Wie entstehen Schilddrüsenknoten?
Als Hauptursache wird ein Jodmangel angenommen. Kleine Schilddrüsenknoten sind oftmals Zufallsbefunde bei einer Ultraschall-Untersuchung.
Grössere Knoten können neben dem evidenten kosmetischen Problem aber auch Beschwerden verursachen. Diese reichen von lokalen Schmerzen, Heiserkeit oder vermehrtes Räuspern bis hin zu Atem- und Schluckstörungen. Es kann aber auch zu einer Schilddrüsenüberfunktion kommen wenn der Knoten unkontrolliert Schilddrüsenhormone produziert.
Wie häufig sind Schilddrüsenknoten bösartig?
In den allermeisten Fällen sind Schilddrüsenknoten gutartig. Das klinisch relevante Schilddrüsenkarzinom ist selten und dessen Mortalität gering. Im Zeitalter der überall verfügbaren Schilddrüsensonographie stehen wir vor der Grundproblematik, dass viele klinisch nicht relevante Schilddrüsenknoten entdeckt werden, die für Arzt und Patient eine diagnostische, therapeutische und auch emotionale Herausforderung bedeuten können.
Wann sollten Schilddrüsenknoten abgeklärt werden?
Alle Schilddrüsenknoten sollten einmal abgeklärt werden, wenn sie erstmals entdeckt worden sind. Hierbei sollte nach Anamnese und klinischer Untersuchung zunächst eine Laboruntersuchung des Blutes mit Bestimmung der Schilddrüsenfunktion (TSH) sowie eine Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse durchgeführt werden. Bei erniedrigtem TSH-Wert ist zudem die Durchführung einer Schilddrüsenszintigraphie angezeigt, um zu beurteilen, inwiefern der Knoten einem „heissen“ autonomen Adenom entspricht der unkontrolliert Schilddrüsenhormon produziert. Nach Ausschluss einer Funktionsstörung der Schilddrüse mittels TSH und Darstellung mittels Ultraschall ist die Feinnadelpunktion (FNP) die wichtigste diagnostische Untersuchung. Diese sollte bei kalten Knoten ab einer Knotengrösse von 1.5 cm zusätzlich erfolgen. Das mittels FNP gewonnene Resultat ist ein wichtiges Entscheidungskriterium, ob ein Schilddrüsenknoten chirurgisch entfernt werden muss.
Welche Behandlungsmöglichkeiten bei Schilddrüsenknoten gibt es?
Nicht alle Knoten sind behandlungsbedürftig und nicht alle Knoten müssen operiert werden. Gutartige Schilddrüsenknoten von unter 2-3 cm, die keine lokalen Beschwerden verursachen und für den betroffenen Patienten kein kosmetisches Problem darstellen, benötigen nicht unbedingt einer Behandlung. Insbesondere bei Zufallsbefunden von kleinen Schilddrüsenknoten ohne Beschwerden sollte man ein abwartendes Verhalten mit einer Verlaufsbeobachtung erwägen. Auf der anderen Seite stellt für viele Schilddrüsenerkrankungen, insbesondere bei bösartigen Schilddrüsenknoten, ein operativer Eingriff die effektivste oder gar einzige Handlungsmöglichkeit dar. Bei heissen Knoten kann eine Radiojodtherapie in Betracht gezogen werden. Bei gutartigen kalten und auch heissen Knoten kann die Durchführung einer minimalinvasiven Thermoablation erwogen werden. Die Auswahl des am besten geeigneten Verfahrens ist stets individuell zu betrachten und an die jeweilige Krankheitssituation und gegebenenfalls auch an die Präferenz des Patienten anzupassen.