Operationen am Dünndarm werden zur Behandlung von Dünndarmverschlüssen, Verwachsungen, Entzündungen, Tumoren oder Durchblutungsstörungen des Dünndarms eingesetzt. Häufig wird dabei ein Teil des Dünndarms entfernt (Segmentresektion). Manchmal ist zudem ein vorübergehender oder dauerhafter künstlicher Darmausgang (Dünndarmstoma) notwendig.
Der Dünndarm besteht aus drei Abschnitten: Zwölffingerdarm (Duodenum), Leerdarm (Illeum) und Krummdarm (Jejunum). Operationen und Eingriffe am Zwölffingerdarm werden im Kapitel Zwölffingerdarmoperationen beschrieben. Die häufigsten Gründe für Operationen am Leerdarm und am Krummdarm sind Entzündungen (Morbus Crohn), Darmverschlüsse wegen Verwachsungen oder Tumoren sowie Dünndarmblutungen oder Durchblutungsstörungen des Dünndarms. Meistens genügt es, den von der Erkrankung betroffenen Dünndarmteil zu entfernen (Segmentresektion). Manchmal ist jedoch auch ein künstlicher Dünndarmausgang (Stoma) nach aussen durch die Bauchdecke notwendig.
Welche Vorbereitungen werden getroffen?
Für die genaue Diagnosestellung werden verschiedene Untersuchungen wie Ultraschalluntersuchung, Computertomographie oder Dünndarmspiegelung durchgeführt. Vor der Operation finden die allgemein üblichen Abklärungen wie Blutuntersuchung, Blutdruckmessung und EKG, statt.
Allfällige Blutverdünner müssen vor dem Eingriff abgesetzt werden. Eine Dünndarmoperation wird in Vollnarkose durchgeführt. Für den Eingriff muss man entsprechend nüchtern sein.
Wie wird die Operation durchgeführt?
Sowohl die Teilentfernung des Dünndarms (Segmentresektion) wie auch die Anlegung eines künstlichen Darmausganges werden in der Regel mit der minimalinvasiven Schlüssellochchirurgie (Laparoskopie) durchgeführt.
Segmentresektion des Dünndarms
Beim minimalinvasiven Vorgehen mit dem Laparoskop werden über mehrere kleine Hautschnitte eine Kamera und chirurgische Instrumente durch die Bauchdecke in den Bauchraum eingeführt. Der von der Erkrankung betroffene Teil des Dünndarms wird dann abgelöst, herausgeschnitten und entfernt. Anschliessend werden die beiden Enden, wo der Dünndarmteil herausgeschnitten wurde, mit einer Naht verbunden (Dünndarmanastomose).
Dünndarmstoma
Die Anlegung eines künstlichen Dünndarmausgangs (Dünndarmstoma) kann aus unterschiedlichen Gründen notwendig werden. Manchmal muss der verbliebene Dünndarm vorübergehend geschont werden. Deshalb wird dann zur Darmentlastung ein temporäres Dünndarmstoma angelegt. In gewissen Fällen können aber die Darmenden nach der Entfernung des Dünndarms nicht mehr miteinander verbunden werden. In einer solchen Situation ist ein dauerhafter, künstlicher Darmausgang unausweichlich.
Beim Dünndarmstoma wird das Dünndarmende durch die Bauchdecke gezogen und an der Haut fixiert. Aus dem Darmende wird dann eine Öffnung (Stoma) geformt, an die der Stomabeutel angeschlossen wird. Der Beutel fängt den flüssigen Stuhl auf und muss regelmässig gewechselt werden.
Wie sieht die Erfolgsquote der Behandlung aus?
Die Erfolgsquote der Behandlung hängt von der Grunderkrankung ab. Bei Darmverschlüssen wegen Verwachsungen oder gutartigen Tumoren bietet die Teilresektion gute Heilungschancen. Verschlüsse oder Fistelbildungen bei Morbus Crohn können mit einem Eingriff behoben werden, die Grunderkrankung wird dadurch allerdings nicht geheilt.
Was sind die Komplikationen oder Risiken der Behandlung?
Wie bei allen Operationen kann es gelegentlich zu Nachblutungen, Nervenverletzungen oder Infektionen kommen. Mitunter funktioniert die Darmverbindung (Anastomose) nicht wie gewünscht und eine erneute Operation wird zur Behebung dieser Fehlfunktion notwendig.
Beim Stoma kann es in seltenen Fällen zu Durchblutungsstörungen des Stomas, zu Abszessen oder zu einer Rückziehung des Stomas unter die Haut kommen.
Wie geht es nach dem Eingriff weiter?
Nach der Operation erfolgt die Überwachung im Aufwachraum. Drainagen werden üblicherweise nach 1 bis 2 Tagen wieder entfernt. Der Nahrungsaufbau erfolgt schonend und schrittweise. Der Spitalaufenthalt dauert normalerweise 3 bis 5 Tage. Nach der Operation sollten grössere körperliche Anstrengungen für 6 bis 8 Wochen vermieden werden.
Der Verlauf der Heilung wird in regelmässigen Kontrolluntersuchungen überprüft. Stomaträger erhalten eine Schulung, wie Sie mit dem künstlichen Darmausgang umgehen und diesen pflegen können. Am Anfang kann die Ausscheidungsmenge von Flüssigkeit über das Stoma 4 bis 5 Liter pro Tag betragen. Während dieser Zeit muss auf die Zufuhr von genügend Flüssigkeit geachtet werden. Manchmal ist dazu eine Infusion notwendig und die Flüssigkeitsausscheidung muss mit Medikamenten reduziert werden. Mit der Zeit sollte sich die Flüssigkeitsausscheidung über das Stoma auf ½ bis 1 Liter pro Tag reduzieren. Nach einer gewissen Anpassungs- und Gewöhnungszeit sind im Allgemeinen alltägliche Verrichtungen, Sport-und Freizeitaktivitäten ohne Einschränkung wieder möglich. Wenn sich der Flüssigkeitsverlust bei einem künstlichen Darmausgang auf das normale Mass reduziert hat, gibt es keinerlei Einschränkungen mehr bezüglich des Ess- oder Trinkverhaltens.
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