Wir dürfen Sie bald für die Geburt und das anschliessende Wochenbett in der Klinik St. Anna begrüssen. Die folgenden Informationen helfen Ihnen, sich optimal auf Ihren Klinikaufenthalt vorzubereiten.

Wissenswertes vor dem Eintritt

Eintrittsformular / Kostengutsprache

Bitte stellen Sie uns die ausgefüllte und unterzeichnete Anmeldung / Eintrittsvereinbarung sowie eine Kopie Ihrer Krankenkassenkarte so bald wie möglich mit dem beigelegten Antwortcouvert per Post zu. Nur mit diesen Unterlagen können wir rechtzeitig bei Ihrer Versicherung eine Kostengutsprache anfordern.

Anästhesie

Bitte beachten Sie bei einer geplanten natürlichen Geburt die beiden Informationsformulare zur geburtshilflichen Schmerztherapie, die Ihnen mit den Eintrittsunterlagen per Post zugestellt wurden. Bei einem geplanten Kaiserschnitt wurde Ihnen ein Formular zur Aufklärung und Einwilligung zur Anästhesie per Post zugestellt. Bringen Sie diese ausgefüllt und unterzeichnet beim Eintritt mit. Bei Fragen zur Schmerzbehandlung oder bei Unklarheiten dürfen Sie sich gerne an das Sekretariat der Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie wenden (T +41 41 208 33 88).

Unsere Anästhesistinnen und Anästhesisten sind rund um die Uhr in der Klinik St. Anna anwesend und bei Bedarf innert kurzer Zeit bei Ihnen.

Geburtsmeldung Stadt Luzern

Wir bitten Sie, das Formular «Geburtsmeldung» auf der Website der Stadt Luzern vorgängig auszudrucken und ausgefüllt zur Geburt mitzunehmen.

Hebammensprechstunde

Die Hebammensprechstunde bietet Ihnen eine individuelle und ganzheitliche Betreuung während Ihrer Schwangerschaft. Dabei werden die routinemässigen Schwangerschaftskontrollen im Wechsel mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt und den erfahrenen Hebammen der Klinik St. Anna durchgeführt. Wir beraten Sie in vertrauensvoller Atmosphäre zu den Themen Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Der zentrale Standort der Hebammensprechstunde am Bahnhof Luzern ermöglicht Ihnen eine einfache Anreise. Ihre Anmeldung nehmen wir gerne unter T +41 41 208 31 82 entgegen.

Akupunktursprechstunde

Die individuellen Behandlungen werden von Hebammen mit spezieller Zusatzausbildung durchgeführt und bei schwangerschaftsbeding­ten Beschwerden, zur Geburtsvorbereitung und -erleichterung sowie im Wochenbett und bei Stillproblemen angeboten. Die Akupunktur-Behandlungen finden in der Hebammensprech­stunde im St. Anna im Bahnhof statt. Ihre Anmeldung nehmen wir gerne unter T +41 41 208 31 82 entgegen. 

Vorgespräch zur Geburt

Unsere Hebammen empfehlen ein persönliches Vorgespräch im Gebärsaal, an welchem Sie Ihre Geburtswünsche und -vorstellungen besprechen können. Je mehr wir von Ihnen und Ihren Anliegen an die Geburt wissen, desto individueller können wir Sie begleiten. Ihren Terminwunsch nehmen wir gerne unter T +41 41 208 31 82 entgegen.

Familienzimmer / Upgrade

Wenn Sie halbprivat- oder allgemeinversichert sind und sich die Leistungen einer höheren Versicherungsklasse wünschen, bieten wir verschiedene Upgrades an. Es ist auch möglich, den Aufenthalt in einem unserer Familienzimmer zu verbringen. Weitere Informationen und die jeweiligen Kosten finden Sie auf unserer Website.

Ambulante Stillberatung

Unsere Stillberaterinnen kümmern sich um Ihre Anliegen und Wünsche und stehen Ihnen auch bei allfälligen Schwierigkeiten zur Seite. Die ambulante Stillberatung kann vor der Geburt sowie während der ganzen Stillzeit in Anspruch genommen werden. Melden Sie sich jederzeit bei Fragen oder für eine Terminvereinbarung unter T +41 41 208 34 74. Zudem finden Sie viele wertvolle Informationen rund ums Thema Stillen auf der Website der Stillförderung Schweiz.

