Klinik Belair leitet Konsultationsverfahren ein - Medienmitteilung
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Die zur Hirslanden-Gruppe gehörende Schaffhauser Privatklinik Belair hat das Verfahren zur Konsultation der Arbeitnehmenden im Hinblick auf eine mögliche Betriebsschliessung eingeleitet. Damit wird allen Beteiligten ermöglicht, Alternativvorschläge einzureichen, wie die Folgen einer allfälligen Schliessung gemildert werden könnten oder eine Klinikschliessung abzuwenden wäre. Der Schritt erfolgt vor dem Hintergrund zunehmend erschwerter regulatorischer Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen. Das Konsultationsverfahren mit offenem Ausgang dauert bis zum 21. Juni 2019 – ein entsprechender Sozialplan steht in Ausarbeitung. Die kleine, renommierte Klinik mit 28 Betten beschäftigt rund 120 Mitarbeitende. Das Hirslanden Praxiszentrum am Bahnhof Schaffhausen wird unabhängig vom Ausgang des Konsultationsverfahrens weitergeführt.
In Folge der sich verändernden regulatorischen Rahmenbedingungen, insbesondere Tarifsenkungen und der Verschiebung von Behandlungen in den ambulanten Bereich, stehen gerade kleinere Spitäler wie die Klinik Belair mit lediglich 28 Betten, limitierten kantonalen Leistungsaufträgen in einem kleinem Einzugsgebiet ohne direkte Anbindung an ein Grundversorgungsspital mit Notfall unter erhöhtem operativem und wirtschaftlichem Druck. Der anstehende Weggang von mehreren Ärzten vor diesem Hintergrund wird zudem einen Rückgang der Patientenzahlen um rund die Hälfte verursachen. Dem Entscheid zur Einleitung des Konsultationsverfahrens ging eine intensive Evaluation verschiedener Szenarien voraus, welche es der Klinik Belair AG ermöglicht hätten, ihre Tätigkeit für die Schaffhauser Patientinnen und Patienten fortzuführen. Die geprüften Optionen und Kooperationsmöglichkeiten erwiesen sich bis heute indessen als nicht erfolgsversprechend, weshalb sich der Verwaltungsrat der Klinik Belair AG zur Einleitung des Konsultationsverfahrens entschieden hat.
«Es trifft mich persönlich sehr, wenn ich an das langjährige, erfolgreiche Bestehen dieser sehr kleinen, aber renommierten Klinik mit ihrem engagierten und kompetenten Team denke», sagt Peter Werder, Direktor der Klinik Belair AG. «Umso mehr werden wir die Zeit der Konsultation nochmals für ein Abwägen von Alternativen zu einer Schliessung nutzen.» Sollte eine Betriebseinstellung unvermeidbar sein, wird den Mitarbeitenden nach Möglichkeit eine Anstellung an einer anderen Klinik der Hirslanden-Gruppe angeboten. Aus gegenwärtiger Sicht werden Entlassungen im Falle einer Schliessung jedoch unvermeidbar sein. «Diese Entwicklung schmerzt uns alle – mich persönlich wie auch die Kolleginnen und Kollegen der Geschäftsleitung des Belair», sagt Daniel Liedtke, Verwaltungsratspräsident der Klinik Belair AG und CEO der Privatklinikgruppe Hirslanden. Ein entsprechender Sozialplan für die diversen Gruppen von Mitarbeitenden steht in Ausarbeitung.
Das Hirslanden Praxiszentrum am Bahnhof Schaffhausen ist von diesem Schritt ausgenommen und wird unabhängig von einer möglichen Betriebseinstellung der Klinik Belair weitergeführt. Hirslanden wird damit im Kanton Schaffhausen auf jeden Fall präsent bleiben und Patientinnen und Patienten auch weiterhin Zugang zum medizinischen Netzwerk der Klinikgruppe ermöglichen.
Informationen für Medienschaffende:
Am Dienstag, 4. Juni 2019, 13:00 Uhr, findet im Vortragssaal der Klinik Belair eine Medienkonferenz statt. Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir erst im Anschluss an diese Veranstaltung auf individuelle Medienanfragen eingehen können.
Per Stichtag 31. März 2019 umfasst die Privatklinikgruppe Hirslanden 18 Kliniken in 11 Kantonen, viele davon mit einem ambulanten Chirurgiezentrum und einer Notfallstation. Sie betreibt zudem 3 ambulante Praxiszentren, 2 ambulante Operationszentren, 17 Radiologie- und 5 Radiotherapieinstitute. Die Gruppe zählt 2‘303 Belegärzte sowie 10’442 Mitarbeitende, davon 510 angestellte Ärzte. Hirslanden ist die führende Privatklinikgruppe und das grösste medizinische Netzwerk der Schweiz und weist im Geschäftsjahr 2018/19 einen Umsatz von 1‘778 Mio. Franken aus. Per Stichtag 31.3.2019 wurden in der Gruppe 106‘851 Patienten an 479‘631 Pflegetagen stationär behandelt. Der Patientenmix setzt sich aus 48.7% grundversicherten Patienten, 29.5% halbprivat und 21.8% privat Versicherten zusammen.
Die Privatklinikgruppe Hirslanden steht für erstklassige medizinische Qualität, gewährleistet durch hoch qualifizierte Fachärzte mit langjähriger Erfahrung. Hirslanden differenziert sich im Markt als Systemanbieter: interdisziplinäre medizinische Kompetenzzentren und spezialisierte Institute ermöglichen optimale und individuelle Behandlung auch hochkomplexer Fälle. Die Privatklinikgruppe Hirslanden formierte sich 1990 aus dem Zusammenschluss mehrerer Privatkliniken und ist seit 2007 Teil der internationale Spitalgruppe Mediclinic International plc, die an der Londoner Börse kotiert ist.