Die Entwicklung Ihres Babys ist abgeschlossen, es hat sich wahrscheinlich auch schon mit dem Kopf nach unten gedreht. Es sind nur noch ca. 4 Wochen bis zur Geburt. Sie können sich mit Übungen für Ihren Beckenboden vorbereiten.
Ihr Baby in der 36. SSW
Die meisten Babys haben sich in der 36. SSW bereits gedreht und liegen mit dem Kopf nach oben im Becken der Mutter. Sollte das noch nicht der Fall sein kann Ihr Frauenarzt zwischen der 36. und 38. SSW eine sogenannte äussere Wendung in Erwägung ziehen. Ihr Gynäkologe greift das Baby am Kopf und Steiss von aussen an Ihrem Bauch versucht es vorsichtig zu drehen. Sollte das nicht gelingen und sich Ihr Kind in der 38. Schwangerschaftswoche noch immer nicht gedreht haben, wird Ihr Arzt Ihnen vermutlich zu einem Kaiserschnitt raten.
Wenn Ihr Baby in den Himmel schaut: Spontangeburt bei Sterngucker-Kind?
Falls Ihr Baby bereits mit dem Köpfchen nach unten liegt, aber sein Gesicht in Richtung Ihres Bauches statt in Richtung Ihres Rückens zeigt, spricht man von einem Sterngucker-Kind (das Gesicht zeigt quasi nach oben in den Himmel). In diesem Fall ist eine natürliche Geburt möglich, es könnte aber zu Komplikationen kommen. Ihr Arzt und Ihre Hebamme werden Sie entsprechend beraten.
SSW 36: Fertig entwickelt, jetzt nur noch wachsen
Ihr Baby ist praktisch bereit, das Licht der Welt zu erblicken. Es misst in der 36. SSW etwa 48 cm und wiegt um die 2700 Gramm. Würde es in der 36. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen, wäre es ein spätes Frühchen und könnte ohne intensivmedizinische Betreuung überleben. Bis zur Vollendung der 37. SSW spricht man noch von einer Frühgeburt.
In den nächsten 4 Wochen bis zur Geburt legt Ihr Kind noch deutlich an Gewicht zu. Bis zu 250 g kann es jetzt pro Woche zunehmen. Seine Lunge ist mittlerweile vollständig entwickelt.
Da Ihr Baby kaum noch Platz in Ihrem Bauch hat, werden seine Tritte fester. Vielleicht sehen Sie auch mal, wie sich eine kleine Faust oder ein kleiner Fuss durch Ihre Bauchdecke wölbt und einen kleinen Knubbel erzeugt. Bald halten Sie die kleinen Hände und Füsse in Ihren Armen.
36. Schwangerschaftswoche: Das passiert in Ihrem Körper
Die 36. SSW ist die letzte Woche des 9. Monats, ab jetzt sind es noch etwa 4 Wochen bis zum errechneten Geburtstermin.
Ihre Gebärmutter hat spätestens in dieser Woche ihre höchste Position, direkt unter dem Rippenbogen, erreicht. Ab jetzt geht es bergab: Die einsetzenden Senkwehen drücken Ihr Baby und den ganzen Bauch nach unten. Durch das Absenken wird die Muskulatur Ihres Beckenbodens noch stärker belastet. Mit Dehnungsübungen und einer speziellen Beckenbodengymnastik können Sie einer möglichen späteren Blasenschwäche vorbeugen und sich auf die Geburt vorbereiten.
Noch 4 Wochen bis zum Termin: Wie merke ich, wenn es losgeht?
Der Countdown läuft, nicht mehr lange und Ihr Kind kommt zur Welt. Rechnerisch sind es jetzt noch etwa 4 Wochen bis zum Termin, allerdings kommen nur etwa 4% der Kinder tatsächlich am errechneten Geburtstermin zur Welt. Die meisten anderen erblicken in den 2 Wochen davor oder 2 Wochen danach das Licht der Welt. Es ist also durchaus wahrscheinlich, dass Ihr Baby vor dem Termin kommt.
Würde es in der 36. Schwangerschaftswoche geboren werden, wäre es zwar noch ein Frühchen, könnte aber gut alleine überleben. Sie können sich also schon mal vorbereiten und auf die Signale Ihres Körpers hören.
Von was genau und wie die Geburt ausgelöst wird, ist bis heute nicht völlig geklärt. Ihr Baby sendet wohl aber einen Stoff an die Gebärmutter aus, der das Signal setzt: Ja, ich möchte jetzt zur Welt kommen. Die häufigsten Anzeichen, dass die jetzt wohl Geburt beginnt, sind:
- Platzen der Fruchtblase (oder auch Blasensprung genannt)
- Regelmässige Wehen und kürzer werdende Abstände zwischen den Kontraktionen
- Abgang des Schleimpfropfes, der den Muttermund bis jetzt verschlossen hielt
Informieren Sie sich auf unserer Seite zur natürlichen Geburt über die Zeichen, auf die Sie achten sollten und den Ablauf der Geburt selbst.
Symptome in der 36. Schwangerschaftswoche
- Ziehen im Bauch: Die Senk- und Übungswehen können in der 36. Schwangerschaftswoche vermehrt auftreten, was Sie durch ein Ziehen im Unterleib, ähnlich dem von Regelschmerzen, spüren können.
- Ihr Bauch senkt und verformt sich: Vielleicht merken Sie auch schon die Auswirkungen der Senkwehen und Ihr Bauch bewegt sich etwas nach unten. Durch die kräftigen Tritte Ihres Babys kann er sich auch regelmässig verformen. Das sieht manchmal sieht lustig aus, geniessen Sie die sichtbare Nähe zu Ihrem Schatz.
- Harndrang: Vielleicht müssen Sie nachts sehr oft raus und brauchen auch tagsüber immer ein WC in Ihrer Nähe. Ihre Gebärmutter und Ihr Baby drücken ganz schon auf Ihre Blase, in der kommenden Zeit sogar noch stärker, wenn sich der Bauch senkt. Sie sollten trotzdem weiterhin viel trinken. Achten Sie im Alltag darauf, dass immer eine Toilette erreichbar ist.
Unsere Tipps für die 36. Schwangerschaftswoche
- Beckenbodengymnastik: Ihr Beckenboden ist in den letzten 36 Schwangerschaftswochen stark beansprucht worden und während der Geburt wird er einem enormen Druck standhalten. Sie unterstützen ihn, wenn Sie jetzt schon anfangen, Beckenbodengymnastik zu machen.
- Kinderarzt: Haben Sie schon einen Kinderarzt für Ihr Baby ausgesucht? Wenn nicht, können Sie sich informieren und schon mal einen geeigneten Arzt aussuchen. Ihr Baby wird in den ersten Wochen und Monaten öfters untersucht, es ist gut von Anfang an, jemanden zu haben, mit dem man sich wohl und gut aufgehoben fühlt.
- Rückenlage: Vermutlich schlafen Sie schon lange nicht mehr auf dem Rücken, ab der 36. SSW sollten Sie die Rückenlage bewusst vermeiden, damit Ihr Bauch nicht zu stark auf Ihre Hohlvene (Vena Cava) drückt und dadurch Sie oder Ihr Baby gefährden kann.