Symptome von Hirntumoren sind meist unspezifisch
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Professor Mendelowitsch ist ein erfahrener Spezialist und hat vor 15 Jahren die Neurochirurgie an der Hirslanden Klinik Aarau gegründet. Mit dem kürzlich eröffneten Neurozentrum Aarau sieht er die Chance, die Behandlung der Patienten weiter zu optimieren.
Auf jeden Fall. Wir haben es jährlich mit ungefähr 500 Neuerkrankungen in der Schweiz zu tun. Das ist im Vergleich zu anderen Krebsarten zwar wenig, aber für den einzelnen Patienten eine schwerwiegende Diagnose. Die Gespräche mit den Patienten und den Angehörigen sind sehr wichtig.
Wenn die Tumoren wachsen, erzeugt dies mehr Druck im Schädel. Deshalb haben ungefähr 50 % der Patienten langsam zunehmende Kopfschmerzen. Weitere Symptome sind Ausfälle wie Sehstörungen oder motorische Probleme, auch epileptische Anfälle treten auf – je nach Ort des Tumors. Diese Symptome kommen aber auch bei anderen Krankheiten vor.
Das kann vorkommen, je nachdem, welche Hirnregion betroffen ist. Ich hatte schon Patienten, bei denen ein Tumor Aggressivität auslöste. Nach der Behandlung normalisierte sich das Verhalten Schritt für Schritt.
Es kommt u.a. auf die Art des Tumors an, auf die Grösse und den Ort. Bösartige Tumoren haben keine klaren Grenzen, sodass eine vollständige Entfernung schwieriger ist. Es ist auch zu unterscheiden, ob der Tumor im Hirn entstanden ist oder ob es sich um Metastasen, also Ableger eines anderen Tumors, handelt. Gutartige Tumoren lassen sich gut operieren, wenn sie sich nicht an einer besonders ungünstigen Stelle im Hirn befinden.
Jeder Fall muss individuell angeschaut und interdisziplinär beurteilt werden. Grundsätzlich basiert die Behandlung auf der chirurgischen Entfernung des Tumors, der medizinischen Onkologie (z.B. Chemotherapie) und der Radiotherapie (Bestrahlung der Tumorzellen).
Wir müssen den Tumor möglichst vollständig entfernen und dabei das umliegende Gewebe schonen. Die Planung mit radiologischer und grafischer Bildgebung ist enorm wichtig, um den bestmöglichen Zugang zum Tumor zu bestimmen. Wir können den Tumor nicht in einem Stück entfernen, weil der Zugangsweg zu schmal ist. Deshalb transportieren wir Stück für Stück heraus. Wir arbeiten mit speziellen Mikroskopen und oft mit Unterstützung einer computerbasierten Navigation, um ganz präzise operieren zu können.
Wir haben alle Neuro-Fachgebiete vereint und arbeiten eng zusammen, etwa bei gemeinsamen Fallbesprechungen. Die durchgängige Betreuung aus einer Hand bietet optimale Diagnose- und Therapiemöglichkeiten.
Darüber freue ich mich sehr, diesmal reise ich zu einem Fachkongress. Der internationale Austausch ist sehr spannend.