Bhüeti
Die Mutter beugte sich über ihr Kind,
strich ihm übers Haar und
sagte kaum hörbar «bhüeti».
Von unserer Geburt an sind wir fühlende Wesen und auf Berührungen angewiesen. Wenn ich mich segnen lasse, erlebe ich Zuwendung und achtsame Berührung. Jemand wendet sich ganz mir zu, nimmt mich in meiner Sehnsucht nach Leben ernst, erachtet mein Leben als kostbar. Im Segen kann etwas aufblühen, das grösser ist als wir.
Ganz besonders in schwierigen Zeiten kann der Segen den Horizont weiten und neue Perspektiven schenken.
Jede und jeder kann segnen wann und wo wir gerade sind: am Arbeitsplatz, im Bus, beim Spielen mit Kindern, beim Putzen, im Spital, in langen schlaflosen Nächten…
Zum Segen gehört auch die Salbung: ein altes Ritual zur Ermächtigung für besondere Herausforderungen. Wir alle haben unsere ganz individuellen Lebensaufgaben. Krankheiten und Krisen gehören wohl dazu.
Gönnen Sie sich gerade in dieser Zeit während des Spitalaufenthaltes diesen duftenden Segen für Ihren Schritt über die Schwelle ins neue Jahr oder in eine ganz neue Lebenssituation.
Du,
Geste, die behütet.
Gebärde, die beruhigt.
Segen, der belebt.
Du,
Wink, der ermuntert.
Wort, das erbarmt.
Segen, der erhält.
Jacqueline Keune
Einen gesegneten Start ins neue Jahr wünsche ich Ihnen.
Mirjam Walser
Seelsorgerin Klinik Hirslanden