Patientenzeitschrift "News"

Krampfadern (oder Varikose) werden als Volkskrankheit bezeichnet, da sie sehr häufig und manchmal bereits in jungen Jahren auftreten. Mit zunehmendem Lebensalter nehmen die Beschwerden meist zu. Die Erscheinungsformen reichen von den lediglich kosmetisch störenden Besenreisern über Hautveränderungen bis hin zum offenen Bein (Ulcus cruris). Die Therapie soll Beschwerden beseitigen und letztendlich auch das offene Bein verhindern. Selbstverständlich muss auch das kosmetische Resultat befriedigen.

Mit der Operation werden sämtliche Krampfadern (Stamm- und Astvarizen) entfernt. Die endovenösen Behandlungen (EV) „veröden“ nur die Stammvenen. Mit Hitze, welche durch einen Katheter innerhalb der Vene abgegeben wird, werden diese verschlossen. Die Operation ist prinzipiell immer möglich. Die EV dagegen kann durch gewisse anatomische Voraussetzungen der Stammvene (geschlängelter Verlauf, nahe an der Hautoberfläche gelegen, Voroperationen) erschwert oder verunmöglicht werden. Die EV wird meist in Lokalanästhesie durchgeführt, die Operation bedingt eine Narkose (Teil- oder Vollnarkose). Prinzipiell können beide Behandlungen ambulant erfolgen. Gewisse medizinische Aspekte erfordern jedoch bei der Operation eine stationäre Therapie (beidseitige Behandlung, sehr ausgedehntes Leiden, Voroperationen, Zusatzerkrankungen).

Operation

Der Verlauf der Krampfadern wird vor Operationsbeginn (am Vortag oder spätestens vor Narkoseeinleitung) auf der Haut eingezeichnet. Über einen kleinen Schnitt wird die Krampfader an ihrer Mündung ins tiefe Venensystem abgetrennt. Danach erfolgt das sogenannte Stripping der Vene. Dabei wird die Vene mit dem Stripper nach unten gezogen und entfernt (vgl. Abb. 1). Die Seitenäste werden über Stiche mit einem Häkchen beseitigt. Die Schnitte werden genäht, die Stiche lediglich mit Pflaster versorgt.

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Abbildung 1

Nachbehandlung

Am Tag nach der Operation erfolgt der erste Verbandwechsel (entweder ambulant in der Praxis oder stationär vor Austritt). Duschen ist ab dem zweiten Tag erlaubt. Die Schmerzen sind mit den verordneten Medikamenten meist gut erträglich. Für 5 Tage ist ein Verband notwendig, welcher Tag und Nacht getragen wird, danach reichen knielange Kompressionsstrümpfe tagsüber für 5 Wochen. Die Arbeitsunfähigkeit beträgt 1-2 Wochen, je nachdem ob ein oder beide Beine behandelt worden sind. Gehen ist sofort nach der Operation erwünscht. Sportliche Aktivitäten können erfolgen, sobald dies ohne Schmerzen möglich ist. 

Abschliessend wird nach etwa 2 Monaten der Erfolg der Operation mit Ultraschall beurteilt. Eventuell verbliebene Seitenäste können ambulant in Lokalanästhesie entfernt werden. Die Kosten für die Abklärung und Therapie werden von der Krankenkasse übernommen, ausgenommen die Behandlung lediglich kosmetisch störender Besenreiser.

Ärzte 1

Facharzt für: Chirurgie , Gefässchirurgie