Ambulante Wochenbettbetreuung

Der regelmässige Besuch einer Hebamme in der Wochenbettzeit zu Hause kann sehr wertvoll sein. In den ersten acht Wochen nach der Geburt werden die Kosten für die Besuche der Hebamme von der Krankenkasse übernommen. Da dieses Angebot sehr gefragt ist, suchen Sie sich Ihre Hebamme idealerweise bereits drei bis vier Monate vor der Geburt:
www.hebammensuche.ch oder
www.hebamme-zentralschweiz.ch

Checkliste für Geburt & Wochenbett Aufenthalt

Bitte gehen Sie unsere Checkliste durch, damit Sie für Ihren Klinikaufenthalt richtig vorbereitet sind.

Die Klinik St. Anna erneuert ihre Infrastruktur

Mit dem mehrjährigen Bauprojekt ANNAplus investieren wir in eine Zukunft mit patientengerechter Infrastruktur, moderner Medizin und attraktiven Arbeitsstellen. Der Klinikbetrieb und unsere medizinschen Leistungen sind während der gesamten Bauzeit nicht eingeschränkt. Es kann während der Bautätigkeit jedoch zu Lärmemissionen kommen. Wir bemühen uns, diese so gering wie möglich zu halten. 

Eintrittsinformationen

Zeitpunkt / Kontaktaufnahme

Sobald die Wehen regelmässig einsetzen, die Fruchtblase gesprungen ist oder Sie sich unsicher fühlen, rufen Sie im Gebärsaal an (T +41 41 208 31 82). Unsere Hebammen klären mit Ihnen am Telefon, wie Sie vorgehen können und ob Sie schon in die Klinik eintreten sollen. Wir bitten Sie, sich in jedem Fall telefonisch vor Ihrem Eintritt anzumelden.

Parkplätze / -gebühren

Im Parkhaus der Klinik St. Anna stehen Ihnen gebührenpflichtige Parkplätze zur Verfügung. Während Ihres Aufenthalts können Sie vergünstigte Ausfahrts­tickets beziehen. Unsere Hebammen informieren Sie gerne bei Ihrem Eintritt.

Anmeldung

Bei Ankunft im Spital brauchen Sie sich nicht am Empfang anzumelden. Begeben Sie sich bitte direkt ins 1. OG, Trakt E Geburtswelt (ganz links) und klingeln Sie dort für die Anmeldung wie beschildert. Sie werden anschliessend von einer Hebamme abgeholt.

Patientenarmband

Ihre Sicherheit hat für uns oberste Priorität. Beim Eintritt erhalten Sie deshalb vom Pflegefachpersonal ein Patientenarmband. Dieses dient dazu, Sie jederzeit identifizieren zu können. Auf dem Armband stehen Ihr Name und Vorname, Ihr Geburtsdatum und Ihre Fallnummer. Nach der Geburt erhält Ihr Baby ebenfalls ein Identifikationsarmband.

Betreuung während dem Aufenthalt

Geburt

Nach Ihrem Eintritt in die Klinik St. Anna werden Sie durch unsere Hebammen begrüsst und in eines unserer Gebärzimmer begleitet. Während der Geburt stehen Ihnen unsere Hebammen zur Seite, immer in enger Absprache mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem Arzt. Teilen Sie uns Ihr Befinden und Ihre Wünsche mit, damit Sie sich jederzeit wohlfühlen.

Wenn Ihr Baby auf die Welt gekommen ist, bleiben Sie die ersten zwei bis drei Stunden im Gebärsaal. Diese Zeit gehört Ihnen als Familie und bietet Raum zum Ausruhen, Staunen und gegenseitigen Kennenlernen. Die Hebamme ist für Sie da und übernimmt die Erstversorgung Ihres Babys. Nach dieser ersten intensiven Zeit im Gebärsaal werden Sie in Ihr Zimmer auf der Wochenbettsta­tion begleitet.

