellt. Ebenso für den Gallengang, welcher die Gallenflüssigkeit transportiert.
Die pankreaserhaltende Duodenektomie ist eine aufwändige und komplexe Operation, die in dafür spezialisierten Zentren durchgeführt wird.
Wie sieht die Erfolgsquote der Behandlung aus?
Bei gutartigen Tumoren ist die Erkrankung mit dem Eingriff in der Regel behoben. Bei bösartigen Tumoren hängt die Prognose von der Art des Tumors und dem Stadium der Krebserkrankung ab.
Was sind die Komplikationen oder Risiken der Behandlung?
Bei Zwölffingerdarmoperationen kann es gelegentlich zu Nachblutungen, Nervenverletzungen oder Infektionen kommen. Die neu hergestellte Darmverbindung oder die verpflanzte Einmündung des Bauchspeicheldrüsengangs können mitunter ungenügend funktionieren.
Wie geht es nach dem Eingriff weiter?
Nach der Operation erfolgt die Überwachung im Aufwachraum. Drainagen werden üblicherweise nach 1 bis 2 Tagen entfernt. Der Spitalaufenthalt dauert im Allgemeinen 3 bis 5 Tage. Nach der Operation sollten grössere körperliche Anstrengungen für 6 bis 8 Wochen vermieden werden.
Der Verlauf der Heilung wird in regelmässigen Kontrolluntersuchungen überprüft.
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