Dank moderner Testmöglichkeiten kann Brustkrebs immer gezielter behandelt werden. So kann bei einem Teil der Patientinnen heute auf eine Chemotherapie verzichtet werden. Das Brust Zentrum der Hirslanden Klinik Aarau bietet jeder Betroffenen eine auf sie abgestimmte Beratung, Betreuung und Therapie.
Ich (w, 68) kenne ein paar Frauen, die - wie ich vor ein paar Jahren - an Brustkrebs erkrankt sind. Was auffällt: Die Therapie ist heute anders und sehr unterschiedlich. So mussten nicht alle wie ich eine "Chemo" über sich ergehen lassen. Wovon ist das abhängig?
Obwohl Brustkrebs nach wie vor eine sehr ernsthafte Erkrankung ist, gibt es doch auch Grund zu Hoffnung und Zuversicht. In den letzten Jahrzehnten wurden in der Therapie nämlich markante Fortschritte erzielt. Tatsache ist, dass heute über alle Brustkrebsarten gesehen die Heilungsrate bei früher Diagnose über 90 % liegt. Zur wichtigen Früherkennung sind Selbstkontrolle (Abtasten der Brust) und regelmässige frauenärztliche Kontrolluntersuchungen (mit Mammografie ab 50) von zentraler Bedeutung.
Die Formulierung "alle Brustkrebsarten" deutet es an: Brustkrebs ist nicht gleich Brustkrebs. Die Krankheit äussert sich sehr vielseitig und komplex. Deshalb haben Frauen in Ihrem Bekanntenkreis unterschiedliche Therapien erhalten. Frauen mit einer Brustkrebserkrankung sollten sich aber ohnehin nicht mit anderen vergleichen. Das verunsichert nur zusätzlich. Für die zum Einsatz kommenden Therapien sind immer die Art und das Stadium einer Brustkrebserkrankung massgebend. Wir konnten in den letzten Jahren die Krebszellen immer detailreicher analysieren und neue Erkenntnisse gewinnen. Eine Folge davon: Die Therapie wird sehr individuell festgelegt. Unter anderem hat das dazu geführt, dass wir gegenüber früher für gewisse Patientinnen öfter einige Therapien reduzieren und damit Nebenwirkungen vermindern können. Für andere Patientinnen kommen dagegen ausgedehntere Therapien zur Anwendung, um ein noch besseres Ansprechen auf die Krebszellen erzielen zu können.
Chemotherapie nicht in jedem Fall nötig
Die Chemotherapie ist je nach Ausgangslage weiterhin zwingend notwendig – aber eben nicht immer. Dank neuer Testmöglichkeiten identifizieren wir immer besser jene Patientinnen, bei denen darauf verzichtet werden kann, ohne dadurch ein Risiko einzugehen. Dies ist ein grosser Fortschritt. Er erspart Betroffenen die gefürchtete "Chemo", begleitet oft von vorübergehendem Haarausfall, der zwar die sichtbarste und vielleicht belastendste, aber nicht die gravierendste Nebenwirkung ist.
Ein Beispiel für die Fortschritte in der Therapie ist der sogenannte HER-2-positive Brustkrebs. Er gehört zu den aggressiveren Arten, und noch vor 20 Jahren war die Prognose für die Patientinnen vergleichsweise schlecht. Doch dann wurden Medikamente entwickelt, mit denen man genau diese Krebsart gezielt und nachhaltig behandeln kann. Nicht nur neue Medikamente brachten Verbesserungen. Operiert wird heute zurückhaltender und dadurch schonender. Der Eingriff erfolgt bei etwa 75 % aller Patientinnen brusterhaltend. Ist das nicht möglich, gibt es immer bessere Techniken für eine Rekonstruktion. Die nach brusterhaltender OP nötige Strahlentherapie wird heute in verkürzter Zeit und gezielter durchgeführt. Das schont das umliegende Gewebe, vor allem Lunge und Herz. Ein neuer Behandlungspfeiler ist die Immuntherapie (sie nutzt das eigene Immunsystem, um Krebszellen zu zerstören). Auch davon können Patientinnen mit gewissen Arten von Brustkrebs profitieren.
Individuelle Beratung und Therapie ist elementar
Aus all dem Gesagten geht hervor, dass jede Frau mit einer Brustveränderung eine genau auf sie abgestimmte Beratung, Betreuung und Therapie erhalten muss. Das bietet das Brust Zentrum der Hirslanden Klinik Aarau schnell und unkompliziert an, samt der ambulanten onkologischen Rehabilitation, die bereits während der Therapie begonnen werden kann und darüber hinaus weitergeführt wird. Wenn eine bösartige Veränderung diagnostiziert wird, sind Spezialistinnen und Spezialisten des Brust Zentrums gefragt, da hier gemeinsam mit allen beteiligten Fachspezialisten die optimale und individuell angepasste Therapiestrategie geplant werden kann. Neben allen hochspezialisierten fachlichen Anforderungen steht dabei immer die Patientin im Zentrum. So vielgestaltig wie sich diese Krankheit äussern kann, so unterschiedlich gehen Patientinnen damit um. Es gehört selbstverständlich zu den Aufgaben der behandelnden Ärztinnen und Ärzte, sich aller Fragen, Wünsche und der durch die Krankheit verursachten Sorgen und Ängste der Patientin anzunehmen.