Hinweis Filmverbot: Wir bitten Sie, zum Schutz unserer Patientinnen und des medizinischen Personals auf Filmaufnahmen im Gebärsaal zu verzichten.

Wochenbett

Das Team der Wochenbettabteilung begleitet Sie und Ihr Baby in den ersten Tagen nach der Geburt, gibt Ihnen Tipps im Umgang mit dem Neugeborenen und instruiert Sie bei der Babypflege und -ernährung. Wir möchten Ihnen im Umgang mit Ihrem Neugeborenen Sicherheit geben, damit Sie am Ende Ihres Aufenthalts mit einem guten Gefühl nach Hause gehen können. Auf der Wochenbettabteilung erhalten Sie unsere Broschüre «Für einen guten Start». Dieses Handbuch enthält viele wertvolle Informationen für die erste Zeit, begleitet Sie während dem Aufenthalt und ist auch für zu Hause ein wertvoller Ratgeber.

Unsere Zimmer auf der Wochenbettabteilung sind mit einem elektronischen Schliesssystem ausgerüstet. Damit stellen wir sicher, dass nur Sie und berechtigte Mitarbeitende Zutritt zum jeweiligen Zimmer haben. Bei Ihrem Eintritt auf der Wochenbettstation erhalten Sie einen Badge und die dazu nötigen Informationen.

Bitte beachten Sie die Besuchszeiten auf unserer Wochenbettabteilung. Damit Sie sich von der Geburt erholen und eine optimale Beziehung zu Ihrem Baby aufbauen können, empfehlen wir, die Besuche auf ein Minimum zu reduzieren und sie auf die Zeit nach Ihrem Klinikaufenthalt zu planen.

Das BAG empfiehlt ab Herbst 2024, dass alle Neugeborenen, geboren zwischen Oktober und März, in ihrer 1. Lebenswoche eine Basisimmunisierung gegen RSV erhalten. Die Impfung kann von unseren Kinderärztinnen und -ärzten auf Wunsch verabreicht werden. Mehr Informationen finden Sie auf der Seite des BAG oder in diesem Merkblatt.

Austrittsinformationen

Zeitpunkt

Das Austrittsdatum wird in Absprache mit Ihrer Gynäkologin oder Ihrem Gynäkologen festgelegt. Am Austrittsmorgen findet die letzte Visite statt. Bitte geben Sie Ihr Zimmer bis spätestens um zehn Uhr frei. Vor dem Verlassen der Klinik bitten wir Sie, sich bei Ihrer Pflegefachperson abzumelden und in der Apotheke vorbeizugehen. Dort erhalten Sie die Vitamin-D-Tropfen für Ihr Kind sowie allenfalls für Sie benötigte Medikamente.

Austrittsgespräch

Am Vortag Ihres Austritts führen wir ein Beratungsgespräch mit Ihnen über Ihren Start in den Alltag. Dieses Gespräch gibt Ihnen die Möglichkeit, nochmals alle für Sie wichtigen Fragen zu klären.

Abrechnung / Privatauslagen

Für Ihre Privatauslagen wie Zimmerservice, Telefongespräche, Besuchermahlzeiten etc. erhalten Sie von der Klinik nach Ihrem Austritt eine separate und detaillierte Rechnung.

Nachgeburtsgespräch

Einige Wochen nach der Geburt kommt bei manchen Müttern und Vätern der Wunsch auf, mit ihrer Hebamme das Geburtserlebnis nachzubesprechen und aufzuarbeiten. Dazu bieten wir Ihnen gerne ein Geburtsnachgespräch an, welches auf unserer Station oder auch telefonisch stattfinden kann. Ihre Anmeldung nehmen wir gerne per Mail entgegen: team.stationE1@hirslanden.ch.

Kurse und Angebote nach der Geburt

Die Klinik St. Anna unterstützt Sie nach der Geburt mit zahlreichen Kursen und weiteren Angeboten wie z.B. ambulante StillberatungRückbildungsgymnastikNotfälle bei Kleinkindern etc.

