Bei der sogenannt dilatativen Kardiomyopathie (DCM) besteht eine Erweiterung (Dilatation) der linken (evt. auch der rechten) Herzkammer mit einer eingeschränkten Kraft d.h. Abnahme der systolischen Funktion (Herzschwäche). Es existieren verschiedene Ursachen wie idiopathisch oder familiär d.h. genetisch bedingte Formen (ca. 50%) und dann seltener andere Ursachen wie eine durchgemachte Herzmuskelentzündung (Myokarditis), frühere Chemotherapie, Schwangerschaftskardiomyopathie, HIV-Infektion, eine infiltrative Erkrankung wie die Hämochromatose, eine Erkrankung des Herzmuskels bei neuromuskulären Erkrankungen etc. Auch andere toxische Substanzen können das Bild einer Kardiomyopathie verursachen wie Alkohol oder Cocain.

Diagnose

Für die Abklärung einer vermuteten dilatativen Kardiomyopathie benötigt man neben der genauen Untersuchung und Anamnese eine Herzultraschalluntersuchung (Echokardiographie), eine Koronarangiographie (zum Ausschluss einer schweren koronaren Herzkrankheit), eine kardiale Magnetresonanzuntersuchung sowie gelegentlich eine Herzmuskelbiopsie. Selten wird eine genetische Abklärung durchgeführt, eine Mutation beim Sarkomer Protein Titin (TTN) ist die häufigste Mutation bei der DCM. Gelegentlich kann eine dilatative Kardiomyopathie vorgetäuscht werden durch eine schwere Anämie oder Hypocalcämie (tiefer Calciumspiegel im Blut).

Therapie

Bei der Behandlung am wichtigsten sind die Medikamente wie sogenannte ACE-Hemmer, Sartane, Betablocker, Aldactone und/oder andere Wassertabletten. Gelegentlich benötigt man auch eine Eiseninfusion oder eine Behandlung von gleichzeitig vorhandenen Herzrhythmusstörungen. Bei einer dilatativen Kardiomyopathie mit einer sehr schwer eingeschränkten sogenannten Auswurfsfraktion ist manchmal eine Behandlung mit einem sogenannten Assistdevice oder eine Herztransplantation notwendig. Bei jeder Herzerkrankung ist regelmässige körperliche Bewegung wichtig.