Die Neuro- und Wirbelsäulenchirurgie befasst sich mit der Diagnose und Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems, der Wirbelsäule und des Schädels. Ziel ist es, Schmerzen zu lindern, Funktionen wiederherzustellen und die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten zu erhalten.
Das Fachgebiet der Neuro- und Wirbelsäulenchirurgie behandelt eine Vielzahl von Erkrankungen der Wirbelsäule und des Nervensystems. Dazu gehören Wirbelsäulenerkrankungen wie Bandscheibenvorfälle, Spinalkanalstenosen, Wirbelbrüche (Frakturen) und Tumore. Auch angeborene oder erworbene Verkrümmungen der Wirbelsäule, sogenannte Skoliosen und Kyphosen sowie Kompressionssyndrome peripherer Nerven an Armen und Beinen, werden von Neuro- und Wirbelsäulenchirurginnen und –Chirurgen versorgt.
Zum Behandlungsspektrum gehören auch Erkrankungen des Gehirns und des Rückenmarks wie beispielsweise Hirntumore, Gefässerkrankungen wie Aneurysmen oder arteriovenöse Malformationen, Hirnblutungen, Störungen der Nervenwasserzirkulation (Hydrocephalus) oder unfallbedingte Verletzungen des Schädels und des Gehirns.
Informationen zur Neuro- und Wirbelsäulenchirurgie
Behandlungsmethoden in der Neuro- und Wirbelsäulenchirurgie
Die Behandlung stützt sich auf eine sorgfältige Erhebung der Krankengeschichte, eine umfassende körperliche Untersuchung sowie die bildgebende (zum Beispiel Röntgen oder MRI) und funktionelle Diagnostik. Soweit es möglich ist, erfolgt die Therapie konservativ mit Hilfe von Beratungen, physikalischen Massnahmen, Medikamenten oder auch Infiltrationen. Je nach Schwere der Erkrankung und den daraus resultierenden Einschränkungen kann aber auch eine Operation erforderlich werden. Operative Interventionen werden stets so minimal-invasiv wie möglich durchgeführt. Je nach Ziel der Therapie können operative Eingriffe deshalb perkutan (durch die Haut), in Schlüssellochtechnik oder auch offen durchgeführt werden. Hierbei kommen moderne Technologien wie die Neuronavigation, Operationsmikroskope der aktuellsten Generation, intraoperative Schnittbildgebung, Ultraschall, Elektrophysiologie, Endoskopie und Fluoreszenzverfahren zum Einsatz. Das Ziel der Therapien ist, Schmerzen zu lindern, Funktionen wiederherzustellen und die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten zu erhalten.
Um eine ganzheitliche Versorgung sicherzustellen, arbeiten die Fachärztinnen und Fachärzte in der Neuro- und Wirbelsäulenchirurgie eng mit Spezialistinnen und Spezialisten aus der Neurologie, Orthopädie, Anästhesie, Rheumatologie, Inneren Medizin, Pharmazie und Chiropraktik sowie den zuweisenden Hausärztinnen und Hausärzten zusammen. Entscheidend ist auch die Kooperation mit der Physio- und Ergotherapie.