Fragen und Informationen

Bei medizinischen Fragen allgemein zur Geburt und Ihrem Aufenthalt:
Geburtsabteilung, T +41 41 208 31 82, E-Mail

Bei Fragen zum Upgrade der Versicherungsklasse sowie dem Familienzimmer:
Ertragssicherung, T +41 41 208 30 18, E-Mail

Anästhesie – Informationen zum geplanten Kaiserschnitt

Wenn bei Ihnen ein Kaiserschnitt geplant ist, bitten wir Sie, nachstehende Informationen vor der Geburt sorgfältig durchzulesen. Die Informationen dienen Ihnen zur Vorbereitung auf Ihren Eintritt und das Gespräch mit Ihrer Anästhesieärztin oder Ihrem Anästhesiearzt.

Eintrittsinformationen

Telefonische Vorbesprechung

Die Anästhesieärztin oder der Anästhesiearzt wird Sie am Tag vor der Operation anrufen und gemeinsam mit Ihnen das geplante Anästhesieverfahren besprechen. Für Eingriffe am Montag findet das Telefongespräch am Freitag oder am Sonntag davor statt.

Für das Telefongespräch halten Sie bitte folgende Unterlagen bereit:

  • Formular «Aufklärung und Einwilligung zur Anästhesie»
  • Allergiepass (falls vorhanden)

Essen und Trinken vor dem Eintritt

Am Eintrittstag findet Ihr operativer Eingriff statt. Für Ihre Sicherheit ist es wichtig, dass Sie dafür nüchtern sind. Sie können bis sechs Stunden vor Ihrer Eintrittszeit etwas Leichtes essen. Anschliessend dürfen Sie nichts mehr essen. Bis zwei Stunden vor Ihrem Eintritt dürfen Sie Wasser (ohne Kohlensäure), Tee und schwarzen Kaffee (ohne Milch, ohne Rahm) trinken.

In den zwei Stunden unmittelbar vor dem Eintritt dürfen Sie gar nichts mehr zu sich nehmen, auch keine Bonbons oder Kaugummis.

Medikamente

Bitte bringen Sie die Medikamente, die Sie regelmässig einnehmen, in der Originalverpackung in die Klinik mit.

Eintrittszeit

Ihre Eintrittszeit entnehmen Sie der Reservationsbestätigung, die Ihnen per Post zugestellt wurde. Ist darauf keine Zeit ersichtlich, informieren wir Sie über folgende Kanäle:

  • per SMS am Vortag: Gerne schicken wir Ihnen am Tag vor Ihrem Eintritt eine SMS mit der Eintrittszeit. Teilen Sie uns dafür bitte Ihre Handynummer mit.
  • per Telefon am Vortag: Um Ihre Eintrittszeit zu erfahren, können Sie uns auch am Vortag des Eintritts anrufen. Sie erreichen uns von Montag bis Freitag zwischen 13 und 17 Uhr unter T +41 41 208 30 12. Findet Ihr Eingriff am Montag statt, so rufen Sie bitte bereits am Freitag davor an.

Bitte melden Sie sich zur Eintrittszeit nüchtern am Empfang der Klinik, in der Sie operiert werden (Klinik St. Anna oder St. Anna in Meggen).

Unterlagen für den Klinikeintritt

Falls Sie einen Allergiepass, eine Blutgruppenkarte oder eine Patientenverfügung besitzen, bringen Sie diese mit in die Klinik. Bringen Sie ebenfalls das besprochene und ausgefüllte Einwilligungsformular mit.

Wissenswertes über die Anästhesie

Das griechische Wort «Anästhesie» bedeutet «ohne Empfindung» oder «ohne Wahrnehmung». Moderne Techniken der Anästhesie ermöglichen Operationen, die für Sie schmerzlos und sicher sind.

Im Vorgespräch legt die Anästhesieärztin oder der Anästhesiearzt gemeinsam mit Ihnen das Anästhesieverfahren fest, das sich für den vorgesehenen Eingriff am besten eignet. Ihre Anästhesieärztin oder Ihr Anästhesiearzt ist für Sie vor, während und nach dem Eingriff zuständig. Im Operationssaal werden Sie von Anästhesie-Pflegefachpersonen mitbetreut.

