Svenja Wüthrich ist 9 Jahre alt und hat von Geburt auf ein eingeschränktes Gehör. Ihre Eltern haben das erst im Alter von 3 Jahren bemerkt. Das ist nicht ungewöhnlich. Kinder mit eingeschränktem Gehör versuchen ihre Nachteile mit z.B. mit Lippenlesen zu kompensieren. Die Sprachentwicklung des Mädchens war verlangsamt. Heute kann Svenja dem Unterricht in der Schule fast problemlos folgen. Ihre Lehrerin trägt ein FM-System, das ist ein Mikrofon, das die Sprache per Radiowellen direkt auf die beiden Hörgeräte von Svenja überträgt.
Rund 700'000 Menschen leben in der Schweiz mit einem eingeschränkten Gehör. Viele davon sind Kinder. In den meisten Spitälern werden heute Neugeborene einem sogenannten Screening unterzogen. Das ist eine Testreihe in der auch das Gehör untersucht wird. Leider lassen sich nicht alle Gehörschäden schon bei Geburt feststellen. Neben der Vererbung können auch Krankheiten wie Hirnhautentzündung oder starke Medikamente das Gehör eines Kindes schädigen.
Das Hörvermögen ist eines der wichtigsten Elemente für die Lebensqualität und die Entwicklung von Kindern. Kinder lernen sprechen, indem sie anderen und sich selbst beim Sprechen zuhören. Hören hilft dem Kind dabei, Lesen zu lernen, Musik zu geniessen und vor Gefahren gewarnt zu werden.