Tumore in der Nebenniere führen zu einer Überproduktion von Hormonen wie Adrenalin oder Cortisol. Dies macht eine chirurgische Entfernung der Nebennieren oft notwendig. Nur so kann die Nebennierenüberfunktion gestoppt werden. Heute wird diese Operation bevorzugt mit der minimalinvasiven Laparoskopie-Technik durchgeführt.
Die Nebennieren sind Hormondrüsen, die sich an den oberen Bereich der Nieren anlagern. Sie produzieren wichtige Hormone wie Adrenalin, Aldosteron, Cortisol oder Testosteron. Bei Nebennierentumoren kann es zu einer Überproduktion dieser Hormone kommen. Die Überproduktion von Cortisol verursacht das Cushing-Syndrom. Wird zuviel Aldosteron produziert, spricht man vom Conn-Syndrom. Eine Überproduktion von Adrenalin kommt durch einen speziellen Tumor, das Phäochromozytom, zu Stande. Die Überproduktion der Nebenierenhormone führt zu schwerwiegenden Beschwerden wie Blutdruckerhöhung, Herzrhythmusstörungen, Müdigkeit, Muskelschwäche oder gesteigertem Durst. Tumore der Nebennieren müssen daher in der Regel chirurgisch entfernt werden, unabhängig davon, ob sie gutartig oder bösartig sind.
Welche Vorbereitungen werden getroffen?
Mit Blutuntersuchung und Urinuntersuchungen wird die Überfunktion der Nebennieren diagnostiziert. Die genaue Lage des Tumors in den Nebennieren wird mit Ultraschall, Computertomographie, MRI oder einer speziellen radiologischen Untersuchung, der Szintigraphie, festgestellt.
Liegt ein erhöhter Blutdruck vor, so muss dieser vor der Operation behandelt werden, um Blutdruckkrisen während der Operation zu verhindern.
Wie vor Operationen üblich müssen allfällige Blutverdünner vorher abgesetzt werden. Die Operation wird in Vollnarkose durchgeführt. Für den Eingriff muss man entsprechend nüchtern sein.
Wie wird die Operation durchgeführt?
Die Nebennieren-Operation wird in Vollnarkose durchgeführt. Je nach Situation erfolgt der Zugang zu den Nebennieren über einen Bauschnitt (Laparotomie) oder einen Schnitt in der Flanke. Am häufigsten wird der Eingriff jedoch mit einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) vorgenommen. Bei diesem minimalinvasiven Verfahren werden eine Videokamera und chirurgische Instrumente über kleine Einschnitte in den Bauchraum eingeführt.
Je nach Art des Tumors und Ausmass der Erkrankung wird die Nebenniere komplett entfernt (Totale Adrenalektomie) oder nur teilweise (partielle Adrenalektomie). In der Regel sind die Nebennieren aber nur auf einer Seite betroffen und die Nebennierenentfernung kann auf die befallene Seite beschränkt werden. Bei Nebennierenkarzinomen, die jedoch äusserst selten sind, ist manchmal eine Ausdehnung der Operation auf benachbarte Organe wie Nieren oder Leber erforderlich.
Wie sieht die Erfolgsquote der Behandlung aus?
Die Heilungschancen und die Prognose nach einer Nebennierenoperation hängen von der Art der Grunderkrankung ab. Bei überwiegend gutartigen Tumoren wie dem Nebennierenadenom oder dem Phäochromozytom ist mit der chirurgischen Entfernung die Erkrankung normalerweise geheilt. Bei bösartigen Tumoren wie dem Nebennierenkarzinom oder bei Nebennierenmetastasen hängt die Prognose von der Ausbreitung und der Aggressivität des Tumors ab.
Was sind die Komplikationen oder Risiken der Behandlung?
Wie bei allen Operationen können mitunter Infektionen, Nervenverletzungen, Nachblutungen oder Blutgerinnsel auftreten. Gelegentlich kommt es nach der Operation zu Verwachsungen im Bauchraum. Beim Phäochromozytom kann es in seltenen Fällen während der Operation zu einem Blutdruckanstieg mit bedrohlichen Kreislaufproblemen kommen.
Wie geht es nach dem Eingriff weiter?
Wie nach Baucheingriffen üblich erfolgt nach der Operation eine Überwachung der Darmfunktionen und der Harnausscheidung. Bei unauffälligem Verlauf kann man im Allgemeinen nach 4 bis 5 Tagen das Spital wieder verlassen.
Zu Hause sollte man grössere körperliche Anstrengungen in den ersten 2 bis 3 Wochen jedoch vermeiden. Nach einseitiger Adrenalektomie ist meist keine Hormonsubstitution notwendig, da die Nebennieren auf der anderen Seite noch genügend Hormone produzieren. Bei beidseitiger Nebennierenentfernung müssen die Hormone, insbesondere das Cortisol, lebenslang ersetzt werden.
Die Nachbehandlung bei der Entfernung von bösartigen Tumoren richtet sich nach dem Stadium der Krebserkrankung. Allenfalls ist eine Strahlentherapie oder eine Chemotherapie notwendig.
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