Unser Team von Anästhesieärztinnen und Anästhesieärzten ist auch nach dem Eingriff mitverantwortlich für die Behandlung im Aufwachraum oder auf der Pflegestation. Besondere Aufmerksamkeit widmen wir der optimalen Schmerztherapie nach dem Eingriff.

Die technischen Geräte und Einrichtungen, die Sie im Operationsvorbereitungsraum bemerken, dienen der Überwachung Ihrer Atmung und Ihres Kreislaufs. Während Ihres Eingriffs werden Sie kontinuierlich überwacht.

Prinzipiell gibt es drei Arten der Anästhesie:

  • Die Allgemeinanästhesie oder Narkose
  • die Regionalanästhesie 
  • die Lokalanästhesie

Allgemeinanästhesie

Allgemeinanästhesie
Einlage des Beatmungsschlauchs (Tubus) für die Anästhesie

Bei der Allgemeinanästhesie, der sogenannten Narkose, werden Sie in einen schlafähnlichen, empfindungsfreien Zustand versetzt. Dazu werden Schlafmittel, Schmerzmittel und meist ein Medikament zur Muskelentspannung verabreicht. Zusätzlich wird Ihre Atmung unterstützt oder Sie werden künstlich beatmet. In der Regel wird dazu der Atemweg der Patientin oder des Patienten via Tubus (Beatmungsschlauch) oder Larynxmaske (Kehlkopfmaske) gesichert.

Spezielle Überwachungsgeräte (Monitoring) messen die lebenswichtigen Funktionen und die Medikamentenzufuhr. Selbstverständlich begleitet und überwacht das Anästhesieteam Sie ständig während der ganzen Operation.

Regionalanästhesie

Unter Regionalanästhesie verstehen wir die Schmerzausschaltung in bestimmten Körperregionen bei erhaltenem Bewusstsein. Schmerzfreiheit wird erreicht, indem ein Lokalanästhetikum – ein Medikament, das die Nervenleitung für eine gewisse Zeit unterbricht – und Schmerzmittel in die Nähe von Nerven gespritzt werden. Dies blockiert die Übertragung der Schmerzreize zum Hirn und die Befehle vom Hirn zur Muskulatur.

Wir unterscheiden zwischen rückenmarksnahen Regionalanästhesien und die peripheren Nervenblockaden.

Rückenmarksnahe Regionalanästhesien

Sagittalschnitt
Rückenmarksnahe Regionalanästhesie (Längsschnitt)
Wirbelkanal
Rückenmarksnahe Regionalanästhesie (Querschnitt)

Zur rückenmarksnahen Regionalanästhesie gehören die Peridural- und die Spinalanästhesie. Bei gewissen Operationen kann auch eine Kombination beider Verfahren sinnvoll sein. Bei der Periduralanästhesie wird nach erfolgter lokaler Betäubung ein sehr dünner Kunststoffschlauch (Katheter) über eine Spezialnadel zwischen den Wirbeln bis in die Nähe der harten Rückenmarkshaut (Dura) vorgeschoben. Über diesen Schmerzkatheter können anschliessend die Medikamente verabreicht werden. Falls nötig, kann so auch nach der Operation über Tage eine effiziente Schmerztherapie durchgeführt werden. Diese sogenannte Periduralanästhesie eignet sich in Ergänzung zu einer Vollnarkose für die Schmerztherapie nach grossen Operationen im Brustraum, im Bauch, Unterbauch und an den Beinen. Bei der Spinalanästhesie wird mit einer sehr dünnen Nadel zusätzlich die harte Rückenmarkshaut (Dura) durchstochen und die Medikamente werden direkt in die Flüssigkeit (Liquor) gespritzt, in der das Rückenmark und die Nerven schwimmen. Der grosse Vorteil bei dieser Methode ist der sehr rasche Beginn der Wirkung. Die Spinalanästhesie eignet sich für die meisten Operationen unterhalb des Bauches und an der Lendenwirbelsäule.

