Ist der Thymus von einem Tumor befallen, muss die Thymusdrüse chirurgisch entfernt werden. Eine spezielle Indikation für die Thymusentfernung liegt bei der Myasthenia gravis Erkrankung vor. Der Thymus ist bei dieser Erkrankung an der Bildung von Antikörpern beteiligt, die wiederum zu einer Muskelschwäche führen. Heute wird die Thymusoperation häufig mit der minimalinvasiven Thorakoskopie Methode durchgeführt.
Der Thymus ist ein Organ, das zum Immunsystem gehört und vor allem im Kindesalter wichtig ist für die Entwicklung von Abwehrzellen. Er liegt hinter dem Brustbein im Mittelraum (Mediastinum) des Brustkorbes in direkter Nachbarschaft zum Herzen. Im Erwachsenenalter verkleinert sich der Thymus und besteht fast nur noch aus Fettzellen. Er übernimmt dann auch keine eigentliche Funktion mehr. Allerdings können sich Tumore im Thymus bilden. Die meisten davon sind gutartig und werden Thymom genannt. Die bösartige Variante, der Thymuskrebs, betrifft nur ca. 15% der Thymustumore. Mit der Zeit können sich aber auch gutartige Tumore zu Krebstumoren entwickeln. Eine chirurgische Entfernung (Thymektomie) ist deshalb bei Thymustumoren immer notwendig.
Die Myasthenia gravis ist eine schwere Muskelerkrankung, die im Zusammenhang mit dem Thymus steht. Die Krankheit wird ausgelöst durch Antikörper, die unter anderem im Thymus gebildet werden. Deshalb wird oft auch bei der Myasthenia gravis eine Thymektomie vorgenommen.
Welche Vorbereitungen werden getroffen?
Bei Tumoren des Thymus wird eine Computertomographie (CT) oder ein MRI durchgeführt. Mit diesen Untersuchungen können die Lage, die Grösse sowie das Wachstumsverhalten des Tumors bestimmt werden. Bei der Myasthenia Erkrankung werden zusätzlich Blutuntersuchungen und Muskeluntersuchungen durchgeführt.
Wie vor Operationen üblich, müssen allfällige Blutverdünner vorher abgesetzt werden. Die Operation wird in Vollnarkose durchgeführt. Für den Eingriff muss man entsprechend nüchtern sein.
Wie wird die Operation durchgeführt?
Die früher angewendete offene Operation mit Spaltung des Brustbeins (Sterniotomie) wird heute eher selten eingesetzt. Meist erfolgt die Thymusentfernung mit dem minimalinvasiven Thorakoskopie Verfahren. Dabei werden über kleine Hautschnitte Kamera und Instrumente zwischen den Rippen in den Brustraum eingeführt. In einigen Zentren wird ein Operationsroboter, der da Vinci-Roboter, für diese Operation eingesetzt.
Unter Kamerasicht wird der Thymus vorsichtig losgelöst und entfernt. Dabei inspiziert man gleichzeitig auch das umliegende Gewebe im Mediastinum und allfällige verdächtige Veränderungen werden ebenfalls entnommen. Stellt sich unter der Thorakoskopie heraus, dass der Tumor zu stark in das umliegende Gewebe eingewachsen ist, ist manchmal der Wechsel auf eine offene Operation erforderlich.
Zum Schluss wird ein Drainageschlauch eingelegt und die Operationswunden werden mit einer Naht geschlossen. Der Eingriff dauert je nach Situation zwischen 2 bis 3 Stunden.
Wie sieht die Erfolgsquote der Behandlung aus?
Bei gutartigen Tumoren sind die Erfolgschancen nach der Thymusentfernung sehr gut. Bei Krebserkrankungen hängen die Heilungschancen von der Ausdehnung und dem Stadium der Krebserkrankung ab.
Die Thymusoperation bei Myasthenia gravis führt etwa bei 80% der Betroffenen zu einer Besserung der Beschwerden.
Was sind die Komplikationen oder Risiken der Behandlung?
Die thorakoskopische Thymusentfernung ist ein komplikationsarmer Eingriff. Wie bei allen Operationen können mitunter Infektionen, Nervenverletzungen, Nachblutungen oder Blutgerinnsel auftreten.
Wie geht es nach dem Eingriff weiter?
Nach der Operation ist während ein paar Stunden eine Beobachtung der Herzkreislauf- und Atemfunktionen auf der Überwachungsstation notwendig. Der Drainageschlauch kann in der Regel nach 1 bis 2 Tagen bereits entfernt werden. Der gesamte Spitalaufenthalt dauert jedoch normalerweise 3 bis 4 Tage. Nach einer offenen Operation mit Sterniotomie dauert der Heilungsverlauf etwas länger. Grössere körperliche Anstrengungen sollten in den ersten 2 bis 3 Wochen vermieden werden.
Bei bösartigen Tumoren erfolgt je nach Art und Stadium der Erkrankung manchmal eine Strahlentherapie oder eine Chemotherapie.
Bei Myasthenia gravis wird die medikamentöse Behandlung der Erkrankung weitergeführt und es sind regelmässige Kontrollen erforderlich.
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