Die 34. Schwangerschaftswoche (34. SSW)

Ab der 34. Schwangerschaftswoche ist Ihr Kind prinzipiell überlebensfähig. Es ist fertig entwickelt und muss nur noch zunehmen und etwas wachsen. Würde Ihr Kind jetzt zur Welt kommen, gälte es zwar noch als Frühchen. Es hätte aber es eine Überlebenschance von über 90%.

In der 34. SSW misst Ihr Baby 43 – 46 cm und wiegt zwischen 2100 und 2300 Gramm. In den kommenden 6 Wochen bis zur Geburt wird es noch einiges an Gewicht und Grösse zulegen. Das merken Sie auch an Ihrem weiter-wachsenden Bauch, der jetzt vermutlich doch öfter mal im Weg ist.

Die Knochen Ihres Babys verstärken sich weiterhin. Für den Skelettaufbau benötigen sie zusätzliches Kalzium, was dazu führen kann, dass der Kalzium-Spiegel im Blut Ihres Kindes höher ist als Ihr eigener. Nehmen Sie deshalb jetzt viele Milchprodukte zu sich oder decken Sie Ihren erhöhten Bedarf mit Kalzium-Brausetabletten.

Dank der dünner werdenden Bauchdecke gelangt immer mehr Licht in Ihren Bauch. Das hilft Ihrem Baby, immer besser zwischen Tag und Nacht zu unterscheiden und so einen eignen Rhythmus aus Aktivität und Ruhe zu finden.

Ihr Baby kann sich jetzt kratzen

Auch die kleinen Fingernägel Ihres Babys sind in der 34. SSW fertig entwickelt. Sie bedecken jetzt das gesamte Nagelbett und ragen vielleicht sogar ein Stückchen drüber hinaus. Ihr Baby kann sich jetzt also theoretisch in Ihrem Bauch kratzen.  

Tatsächlich kommen viele Kinder mit etwas längeren Nägeln zur Welt. Geschnitten werden diese aber erst ca. 5-6 Wochen nach der Geburt. Vorher sind sie noch zu weich und das zarte Nagelbett könnte beim Schneiden verletzt werden.

Ihr Baby wird immer schwerer und in Ihrem Bauch ist immer weniger Platz. Dadurch werden die Tritte Ihres Kindes womöglich stärker, manchmal tun sie vielleicht sogar weh.

Ihr Bauch wird praller und das wird bis zur Geburt auch so weitergehen. Vielleicht verändert sich jetzt auch Ihr Bauchnabel. In den letzten Wochen der Schwangerschaft kann er sich nach aussen wölben. Vielleicht zieht oder juckt das auch ein wenig. Das liegt daran, dass die Haut sich so stark spannt. Cremen Sie die beanspruchte Haut regelmässig ein.

Vielleicht haben Sie jetzt auch schon Senkwehen. Diese sind harmlos und öffnen noch nicht den Muttermund. Sie verhelfen Ihrem Baby, die richtige Position für die Geburt einzunehmen. Durch die Senkwehen rutscht das Köpfchen Ihres Kindes in Ihr Becken. Senkwehen sollten keine Schmerzen verursachen, Sie können aber ein wenig ziehen.

Zeit zu packen: Die Kliniktasche

Sie sind in der 34. Schwangerschaftswoche, also im 9. Monat Ihrer Schwangerschaft. Jetzt sind es noch 6 Wochen bis zum errechneten Geburtstermin. In rund 10% aller Schwangerschaften kann die Fruchtblase allerdings platzen, bevor die Geburtswehen einsetzen. In einem solchen Fall wird Ihr Arzt innerhalb von 24 Stunden die Geburt einleiten, um das Risiko einer Infektion zu verringern. 

Auch wenn es nur in wenigen Fällen vorkommt, ist es ratsam, sich auf eine verfrühte Geburt vorzubereiten. Packen Sie doch jetzt schon Ihren Klinikkoffer und denken Sie dabei auch an die Formalitäten wie Ihren Mutterschaftsausweis (falls vorhanden), das Familienbüchlein und eventuelle Fragebögen der Klinik.

• Übelkeit: In Ihrem Bauch ist es eng, er ist schwer und drückt auf den Magen-Darm-Trakt. Dadurch könnten Sie wieder unter Übelkeit leiden. Versuchen Sie Ihr Verdauungssystem nicht zusätzlich zu belasten und essen Sie nur kleine Mahlzeiten, dafür öfter am Tag.
  
• Bauchschmerzen: Auch kann der schwere Bauch Schmerzen oder ein Ziehen verursachen. Ihre Bänder dehnen sich und haben nicht mehr die Stabilität, wie vor der Schwangerschaft.
• Schlechter Schlaf: Viele Schwangere schlafen in den letzten Wochen vor der Geburt nicht mehr sehr gut. Es ist unbequem, das Baby boxt und vielleicht sind Sie auch nervös anlässlich des bevorstehenden Ereignisses. Versuchen Sie zu kurze Nächte durch Ruhephasen am Tag auszugleichen. 

1. Kliniktasche: Sie befinden sich nun im Endspurt Ihrer Schwangerschaft und es könnte auch schon früher losgehen. Packen Sie schon mal Ihre Kliniktasche und stellen Sie sicher, dass Sie alles haben, was Sie brauchen.
   
2. Mit Geburt vertraut machen: Falls Sie das nicht eh schon gemacht haben, könnten Sie sich nun langsam mental auf die Geburt einstellen. Machen Sie sich mit dem Ablauf der Geburt vertraut und sprechen Sie auch mit Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Hebamme drüber.
   
3. Sex im 9. Monat: Geschlechtsverkehr ist die gesamte Schwangerschaft über unbedenklich und steigert nicht das Risiko einer Frühgeburt. Allerdings kann es mit dem grossen Bauch etwas ungelenkig werden. Wenn Sie sich danach fühlen und eine angenehme Position finden, können Sie die Zweisamkeit ruhig geniessen.
   
4. Kalzium: Ihr Baby braucht jetzt ordentlich Kalzium für sein Knochenwachstum. Essen Sie deswegen viele Milchprodukte oder decken Sie den Bedarf durch Kalzium-Brausetabletten.