Periphere Nervenblockaden 

Periphere Nervenblockaden werden vor allem bei Operationen an der Schulter, den Armen, Händen und Beinen durchgeführt. Einzelne Nerven oder Nervengeflechte werden mit Ultraschall dargestellt und die Nadel wird unter direkter Sicht in die unmittelbare Nähe der Nerven vorgeschoben. Alternativ oder in Kombination mit dem Ultraschall wird die sogenannte Nervenstimulation angewendet. Schwache elektrische Impulse aus der Nadel können Muskelzuckungen auslösen, welche die genaue Identifikation der Nerven ermöglichen. Die Betäubung der gewünschtenNerven erfolgt anschliessend mit Injektion der Medikamente über die vorgeschobene Nadel oder – wie bei der Periduralanästhesie – über den eingelegten, sehr feinen Kunststoffkatheter. Die von diesen Nerven versorgte Region wird warm und gefühllos, Muskelkraft und Schmerzempfinden werden ausgeschaltet. Auch hier kann die Schmerztherapie über den Katheter über mehrere Tage erfolgen.

Eine Sonderform der peripheren Nervenblockade ist die intravenöse Regionalanästhesie

Dabei wird mit einer Gummibinde das Blut aus Arm oder Bein gedrängt und mit einer Druckmanschette der Wiedereinfluss des Blutes verhindert. Danach wird ein Lokalanästhetikum in eine Vene gespritzt. Das Lokalanästhetikum verteilt sich im ganzen Arm oder Bein und die Nervenleitung wird dadurch unterbunden. Vorteil dieser Methode ist, dass schon kurz nach dem Öffnen der Druckmanschette der Arm oder das Bein wieder erwacht. Selten wirkt eine Regionalanästhesie nicht vollständig oder die Nerven schlafen verzögert ein. Aus diesem Grunde wird vor der Operation getestet, wie gut die Medikamente bei Ihnen schon wirken. Sollten Sie trotzdem – was sehr selten vorkommt – Schmerzen während der Operation verspüren, ist es sehr wichtig, dass Sie dies Ihrer Anästhesieärztin oder Ihrem Anästhesiearzt sofort mitteilen. Das Anästhesieteam kann dann zusätzlich Schmerzmedikamente verabreichen oder eine Allgemeinanästhesie durchführen.

Lokalanästhesie

Lokalanästhesien kommen nur für sehr kleine Körperregionen zur Anwendung. Hier wird in der Region der Operation ein Lokalanästhetikum gespritzt, um die betroffene Stelle schmerzfrei zu machen. Dies kommt zum Beispiel bei kleinen Eingriffen an der Haut oder beim Einsetzen von Herzschrittmachern zur Anwendung. Bei Bedarf können Schmerzmittel sowie Beruhigungs- und Schlafmittel verabreicht werden.

Nebenwirkungen und Risiken

Heute ist die Patientensicherheit in der Anästhesie sehr gross. Trotzdem beinhalten alle Operationen und jede Anästhesiemethode gewisse Risiken und Nebenwirkungen. Diese sind abhängig von Ihrem Gesundheitszustand, von Ihrem Alter sowie von der Art und der Dringlichkeit des Eingriffs.

Informieren Sie sich über die einzelnen Risiken im separaten Formular «Aufklärung und Einwilligung zur Anästhesie».  Was für Sie im Einzelnen wichtig ist, wird die Anästhesieärztin oder der Anästhesiearzt im Vorgespräch mit Ihnen klären.

Blut- und Plasmaprodukte

Blutprodukte werden bei uns sehr zurückhaltend eingesetzt. Gewisse Krankheitszustände sowie Operationen und Verletzungen mit grossem Blutverlust erfordern aber die Verabreichung von Blutbestandteilen. In der Hirslanden Klinik St. Anna werden Verfahren zur Rückgewinnung von Eigenblut eingesetzt. Sie werden, je nach Art des Eingriffs, von Ihrer Anästhesieärztin oder Ihrem Anästhesiearzt darüber informiert.

