Aktuell sind der jährliche Vorsorgeuntersuch sowie die Mammografie alle zwei Jahre für Frauen über 50 Jahre der Standard. Es sind Entwicklungen im Gange, welche die oft als unangenehm oder schmerzhaft empfundene Mammografie ablösen könnten. Und ganz allgemein sorgen neue Therapien und Medikamente für Fortschritte bei der Brustkrebsbehandlung.
"Ich (55 Jahre) gehe regelmässig zur Vorsorgeuntersuchung und alle zwei Jahre zur Mammografie, die ich als sehr belastend empfinde. Ist dies alle zwei Jahre notwendig?"
Im Moment sind die jährliche Vorsorgeuntersuchung und die Mammografie alle zwei Jahre für Frauen ab 50 Jahren der Standard. Natürlich gibt es noch weitere Untersuchungsmöglichkeiten wie etwa den Ultraschall oder das MRI für spezielle Fragestellungen, aber die sinnvolle Standardbildgebung erfolgt mit der Mammografie.
In einigen Kantonen werden Frauen ab 50 automatisch über ein Mammografie-Screeningprogramm aufgeboten. Auch im Aargau soll ein solches Screening zum Einsatz kommen, an der Umsetzung wird noch gearbeitet. Da mit zunehmendem Alter das Krebsrisiko steigt, ist eine regelmässige Untersuchung absolut sinnvoll. Veränderungen in der Brust werden in rund 20 Prozent der Fälle über die Mammografie entdeckt, noch häufiger jedoch von den Frauen selbst. Es wird empfohlen, einmal im Monat die eigene Brust bis hin zur Achselhöhle gut abzutasten und die Haut auf Veränderungen zu beobachten. Junge Frauen sollten die Selbstuntersuchung jeweils nach der Menstruation tun. Es gibt Veränderungen (etwa Verkalkungen), die man nicht sieht oder spürt – die werden mittels Mammografie erkannt. Die gute Nachricht:
Es gibt bereits erste Prototypen zur Brustbildgebung, mit denen die Brust bei der Untersuchung nicht mehr zusammengedrückt werden muss. Allerdings wird es noch eine Weile dauern, bis diese neue Generation von Geräten, die auch eine dreidimensionale Darstellung des Gewebes erlauben, zum Einsatz kommen. "Aus diesen Gründen sind die Standarduntersuchungen, die Sie jährlich bzw. alle zwei Jahre machen, im Moment die geeignetsten", sagt PD Dr. Nik Hauser, Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe und Klinischer Direktor des Brust Zentrums der Hirslanden Klinik Aarau.
Neue Möglichkeiten der Behandlung
Nicht nur die Bildgebung soll in einigen Jahren angenehmer und verbessert werden, sondern auch in Sachen Medikamente und Therapien hat sich einiges getan. Beispielsweise kann bei einer neu diagnostizierten Brustkrebserkrankung der Beginn der Behandlung aus einer Chemotherapie (teilweise in Kombination mit einer Antikörper- oder Immuntherapie) bestehen mit dem Ziel, den Tumor schrumpfen zu lassen. Der Tumor wird mit dieser Vorbehandlung eliminiert, und im Anschluss erfolgt die Operation, um festzustellen, ob der Tumor vollständig verschwunden ist. Aktuell untersuchen Studien, ob in Zukunft eventuell in gewissen Situationen sogar auf eine nachfolgende Operation verzichtet werden kann.
Massgeschneiderte Angebote
Die Therapiemöglichkeiten einer Brustkrebserkrankung haben sich über die letzten Jahre stark verbessert. Das Ziel ist immer, die Frauen vollständig von der Krankheit zu heilen und zu verhindern, dass der Krebs Metastasen in der Leber, der Lunge oder in den Knochen ausbildet. Solche Metastasen können nicht mehr geheilt werden, aber dank neuer Medikamente kann auch eine metastasierte Erkrankung häufig über viele Jahre stabil gehalten werden. Zusätzlich ermöglichen massgeschneiderte Angebote wie beispielsweise das Onko-Reha-Programm betroffenen Frauen ihre Lebensqualität zu verbessern und so wieder in ihren Alltag zurückzukehren.
Brustkrebsmonat mit Konzert
"Pink Sound" ist eine Veranstaltungsreihe der Krebsliga Aargau. In diesem Rahmen wird es am 24. Oktober 2024 um 19 Uhr in der Cafeteria der Hirslanden Klinik Aarau ein Konzert geben. Dort wird
Finnja Kägi auftreten (bekannt unter dem Künstlernamen Fenna Broxade), die seit August 2024 auf der Onkologieabteilung der Klinik arbeitet und ihre ersten Eindrücke in einem Song für die Hirslanden Klinik Aarau verarbeitet hat.