Unsere Betreuung

Ihre Anästhesieärztin oder Ihr Anästhesiearzt ist für Sie vor, während und nach einem Eingriff zuständig. Im Operationssaal werden Sie zudem von Anästhesie- Pflegefachpersonen betreut. Somit begleitet Sie ein Anästhesieteam während des gesamten Eingriffs. Nach der Operation erfolgt durch das Anästhesieteam eine intensive Betreuung im Aufwachraum oder bei kleineren Eingriffen in der Tagesklinik. Insbesondere werden Ihre Atmung und Ihr Kreislauf engmaschig überwacht. Die schon im Operationssaal begonnene Schmerztherapie wird weitergeführt und falls notwendig optimiert. Die Infusion wird zum Flüssigkeitsersatz und zur Verabreichung von Medikamenten belassen. Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen werden behandelt. Wenn Sie Schmerzen haben oder Übelkeit verspüren, zögern Sie nicht, dies dem Pflegepersonal mitzuteilen.

Intensivstation

Nach langen oder schwierigen Operationen kann es notwendig sein, dass Sie nach der Operation auf unserer Intensivstation betreut werden. Ihre Anästhesieärztin oder Ihr Anästhesiearzt wird Sie im Aufklärungsgespräch darüber informieren. Unsere anerkannte Intensivstation wird durch speziell ausgebildete Ärztinnen und Ärzte aus unserem Anästhesieteam geführt und ist mit den modernsten Geräten ausgerüstet. Ihre Intensivärztin oder Ihr Intensivarzt wird Sie in enger Zusammenarbeit mit Ihrer Chirurgin oder Ihrem Chirurgen sowie einem speziell ausgebildeten Pflegeteam während der Zeit auf der Intensivstation betreuen. Sobald es die medizinischen Umstände zulassen, werden wir Sie wieder auf Ihr Zimmer verlegen.

Schmerztherapie

Unsere Anästhesieärztinnen und Anästhesieärzte sind auf die Schmerzbehandlung spezialisiert. Es gehört zu ihren Aufgaben, die Schmerztherapie nach einer Operation zu verordnen. Besonders wichtig dabei ist, dass Sie als Patientin oder Patient mitarbeiten: Melden Sie den Pflegenden und den Ärztinnen und Ärzten, wenn Sie Schmerzen verspüren, die Sie belasten oder beeinträchtigen, damit wir Ihnen eine angemessene Behandlung verordnen können.

Ein spezielles Verfahren ist die PCA (patientenkontrollierte Analgesie). Hier können Sie selbstständig auf Knopfdruck eine Schmerzmitteldosis direkt in die Vene verabreichen. Die Fortführung der Schmerztherapie über einen eingelegten Schmerzkatheter führt meistens zu einer Schmerzlinderung nach der Operation. Diese Schmerztherapie setzen wir bei Eingriffen im Bereich der Brust, des Bauches, des Beckens oder bei Schulter- und Knieeingriffen ein. Wir werden Sie im Vorgespräch darüber informieren, welche Schmerztherapie für Sie am besten geeignet ist.

Unser Anästhesieteam

Unsere Fachärztinnen und –ärzte der Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie setzen alles daran, Sie als Patientin oder Patient umfassend und mit aller Kompetenz zu betreuen. Die gute Zusammenarbeit mit allen anderen Spezialistinnen und Spezialisten und Bereichen der Klinik St. Anna gibt Ihnen die Sicherheit, dass Sie bei uns in guten Händen sind.

Informationen über die Abrechnung

Unsere Anästhesieärztinnen und Anästhesieärzte gehören zur Belegärzteschaft. Das heisst, sie sind unternehmerisch selbstständig und nicht von der Klinik angestellt. Trotzdem werden fast alle Anästhesie-Leistungen von der Klinik St. Anna direkt mit den betreffenden Stellen (Suva, IV, Militärversicherung, Unfallversicherung) abgerechnet. In folgenden Fällen erhalten Sie die Rechnung aber direkt von der Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie:

  • Leistungen, die in den Praxisräumlichkeiten der Klinik für Anästhesie erbracht werden (z. B. Sprechstunde).
  • Leistungen, die als Vorbereitung für Ihre Operation erbracht werden (Vorgespräch zur Operation).
  • Leistungen in Zusammenhang mit der Schmerztherapie (Vorgespräch, Berichte, Nachkontrolle)